Hugo Åbergs Memorial: Hail, Mary!

Jägersro, Dienstag, 25. Juli 2023. Die Rache der Herren Kihlström und Redén für die späte Disqualifikation wegen in Europa nicht erlaubter Nervenschnitte an beiden Vorderbeinen ihres Vierfach-Siegers Propulsion, der das Hugo Åbergs Memorial sportlich von 2016 bis 2019 beherrscht hatte, ging in eine weitere Runde.
Zum vierten Mal in Folge und fünften Mal insgesamt trug sich der „Iceman“ in die Siegerliste von Malmös Millionenrennen ein, zum dritten Mal war Schwedens Trainerchampion der geniale Vorbereiter.
Double Exposure, Don Fanucci Zet und nun Hail Mary, den vor 1½ Jahren von Robert Bergh „geerbten“ Derby- und Breeders-Crown-Sieger 2020, verwandelten sie gemeinsam. Örjan Kihlström hatte zudem mit dem zu jener Zeit von Fabrice Souly gecoachten Commander Crowe und dem Travkompanier Who’s Who die Nase ganz vorn.
Am anderen Ende der Fahnenstange trugen die Jägersroer Trauer und müssen weiter auf einen Sieg der Ihren warten. Letztmals war dies Lutfi Kolgjini und Lavec Kronos 2011 in einer magischen Nacht gelungen. Diesmal machten sich zwei vor Ort bzw. in der Nähe vorbereitete Protagonisten das kurze Leben gegenseitig zur Hölle.
War vorab Per Nordström ob der idealen „2“ für Önas Prince, den Crack mit dem Turbo-Antritt, fast schon euphorisch, so machte ihm ausgerechnet ein näherer Landsmann einen dicken Strich durchs Kalkül. Wohl niemand aus Laien- und Experten-Kreisen hatte erwartet, dass der stichelhaarige Dunkelbraune als Sprinter nicht die Spitze bekommen würde.
Der Stolperstein kam von unerwarteter Seite und lag ganz innen: In einer mörderischen Anfangsphase, bei der für die ersten 250 Meter 1:03,8 gestoppt wurde, hielt Adrian Kolgjini mit Ultion Face unerbittlich gegen. Zwar steckte der „Prinz“ den Kopf nach vorn, doch langte es nie zu jenen 1½ Längen Vorteil, die nötig gewesen wären, um nach unten zu scheren.
Und weil Howdy Partner (9), auch er wegen seines Trainers Tomas Malmqvist mit dem Jägersro-Siegel gestempelt, mit Stoletheshow (7) im Schlepp das innere Loch in Windeseile stopfte, musste Önas Prince mit der Todeslage vorliebnehmen. Das Übel währte für den Chocolatier-Sohn nicht allzu lange, denn für die Schlussrunde wurde er von Hail Mary (4) erlöst.
Es folgten Power (3), Hierro Boko (5), der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Go On Boy (10) sowie der wie üblich nur behäbig in Gang kommende Vivid Wise As (6), der alle bis auf Hell Bent for Am (8) vor sich her trieb - der war nach 500 Metern im Galopp ausgefallen.
Das anfängliche Gemetzel zeitigte für beide Duellanten verheerende Folgen: Ultion Face war mit Beginn der Zielgeraden schachmatt und wurde nach hinten durchgereicht, Önas Prince, ohnehin nicht das härteste Kampfschwein, sprang 250 Meter vorm Pfosten auf der Suche nach freier Bahn. Da hatte „ÖK“ längst schon die Weichen auf Sieg gestellt.
Neun Tage nach der Rekordjagd von Mikkeli, bei der er von seinem direkten Schatten Hierro Boko locker in 1:08,3 zu 1:08,6 auf die Bretter geschickt worden war, zeigte sich der Sohn des Halb-Pacers Googoo Gaagaa von jener Strapaze bestens erholt und band eine Länge voraus den Sack in gewohnt umsichtiger Kihlström-Manier fest zu.
Dahinter wurde es haarig eng. Nicht Go On Boy, der nach den Ehrenplätzen in Vor- und Endlauf des Elitloppet und im Kymi Grand Prix endlich den großen Wurf landen wollte, hatte weit außen das meiste anzubieten. Der Password-Sohn enttäuschte maßlos und verfehlte als Siebter sogar eine Prämie glasklar. Sehr viel besser drauf war Vivid Wise As. Als Letzter auf die Zielgerade biegend, flogen in fünfter Linie die Meter unter ihm nur so weg.
