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Hymnischer Maître

Hymne du Gers (9) ringt Iguski Sautonne (5) nieder (Foto: letrot.com)
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Frankreich

Le Mans, Mittwoch, 11. September 2024. Nach fünf Wochen Pause schlug die Karawane des Grand National du Trot auf dem 1.350-Meter-Linkskurs in Le Mans auf. In seiner Geburtsstadt ließ es sich Jean-Michel Bazire, der diesen GNT so oft beherrscht hat wie kein Zweiter, sei es nach Anzahl der Etappen- und Gesamtsiege bzw. als Gewinner der Fahrer- und Trainerwertung, nicht nehmen, erstmals in der diesjährigen Runde selbst in den Sulky zu steigen.

Von den Vierbeinern machte sich die Spitzengruppe umso rarer: Allein Igrec de Celland, der von Christophe Jariel erstklassig durch diese Rundreise gemanagte dreifache Etappensieger und Träger des imaginären Maillot jaune, war von den Top Ten unter Order, so dass von vornherein feststand, dass er seinen knappen Drei-Punkte-Vorsprung auf den zweimal erfolgreichen Ibiki de Houëlle ausbauen würde.

Mehr als zwei Zähler blieben ihm unterm Strich jedoch nicht - ein Antritts-  sowie ein Fleißpunkt für die fünfte Teilnahme -, weil er für einen kernigen Zwischenspurt auf der letzten Überseite, der ihn neben den führenden Iguski Sautonne brachte, schwer blechen musste: Als es im Scheitel der Schlusskurve ans Eingemachte ging, sprang sich David Thomains Partner um Kopf und Kragen.

Umso mehr gab Jean-Michel Bazire seinen Fans Futter. Für seine Verhältnisse eher mäßig aus dem zweiten Band und nur an sechster Stelle außen untergekommen - normalerweise macht der 53-jährige bei dieser Startmethode stets einige Längen auf Anhieb wett -, studierte er dort ausgiebig die Gegner.

Während der etwas überraschend zum Favoriten erkorene Iguski Sautonne bis auf eine Kurzrochade mit Hymne du Gers‘ Bandgefährte Eurêka Vrie im zweiten Bogen durchweg die Kommandos gab - hinter diesen Beiden lagen danach Instinct d’Am, Fly to the Moon, Gianina Bella und Hermine Girl -, lief das Unterhaltungsprogramm auf dem zweiten Kanal bzw. in der äußeren Reihe.

Eine halbe Runde nach Eurêka Vrie war es an Hidalgo des Noés, vor der Tribüne mit einem Vorstoß über Spur drei zu glänzen. Kaum hatte der Opium-Sohn Fée du Vernay vom Todessitz erlöst, machte sich Igrec de Celland auf die Strümpfe und parkte, als die Überseite letztmals in Angriff genommen wurde, neben dem Leader.

Mitte derselben gab „JMB“ endlich seine Zurückhaltung auf. Hymne du Gers explodierte förmlich, preschte im Sauseschritt los und war längst an Igrec de Celland vorbei auf Augenhöhe mit Iguski Sautonne, als Igrec aus dem Tritt geriet.

Jeder Meter der 350 Meter langen Zielgeraden wurde zu einer Show für den Sulkysport. Hymne du Gers griff mit dem alle Register seiner überragenden Finishkünste ziehenden Hausherrn an, Iguski Sautonne parierte aufopferungsvoll - das epische Duell unter der Mittagssonne von Le Mans währte weit vor dem Rest, aus dem sich Eurêka Vrie als Dritter deutlich herausschälte, bis ins Ziel.

Erst dort stand Hymne du Gers‘ 14. Sieg - der zweite auf halbklassischem Niveau - aus 36 Ausfahrten einen „Hals“ voraus endgültig fest.

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Foto: letrot.com

„Ich musste unterwegs zwei, drei kleinere Angriffe abwehren. Als Jean-Mi wuchtig angriff, wurde Iguski Sautonne doch etwas überrascht. Den Mini-Vorteil, den Hymne du Gers früh herausholte, konnten wir nicht wirklich zurückholen, zumal er auf der langen Zielgeraden etwas nach außen drängelte und ich aufpassen musste, ihm nicht ins Gehege zu kommen. Gut möglich, dass uns das den Sieg gekostet hat. In Vincennes dürfte es einfacher für ihn sein, denn dort ist die Gerade wesentlich kürzer“, gestand Abrivard.

