Immer wieder die Gocciadoros

Foggia, Sonntag, 6. Dezember 2020. Der Goldrausch des italienischen Trainerchampions nimmt kein Ende. Auf dem Rückweg von Sizilien machte er Station in Foggia, der 150.000-Einwohner-Stadt 150 Kilometer nordöstlich Neapels, wo mit dem Gran Premio di Capitanata das letzte Kapitel der sich seit Februar durch den Kalender ziehenden halbklassischen Vierjährigen-Geschichte um jeweils 50.050 Euro geschrieben wurde.
Es war zugleich als erste dortige Gruppe-Prüfung eine Art Geburtstagsgeschenk für das 1995 eingeweihte 1000-Meter-Oval im Vorort Castellucio dei Sauri, zu dem sich ein Dutzend Männlein und Weiblein in trauter Eintracht hinterm Startauto versammelte.
Wie schon beim Erfolg im Gran Premio Città di Torino im August hatte Gocciadoro die Steuerung Ari Lests Massimiliano Castaldo übertragen und nahm den mit der „13“ alles andere als optimal bedienten Always EK, Sieger des ebenfalls in Turin entschiedenen klassischen Tino Triossi, selbst an die Hand. Gegen den wie eine Rakete lospfeffernden Adamo Dipa war für Ari Lest kein Kraut gewachsen, der jedoch hinter dem Ehlert-Schützling ein ausgezeichnetes Plätzchen fand. Ihm folgte Allstar Again.
Außen turnte erst der aus zweiter Startreihe blendend um die galoppierenden, einige Verwirrung stiftenden Abracadabra Effe und Al Capone Stecca herumgekommene Americio Jet herum, der eingangs der Tribünengeraden von Aguacate abgelöst wurde. Mau sah es zu diesem Zeitpunkt für Always EK aus, der lediglich im fünften Paar untergekommen war. Die Lage besserte sich allmählich, als Vordermann Antony Leone im vorletzten Bogen Spur drei eröffnete und Always EK ein Weilchen mitzog. Den größeren Rest musste der Filipp-Roc-Sohn allerdings selbst erledigen, weil Antony Leone nicht recht durchdrang.
So kräftig sich Adamo Dipa wehrte, entpuppten sich die beiden Gocciadoro-Traber als den entscheidenden Tick stärker. Innen raufte sich der in dieser Saison prächtig erblühte Pascià-Lest-Sohn Ari Lest zum elften Sieg vorbei, mit dem 112.452 Euro auf seinem Konto prangen, außen band Always EK um einen „Hals“ den „Gocciadoro-Doppelsack“ zu. Übersichtlicher waren die Abstände zu Aguacate und Antony Leone, womit die fünf Meistgewetteten sämtliche Prämien abräumten.
Gran Premio di Capitanata (Gruppe III nat., Vierjährige)
1600m Autostart, 50.050 Euro
1. Ari Lest 11,5 Massimiliano Castaldo 43
4j. Fuchshengst von Pascia‘ Lest a.d. Natalina Wise von Credit Winner
Be: Sud. d’Altemps Srl; Zü: Leonardo Cecchi; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Always EK 11,6 Alessandro Gocciadoro 32
3. Adamo Dipa 11,8 Davide Nuti 86
4. Aguacate 11,9 Roberto Andreghetti 76
5. Antony Leone 12,0 Gaetano di Nardo 24
6. Ampia Mede SM 12,3 Vincenzo d’Alessandro jr 480
7. Americio Jet 12,5 Raffaele Palomba 1202
8. Allstar Again 12,7 Crescenzo Maione 1803
9. Ariel Grif 13,1 Antonio Esposito 194
Abracadabra Effe dis.r. Mario Minopoli jr 554
Al Capone Stecca dis.r. Vincenzo Luongo 133
Achille BLV dis.r. Mario Volpato 240
Sieg: 43; Richter: Kampf ½ - Hals - 1½ - 2½ - 2½ - ¾ Länge; 12 liefen (NS Aquatinta Font, Axel degli Ulivi)
Wert: 20.930 - 10.010 - 5.460 - 2.730 - 1.820 sowie 9.100 Euro Züchterprämie
Für die Championatswertung hat das Ergebnis nur marginale Bedeutung; dort führt Alessandro Gocciadoro an allen Fronten. Bei den „Guidatori“ liegt er nach Siegen wie Gewinnsumme mit 268 bzw. 2.437.339 Euro aus 672 Fahrten vor Antonio di Nardo (235 / 1.298.677 Euro aus 895) und Roberto Vecchione (222 / 2.109.875 Euro aus 914).
Noch frappanter ist die Überlegenheit des gelben Mannes bei den Trainern. Aus 1.111 Aufgaben haben seine Schützlinge 342 erste Preise und 4.190.584 Euro Gage mitgebracht. Gennaro Casillo (298 / 1.639.512 Euro aus 1.293) und Holger Ehlert (261 / 2.562.017 Euro aus 1.239) belegen je nach Sichtweise Platz zwei.