Private Messungen ergaben für den Gocciadoro-Trainee 1:04,5 für die letzten 400 Meter. Das reichte, den Kopf um Nüsternbreite eher an der Linie zu haben als Hierro Boko, der damit seine Mikkeli-Überraschung voll und ganz bestätigte.
Innen schrammte Howdy Partner („Den haben wir speziell auf dieses Rennen trainiert“, hatte Malmqvist für den erstmals außerhalb seiner Heimat aktiven Franzosen nicht zu viel versprochen.) ganz dicht am Stockerl vorbei, und auch Robert Bergh dürfte mit Platz fünf seines Europa-Derby-Siegers Power, eines weiteren Googoo-Gaagaa-Sprösslings, zufrieden gewesen sein.
„Was Hail Mary abgeliefert hat - ein irrer Schlagabtausch! Im Elitloppet hat er mir nicht gefallen, doch er hat das abgeschüttelt und einen anderen Gang gefunden. Das zeichnet echte Klassepferde aus. Er hat im Lauf seiner Karriere immer wieder gezeigt, dass er etwas Besonderes, ein König ist“, strahlte Redén.
Kihlström befand selbstkritisch, „in Mikkeli nicht gerade schlau gefahren zu sein. Doch er war dort so faul - ich weiß nicht, warum. Heute war von Anfang an zu spüren, wie beieinander er war und genau wusste, was nach dem ‚Ab‘ zu tun ist.“
1.000 Kronen für jeden gelaufenen Meter stemmten Hail Marys Konto mit dem Jubiläumssieg - es war Nummer 25 aus 40 Engagements - auf 14.471.634 Kronen, womit er auf Platz 25 der noch immer von Victory Tilly angeführten ewigen Gewinnsummenrangliste schwedischer Traber vorstieß.
54. Hugo Åbergs Memorial (Gruppe I int.)
1609m Autostart, 3.109.000 SEK
1. Hail Mary 09,5 Örjan Kihlström 33
7j.dklbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Dreams von Victory Dream
Be: Stall Mary AB & Mitbes.; Zü: Jörgen Sjunnesson & Holger Gustavsson; Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Jenny Sundin
2. Vivid Wise As 09,7 Alessandro Gocciadoro 42
3. Hierro Boko 09,7 Santtu Raitala 85
4. Howdy Partner 09,8 Björn Goop 418
5. Power 09,9 Mika Forss 196
6. Stoletheshow 10,0 Magnus Djuse 537
7. Go On Boy 10,4 Romain Derieux 43
8. Ultion Face 10,7 Adrian Kolgjini 345
9. Hell Bent for Am 18,1g Erik Adielsson 213
Önas Prince dis.r. Per Nordström 82
Sieg: 33; Richter: leicht 1¼ - k.Kopf - Hals - ½ - 1½ - 3 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 07,7/500m - 09,4/1000m - 09,5/letzte 500m
Wert: 1.609.000 - 800.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=0eupwQftV9c
Die Weste bleibt weiß
Was sich nach ihrem monströsen 1:11,4-Spaziergang in Wolvegas Vorlauf abgezeichnet hatte, wurde für Ester degli Dei im Endlauf der zweiten, über die Sprintstrecke führenden Runde des 2013 aus der Taufe gehobenen Breeders Course, traditionell nach Lutfi Kolgjinis Weltrekordler Going Kronos benannt, Realität.
Bei ihrer fünften Aufgabe war die in Italien geborene, von Paul Hagoort trainierte Maharajah-Tochter auch von der dreifachen Gocciadoro-Streitmacht nicht aus den Angeln zu heben bzw. von der Siegerstraße abzubringen. Einfach gemacht wurde es der mit vier Versuchen und ebenso vielen Siegen Unerfahrensten der Neun beileibe nicht, denn die Rechnung, von der „2“ sofort das Zepter zu schwingen, schlug fehl.
In einer mörderischen Anfangsphase, bei der die ersten 250 Meter in 1:04,5 herunter geschmettert wurden, übernahm Mitte der ersten Kurve Noah Boko (3) das Kommando, womit Robin Bakkers Matchplan sich in Luft aufgelöst hatte: „Ich wollte unbedingt nach vorn, um gegen die Gocciadoros in der Vorhand zu sein und nicht bei deren Vorrücken in die Todesspur wechseln zu müssen.“
Zu seinem Glück nahm Noah Boko das hatsche Anfangstempo etwas übel, wechselte nach 600 Metern über Pass in Galopp, so dass die flinke Ester nun doch unblutig in Front kam. Obwohl innen viel Platz war - Ni Hao Bros und Emma Jet folgten 20 Meter zurück -, wechselte das Gocciadoro-Trio Eros Jet, Et Gar und Everything Bi sofort in Spur zwei.
