Heißes Finish im kalten Umeå
Umeå, Sonntag, 25. Dezember 2022. Ohne Klassen-Einteilung um je 100.000 Kronen, die auf den ersten Schecks prangten, kam die zweite Runde des V75-Winter-Burst am 1. Weihnachtsfeiertag im schneebedeckten Umeå daher. Das Winter Trot Classic war zugleich der Schlusspunkt unter die dortige Saison, wobei es auch noch um die dortigen Championate bei Fahrern und Ausbildern ging.
Die beste, einer Gulddivisionen entsprechende Klasse behielt sich der Veranstalter mit dem El Suecos Minneslopp für die letzte V75-Entscheidung vor. Wem bei minus 12 Grad in Schwedens Norden ein wenig kühl geworden war, der konnte sich an einem heißen Finish erwärmen, nach dem es unterwegs gar nicht aussah. Über weite Strecken kam die 2.140-Meter-Geschichte eher als Langweiler daher, denn Samu Sundqvist hatte an der „12“ mit 15:10-Tipp des Tages Selmer I.H. alles auf die Karte des frühen Gehens gesetzt und war schnurstracks nach vorn gedonnert.
Nach 500 Metern tauchte er an der Seite Hector Sisus (6) auf, mit dem ihm Mika Forss bereitwillig den Platz an der Sonne bzw. als „Schneepflug“ überließ. Fortan konnte Sundqvist die Fahrt auf 1:17 abbremsen. In zweiter Spur kreuzte bald Hierro Boko (9) auf, in dritter Linie wurde Mitte der zweiten Überseite Capitol Hill mobil. All dies schien den mit vier Millionen Kronen Reichsten der Neun, zu denen auch der als Achter anschlagende Hesiod, Sieger im Großen Preis von Deutschland 2018, zählte, nicht zu kratzen.
Am Ende wurde es doch noch haarig eng, denn souverän wirkte der Love-You-Sohn aus dem Quartier von Gabriella Laestander, die sich darauf spezialisiert hat, in die Jahre gekommenen Recken im hohen Norden ein wenig neuen Kampfesmut einzuhauchen, mit Einbiegen auf die Zielgerade nicht mehr. Obwohl mit dem anspruchsvolleren Verlauf gestraft, raufte sich Hierro Boko mit jedem Schritt näher und erzwang ein Zielfoto, das erst nach Vergrößerung einen minimalen Vorteil für den zwischen Finnland und Nordschweden hin- und herpendelnden, nunmehr aus 85 Auftritten 34-fachen Sieger auswies.
Sein Chauffeur, der mit drei Siegen Vorsprung in den letzten Renntag gegangen war, brachte zudem das Bahnchampionat vor Ove Lindqvist endgültig unter Dach und Fach. Spannender ging‘s um jenes der Trainer zu, bei denen von den besten Vier nur die mit einem Zähler Vorsprung führende Hanna Olofsson zum Zuge kam. Gleich im ersten Rennen hatte mit dem dreijährigen Oak L.A. zum 13. Mal ein Pferd der in Boden lizenzierten 37-jährigen, das sie auch noch selbst steuerte, die Nase ganz vorn. Kontern konnte keiner ihrer Rivalen.
Obwohl es keine krassen Außenseiter-Siege gab und mit Selmer I.H. die Bank - wenngleich sehr wackelig - stand, wurde Rang drei mit 18 Kronen bedient. Bislang kommt der am 31. Dezember in Axevalla ausgespielte Winter-Burst-Jackpot mit 10.037.517 Kronen reichlich mager daher, doch Zeit zum Sammeln ist ja noch vom 26. bis 30. Dezember.
V75-1 (Sprint): M.T.Oberon / Mika Forss 46
V75-2 (Kallblod): Klocksve Adrian / Sandra Eriksson 70
V75-3 (-): Marttistrip / Mika Forss 68
V75-4 (Sto): Twins Lily / Magnus Djuse 32
V75-5 (-): Olle Håleryd / Per Linderoth 35
V75-6 (Kallblod): Bokli Rapp / Magnus Djuse 84
V75-7 (-): Selmer I.H. / Samu Sundqvist 15
Umsatz V75: 50.265.632 SEK
1. Rang: 1.529 Systeme à 8.544 SEK
2. Rang: 124 SEK
3. Rang: 18 SEK
Umsatz Top-7 (-): 937.184 SEK
Magnus Djuse schnuppert am Goldhelm
Nachdem Ulf Ohlsson wie schon am 23. Dezember krankheitsbedingt alle Fahrten absagen musste, hat Magnus Djuse sein erstes landesweites Fahrerchampionat dicht vor Augen. Die Absenz des seit 2016 regierenden Ohlsson nutzte der in elf der zwölf Prüfungen gebuchte 22-jährige zu drei Ehrenrunden (die letzte im 12. Rennen mit High Flyer V.S.) und geht die verbleibenden Renntage mit 251 zu 241 bzw. zehn Siegen Vorsprung vor Ohlsson an, der heuer nach Lage der momentanen Dinge auch nirgendwo Bahnchampion werden wird.