„Mein Wallach konnte alle Kräfte sparen, bis ich ihn auf der leicht abschüssigen Strecke gegenüber rund 700 Meter vorm Ziel in die Schlacht geworfen habe. Die gesamte Zielgerade herunter hat er prächtig gekämpft, obwohl ihm die Beine etwas schwer wurden, was nach dem Gewaltangriff völlig normal ist“, rekapitulierte Bazire und annoncierte zugleich: „Platz drei für Hymne du Gers in der Gesamtwertung ist für ihn eine schöne, aber nutzlose Momentaufnahme. Für ihn ist der GNT beendet.“

Im Fahrerlager baute Eric Raffin seine Führung auf 71 Zähler aus; bei 55 Punkten hat David Thomain etwas Boden verloren; neue gemeinsame Dritte sind die Cousins Matthieu und Alexandre Abrivard mit je 26 Zählern vor den diesmal nicht engagierten David Békaert und Yoann Lebourgeois (je 23).

Bei den „entraîneurs“ führt Christophe Jariel (54) weiter knapp vor Franck Leblanc (50), der keinen Starter hatte, und Jean-Michel Bazire (37), dem dank Hymne du Gers der Sprung aufs Podest gelang. Hede Darling konnte nichts dazu beitragen: Für ihn zeichnet Sohn Nicolas…

Prix Geny Courses - Prix de la Ville de Mans - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)

2950 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 245.000, 50 Meter ab 439.000 Euro; 90.000 Euro

1.    Hymne du Gers          2975   13,3    Jean-Michel Bazire         42

       7j.br. Wallach von Bold Eagle a.d. Unanime Quality von Offshore Dream

       Be: Jean-Michel Rancoule; Zü: Marie-Brigitte Anty; Tr: Jean-Michel Bazire

2.    Iguski Sautonne         2950   14,0    Matthieu Abrivard           35

3.    Eurêka Vrie               2975   13,7    Eric Raffin                   130

4.    I Can Dream              2975   13,8    Alexandre Abrivard       480

5.    Hidalgo des Noés       2975   13,8    Benjamin Rochard        160

6.    Hede Darling             2975   13,8    Nicolas Bazire               84

7.    Instinct d’Am             2950   14,4    Franck Nivard              220

8.    Gianina Bella             2950   14,6    Jérémy Lehericey         740

9.    Ino du Lupin              3000   13,6    Antoine Wiels               230

10.   Hermine Girl              2950   14,9    Julien Travers            1390

11.   Gaspar d’Angis          3000   13,8    Louis Baudouin           1420

12.   Fée du Vernay           2950   15,2    Sébastien Pasquier       470

13.   Goéland d’Haufor       3000   14,0    Damien Bonne           1520

14.   Fly to the Moon          2950   15,4    François Lecanu         1190

15.   Hip Hop Haufor          3000   14,2    Florian Boudet            1780

       Igrec de Celland         2975   dis.r.   David Thomain              43

Sieg: 42; Richter: Kampf Hals - 5 - 1½ - k.Kopf - k.Kopf - ½ - 2 Längen; 16 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-09-11/7207/1

Punkte nach Etappe 9 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Cordemais, Le Croisé-Laroche, Laval, Bordeaux, St Malo, Le Mans):

Igrec de Celland                58 (3 Siege)

Ibiki de Houëlle                 53 (2 Siege)

Hymne du Gers                 26 (1 Sieg)

Horchestro                       24 (1 Sieg)

Hold Up du Digeon            20

Eurêka Vrie                      19

Forbach                           15 (1 Sieg)

Graal du Trésor                 15 (1 Sieg)

Gendréen                        12

Guide Moi Forgan              12

Happy Danica                   12

Have a Dream                  12

Ino du Lupin                     12

Eberton                           11

Hidalgo des Noés              11

Ibiscus Man                      10

Iguski Sautonne                10

Inexess Bleu                    10

Instinct d’Am                    10

Forban                            8

Goal Star                         8

Illusion Jipad                    8

Weiter geht die Rundreise quer durch Frankreich am 25. September in Cherbourg, der rund 80.000 Einwohner zählenden Hafenstadt am Ärmelkanal. Auf dem 1.200 Meter messenden Oval des Hippodrome La Glacerie mit der 280 Meter langen Zielgeraden sind erneut die „Links-Kursler“ gefragt.