Nach einigen hundert Metern des Durchschnaufens setzte Eros Jet die Daumenschrauben an. Im Schlussbogen schien sich die Waage zu seinen Gunsten zu neigen, doch so leicht gab Ester degli Dei nicht klein bei. Immer wieder legte sie das nötige Schippchen drauf und hielt eine halbe Länge Vorsprung eisern gegen den in allen Ehren unterlegenen Maharajah-Sohn fest, der seinerseits 2½ Längen vor Everything Bi und eine weitere vor dem konsequent geschonten Ni Hao Bros anschlug.
„Sie ist supertalentiert und superschnell, wird im August zwei Läufe der TCT-Serie bestreiten - und dann sehen wir weiter“, war Paul Hagoort über den nächsten der vielen Big Points seiner Karriere hoch erfreut.
Robin Bakker ergänzte: „Diese Stute ist mit normalem Maßstäben nicht zu messen, sie ist etwas ganz Besonderes. Im letzen Bogen dachte ich nicht mehr, dass wir nach Hause kämen, aber sie hat sich enorm zusammengerissen. Dies war ihre erste große Reise. Bisher ist sie nur in Wolvega gestartet - fünf Minuten von unserem Hof entfernt!“
14. Premio Going Kronos (Gruppe II int., Dreijährige; Final Breeders Course 3 years old)
1640m Autostart, 1.600.000 SEK
1. Ester degli Dei* 11,7 Robin Bakker 16
3j.br. Stute von Maharajah a.d. Twill be Done von Donato Hanover
Be: Leo Schalkoort; Zü: Soc.Agr. degli Dei Srl, IT; Tr: Paul Hagoort
Pflegerin: Kimberly Lieder
2. Eros Jet* 11,8 Magnus Djuse 89
3. Everything Bi* 12,1 Alessandro Gocciadoro 72
4. Ni Hao Bros** 12,2 Peter Untersteiner 843
5. Emma Jet** 12,3 Michel Rothengatter 603
6. Cincinnati Beach S 12,3 Micha Brouwer 103
7. Et Gar* 12,5 Örjan Kihlström 163
Global Enjoy agh. Johan Untersteiner 752
9. Noah Boko* dis.r. Mika Forss 82
*Vorlaufsieger; **Nachrücker
Sieg: 16; Richter: sicher ½ - 2½ - 1 - ½ - ½ - 1½ Längen; 9 liefen (NS Easy di Girifalco / lahm)
Zw-Zeiten: 07,7/500m - 12,3/1000m - 10,2/letzte 500m
Wert: 800.000 - 400.000 - 200.000 - 96.000 - 64.000 - 40.000 SEK
Millmighty lässt Årjäng jubeln
„Das ist die Prüfung, derentwegen wir überhaupt nach Malmö gekommen sind“, hatte Hugo Langeweg senior, in Vertretung seines Sohnes vor Ort, vor dem drei Kilometer langen Malmö Stads Pris wissen lassen, „ich werde Erik Adielsson keine Order geben. Er ist erfahren genug zu wissen, wie er mit Kenzo W umzugehen hat.“
Der Ex-Jägersroer und jetzige Stockholmer verschrieb dem Offshore-Dream-Sohn, der sich erst vor zwölf Tagen in Wolvega in beeindruckender Manier als Sieger fürs Super-Trot-Cup-Finale in Berlin qualifiziert hatte, einen perfekten Run hinter Millmighty, dem einzigen Kampfgenossen aus dem ersten Band.
Mit dem gebürtigen Norweger gab Paw Mahony den nicht übertrieben zügigen Takt vor, bei dem sich dennoch niemand der hinteren Chargen zu einer extensiven Nagelprobe entschließen konnte. Lange war Let it be VP ein gutes Stück nach hinten versetzt Chef auf dem zweiten Gleis, bis sich Michel Rothengatter nach 1½ Runden ein Herz fasste und aus fünfter Außenposition King Schermer in vordere Gefilde scheuchte.
Tatsächlich an Millmightys Seite kam er nicht, durfte aber für die Schlussrunde dahinter einparken - ein Schachzug, der ihm Platz zwei und 150.000 Kronen bescherte. Am neunten Triumph des Dunkelbraunen mit dem schmucken Stern indes vermochte auch er kein Stück zu rütteln.
„Irgendwann wird der schon einknicken“, dachte wohl die Mehrzahl der Mitstreiter - doch denkste, Puppe: Immer dominanter wurde der Make-it-Happen-Sohn, kreuzte monströse zehn Längen vor dem holländischen „King“ die Linie und ließ seine Heimat Årjäng jubeln. Kenzo W, immerhin 17-facher „Winner“ aus 29 Versuchen, fehlte auf den letzten 200 Metern die Spritzigkeit.
Versace Face und Digital Summit rauften sich knapp an dem bei 4,6-fachen Odds knapp zum Favoriten Erkorenen vorbei. Bitter wurde der Abend für Let it be VP, der 800 Meter vorm Ziel komplett das Handtuch warf, und den stets am Ende herumtrudelnden Ferrari Sisu, der in der letzten Kurve zu allem Überfluss wie Iron Jet einen Fehler einstreute.
„Das fühlt sich völlig irreal an“, gestand der mit Freudentränen kämpfender Mahony, „was für ein unglaubliches Pferd. Ich bin sehr stolz auf ihn. Wir haben so viel Arbeit in ihn gesteckt, nachdem er von 2021 bis 2022 mehr als ein Jahr aussetzen musste. Er ist ein Kämpfer, der aufgestanden und wieder zurückgekommen ist. Das ist nicht nur finanziell, sondern auch emotional mein bedeutendster Sieg“, so der 43-jährige, dessen Trainingsliste derzeit 23 Köpfe umfasst.
Das Konto Millmightys, der erst 25 Starts auf dem siebenjährigen Buckel hat, explodierte auf 832.600 Kronen.
Malmö Stads Pris (Grupp II int., ab dreijährig)
3140m Bänderstart; 20m Zulage ab 600.001, 40m ab 1.500.001 SEK; 636.000 SEK
1. Millmighty 3140 14,1 Paw Mahony 68
7j.dklbr. Hengst von Make it Happen a.d. Millmove von Pine Chip
Be: Kort Ingress AB; Zü: Nina Ohre Skiaker, NO; Tr: Paw Mahony
Pflegerin: Isabell Eriksson
2. King Schermer 3160 14,2 Michel Rothengatter 58
3. Versace Face 3160 14,3 Örjan Kihlström 68
4. Digital Summit 3180 13,8 Joakim Lövgren 362
5. Kenzo W 3140 14,8 Erik Adielsson 46
6. Gangnam Style K 3160 14,4 Stefan Persson 171
7. Holy Water 3180 13,9 Ken Ecce 445
8. Grainfield Aiden 3180 14,1 Hannu Korpi 634
9. Velten Swarovski 3160 14,7 Magnus Djuse 292
10. Garuda Fligny 3180 14,2 Mika Forss 141
11. Stenson 3160 14,8 Thomas Uhrberg 568
12. Ferrari Sisu 3180 15,0g Conrad Lugauer 93
13. Iron Jet 3160 17,6g Björn Goop 111
Akilles Face 3160 agh. Adrian Kolgjini 677
Let it be VP 3160 agh. Micha Brouwer 232
Sieg: 68; Richter: überlegen 10 - ½ - k.Kopf - 1 - ½ - ½ - 2 Längen; 15 liefen
Zw-Zeiten: 18,3/500m - 16,2/1000m - 15,4/1500m - 15,1/2000m - 12,1/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Nicht viel nutzte Dion Tesselaars Maßnahme, der zuletzt in Wolvega unerklärlich schwachen Riet Hazelaar für die über 1.640 Meter führende Diamant-Stoet einen geschlossenen Zaum zu verpassen, um ihre Konzentration zu schärfen.
Von Startplatz „2“ hatte die Schimmelstute nicht den Hauch einer Chance, wie geplant das Kommando an sich zu reißen, das die wie eine Rakete losfliegende Collier (5) gegen Nova Mahiron (1) ergatterte. Eingangs der ersten Kurve machte es Bo Westergaard mit Gabi Kyvsgård derart eng, dass Riet Hazelaar ans Rad einer Konkurrentin trat und galoppierte.
Damit befand sie sich in schlechter Gesellschaft, denn auch Tipsy Bartender, Brezza du Kras und Seventh Heaven waren früh in der falschen Gangart unterwegs. Einmal vorn, drosselte Carl Johan Jepson die Fahrt enorm, so dass Brezza du Kras und Tipsy Bartender bald wieder Anschluss fanden.
Auf der Zielgeraden setzte sich die in Italien geborene Maharajah-Tochter aus dem Lot Gennaro Casillos sicher gegen Lady Beluga und Nova Mahiron durch und sorgte mit 72:10 für eine gröbere Siebung der rund 600.000 V75-Systeme.
Für sein Foul an der deutschen Derby-Dritten 2021 und Stuten-Derby-Siegerin von 2022 wurde der sich keiner Schuld bewusste Westergaard („Ich hab sie zu keinem Zeitpunkt berührt.“) mit 3.800 Kronen zur Kasse gebeten und darf vom 8. bis 12. August zuschauen, wie man fair fährt.
Das folgende Sieb war noch feinmaschiger und ließ nur 1.358 Systeme übrig: Nach einem perfekten Run aus der Deckung schlug Micha Brouwer für 579:10 mit Miss Lynx im Speed zu und verwies Mercury Boko auf den Ehrenplatz. Rick Ebbinges Wallach bekam zu den 50.000 SEK die imaginäre Tapferkeitsmedaille, hatte er doch von der „1“ im Privatduell dem einen Kilometer lang drückenden Ermar di Gio (5) eisern widerstanden.
V75-1 (Diam-Sto): Collier / Carl Johan Jepson 72
V75-2 (-): Myss Linx / Micha Brouwer 579
V75-3 (-): Mick N.Boko / Jaap van Rijn 31
V75-4 (BC 3jähr.): Ester degli Dei / Robin Bakker 16
V75-5 (Brons): Carloforte Font / Jaap van Rijn 44
V75-6 (Åbergs): Hail Mary / Örjan Kihlström 33
V75-7 (Stayer): Millmighty / Paw Mahoney 68
Umsatz V75: 32.482.656 SEK
1. Rang: 16,67 Systeme à 506.648 SEK
2. Rang: 775 SEK
3. Rang: 57 SEK
Umsatz Top-7 (Brons): 495.836 SEK
Eröffnet wurde Jägersros bedeutendster Renntag bei 19 Grad und einigen Wolken mit einer 1640 Meter kurzen Silverdivisionen, in der Jimmy Ferro BR seiner 17:10-Rolle zunächst gerecht zu werden schien.
Von der exzellenten „2“ nicht sonderlich gut in die Hufe gekommen, sauste der Love-You-Sohn der van Dijk GmbH bei einem ersten Kilometer von 1:08,6 aus fünfter Position in famoser Manier am führenden Comes with Age (3) vorbei 950 Meter vorm Ziel ins Kommando. Ein wenig zu viel hatte Alessandro Gocciadoro seinem Schützling damit doch zugemutet, denn der Einlaufkonter schickte ihn krachend auf die Bretter.
Ganz leicht mit 2½ Längen überrannte ihn der von Örjan Kihlström perfekt eingesetzte Zola-Boko-Sohn, dessen zehnter Erfolg in 1:09,9 für 165:10 unter Dach und Fach kam und ihm 125.000 SEK bescherte. Der 1:10,2 auslaufende Jimmy Ferro BR erhielt die Hälfte. Nie eine Szene hatte der von Conrad Lugauer mit der „8“ sofort zurückgenommene Hidalgo Heldia, der als fünfter von sieben Kombattanten nach 1:11,2 13.500 SEK angeschrieben bekam und meilenweit von einstiger Spritzigkeit entfernt schien.
Anschließend verwandelte Erik Adielsson, fast Start-Ziel führend, was ihm Hugo Langeweg vorbereitet hatte: Der schwedisch registrierte Mondriaan Boko aus dem Lot der Gerrits Recycling Group setzte sich im Einlauf auf sechs Längen ab und blieb somit auch beim fünften Auftritt in dieser Saison unbezwingbar. Mit den 100.000 SEK, die es für die halb gebremste 1:13,6-Vorstellung nach 2.140 Metern gab, kletterte das Konto des vierjährigen Chelsea-Boko-Sprösslings auf 182.770 Kronen.
Denver Gio im Schongang
Sportlich gesehen war der Prix Cagnes-sur-Mer, dem sich nur sieben Vierjährige stellten, eine herbe Enttäuschung. Friend of Elves und Karin Walter-Mommerts Pour Mea Double fielen bereits am bzw. kurz nach dem Start aus, Herbie Peak stellte nach einem Kilometer den Betrieb komplett ein und Micha Brouwer hatte keine Lust, mit dem recht formlos daherkommenden Hagoort-Schützling Hurricane (1) Denver Gio (2) den raschen Weg an die Spitze zu verbauen.
Dort bremste Alessandro Gocciadoro die Partie enorm ein, wurde nie angegriffen und machte mit letzten 500 Metern in 1:07,5 überlegen alles klar Richtung über 200.000 Kronen ausgestellter erster Scheck.
Der Platz im Windschatten des Italieners war für Hurricane Silber und 100.000 Kronen wert, denn der nach 600 Metern in die zweite Spur beorderte B A Superhero wie dessen Schatten Periculum bissen sich in der höllischen Endphase an dem dänischen Hurrikan, der im Vorjahr als Sieger des ersten Breeders-Course-Finales in Solvalla für eine mit einer Million Kronen belohnte Sensation gesorgt hatte, die Zähne aus.
Für den von Southwind Frank gezeugten Denver Gio war der dritte Schweden-Sieg in Folge zugleich der zwölfte der 26 Starts umfassenden Karriere.
Prix Cagnes-sur-Mer (int., Vierjährige)
1640m Autostart, 425.500 SEK
1. Denver Gio 10,9 Alessandro Gocciadoro 23
4j.br. Hengst von Southwind Frank a.d. Swan Wise As von Varenne
Be: Francesco Licciardi, IT; Zü: Nicolas di Mitri & Antonio Somma, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Hurricane 11,3 Micha Brouwer 717
3. B A Superhero 11,5 Bo Westergaard 32
4. Periculum 11,5 Örjan Kihlström 36
5. Pour Mea Double 12,9g Markus Waldmüller 231
6. Herbie Peak 17,7 Joakim Lövgren 843
Friend of Elves dis.r. Magnus Djuse 110
Sieg: 23; Richter: überlegen 3½ - 1 - ½ - 10 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 11,9/500m - 12,5/1000m - 07,5/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK
Schwarzer Tag der Heimteams
Nicht viel zu lachen hatten übrigens all Jene, die den Einheimischen die Daumen drückten. Die mit viel Ambitionen an den Start gegangenen Gespanne aus dem Malmöer Umland mussten sage und schreibe bis zum letzten Match um 22.00 Uhr warten, bis endlich einer der Ihren auch im Ziel die Nase vorn hatte.
Es war jedoch nicht der lange mit Markus Waldmüller den Takt vorgebende Favorit Laban Lagö, der die stark demolierte Bilanz der Gastgeber ein klein wenig aufpolierte. Für den Lugauer-Schützling, der sich als Sinnbild seines Quartiers zu Beginn der Zielgerade aus der Wertung galoppierte, sprang Larson Mifsud mit dem dänisch registrierten Federer als 660:10-Abendschreck in die Bresche und schnappte sich nach 1:12,3 den 100.000 SEK wertvollen Siegerscheck.
Ähnlich katastrophal wie für das inzwischen aus den Filialen Solvalla (Menhammar Stuteri) und Jägersro bestehende Lugauer-Quartier, das bei sieben Startern als Maximum drei fünfte Ränge durch Hidalgo Heldia, Pour Mea Double und Breidabliks Bombay sowie abgesehen von den Antrittsprämien 45.000 Kronen „Input“ zustande brachte, lief’s für das Team Kolgjini, das aus fünf Versuchen mit den Plätzen fünf und sieben sowie 18.500 SEK in den Stall zurückkehrte.
Gute Kasse für Oranje und „Bella Italia“
Besser gewachst hatte Alessandro Gocciadoro, dessen neun Schützlinge für einen Sieg, vier Ehrenplätze sowie einmal „Bronze“ und 1.650.000 Kronen gut waren, und vor allem die bärenstarke Oranje-Fraktion, aus der einige Kandidaten in Schweden stationiert sind.
Fünf der zwölf zu vergebenden Schleifen gingen durch Mondriaan Boko (Erik Adielsson für Hugo Langeweg), Miss Lynx (Micha Brouwer für seinen Bruder Danny), Mick N.Boko, Carloforte Font (beide Jaap van Rijn für Jeroen Engwerda) sowie Ester degli Dei (Robin Bakker für Paul Hagoort) in niederländische Ställe; hinzu kamen drei Ehrenplätze.