Stall / Info / Trabrennsport aus aller Welt / Hail, Mary!

Hail, Mary!

Schwedens Traber des Jahres: Hail Mary (Foto: trav365.no)
Aucun objet associé.
Schweden

Solvalla, Samstag, 6. Februar 2021. Auch Schweden hat gewählt! Ganz Schweden? Nein - ähnlich wie in den USA kürten in erster Linie die dortigen Rennsport-Journalisten die zwei- und vierbeinigen Titelträger der Saison 2020. Nur für das Pferd des Jahres durfte das Publikum mitbestimmen, dessen Votum zu 50 Prozent in die Entscheidung einfloss.

Hail Mary året

Die fiel aus der in Frage kommenden Gruppe Eagle Eye Sherry, Diana Zet, Moni Viking und Hail Mary mit 91 Prozent „überlegen Weile“ zu Gunsten des Derby-Siegers aus, der eine überragende Saison hingelegt hat: Der dunkelbraune Hengst der Besitzergemeinschaft Stall Mary AB & Granger Group AB, der die Saison 2020 mit fünf Siegen aus sechs Starts und 405.500 Kronen recht bescheiden angefangen hat, kreuzte nach lediglich zwei seiner 14 Engagements nicht zur Ehrenrunde auf, sondern musste sich mit den Plätzen zwei und vier zufrieden geben.

Mit 6.877.500 Kronen, die zum größten Teil aus Derby- (vier Mill.) und Breeders-Crown-Sieg (1,6 Mill. SEK) stammen, bilanzierte er zugleich über das höchste Jahreseinkommen aller in schwedischer Trainerhand befindlichen Rösser und bescherte seinem Entdecker und Trainer Robert Bergh den vierten Triumph im Blauen Band Schwedens.

hail-mary-prisutdelning-jpg-772396

Hail Mary mit Robert Bergh und Charlotte Andersson

Natürlich steht bei einem Derby-Sieg auch die Pflegerin im Rampenlicht: Charlotte Andersson durfte sich gemeinsam mit der derzeit bei Håkan Persson angestellten Anne-Sofie Johansson über Stig H:s Skötarstipendium, einen Preis für herausragende Pferdepflege und -begleitung, freuen. Die Legende des schwedischen Trabrennsports, die schon immer ein Herz für den Nachwuchs und vor Jahren ein stets zweifach vergebenes Stipendium für den besten Nachwuchs-Fahrer ins Leben gerufen hat, hat diesen Preis anlässlich seines 70. Geburtstags im Jahr 2015 gestiftet.

Die sonst so rauschende Wahl-Party in Stockholms Waterfront-Hotel am Vorabend des V75-FInaltags fiel wegen der Corona-Beschränkungen, die es selbstverständlich auch in Schweden gibt, zum Leidwesen aller Beteiligten aus. Vorgestellt wurden die Preisträger im ATG-Fernsehkanal im Laufe der samstäglichen V75-Serie.

„Es war ein grandioses Jahr für mich. Vielen Dank allen, die Hail Mary ihre Stimme gegeben haben. Jetzt planen wir in aller Ruhe für 2021“, prostete Robert Bergh, der mit dem wie Hail Mary vom Halbpacer Googoo Gaagaa gezeugten Europa-Derby-Sieger Power ein weiteres brandheißes Eisen im Vierjährigen-Feuer hatte, den Fernsehzuschauern zu. Mitbesitzer Mehdi Yazdanpanha strahlte: „Das alles fühlt sich ein bisschen irreal an. Es war schon eine Ehre, dass Hail Mary nominiert worden ist. Umso stolzer sind wir auf diesen Titel. Fantastisch, was wir durch Robert mit diesem Pferd alles erleben durften - und hoffentlich noch erleben werden.“

Goop Björn stallgoop.se

Foto: stallgoop.se

Wenn er mit Face Time Bourbon auch kein schwedisch gezüchtetes in der Hand hatte, so war dessen Triumph mit Björn Goop im Prix d’Amérique 2020 wohl das Zünglein an der Waage, das dem Strahlemann aus Färjestad den Titel „Fahrer des Jahres“ bescherte. Natürlich wogen auch die Erfolge des dreijährigen Eagle Eye Sherry dafür schwer wie andererseits gegen Dauerrivale Örjan Kihlström, dass dessen Triumph im Elitloppet mit Propulsion nicht zählte. Das Drama um den wegen eines fünf Jahre zuvor noch in den USA erfolgten Nervenschnittes aller europäischen Rennpreise verlustig gegangenen Muscle-Hill-Sohnes war sicherlich das Schreckensszenario nicht nur der schwedischen, sondern europäischen Trabersaison 2020.

Da war es nur ein klitzekleiner Trostpreis für dessen tiefbetrübten Trainer Daniel Redén, der für diese Kalamität am wenigsten konnte, dass er zum dritten Mal in Folge zum Trainer des Jahres und die von ihm vorbereitete Diana Zet zur Stute des Jahres erkoren wurde.

Der Titel des „Kaltblüter des Jahres“ für Månlykke A.M. dürfte Gunnar Melanders Trauer um dessen Erzeuger Månprinsen A.M. ein wenig gelindert haben. Schwedens bester älterer Kaltblüter hatte 13-jährig im Dezember eingeschläfert werden müssen, weil er für sich und andere plötzlich zur unberechenbaren Gefahr geworden war.

Leo Emilia travronden.se

Emilia Leo (travronden.se)

Ihrem Ruf als Titel-Hamsterin treu blieb Emilia Leo. Die 28-jährige war in früheren Jahren bereits mit Stig Johannsons Ausbildungsstipendium, dem Helen-Ann-Johansson-Preis - der für 2020 an die in Solvalla arbeitende Finnin Katja Melkko ging - als herausragende Frau im Trabrennsport und dem Titel des „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet worden. Nun kam für die in Romme Ansässige, die vor kurzem ihren 400. Treffer in Sattel und Sulky gesetzt hatte, der Monté-Preis für die beste Trabreiterin hinzu.

Die Preisträger im Einzelnen

Årets Häst:                                    Hail Mary (Trainer Robert Bergh)

Årets tvååring                                Islay Mist Sisu (Trainer Per Nordström)

Årets treåring:                               Eagle Eye Sherry (Trainer Björn Goop)

Årets fyraåring:                             Hail Mary (Trainer Robert Bergh)

Årets Äldre:                                    Very Kronos (Trainer Svante Båth)

Årets Sto:                                       Diana Zet (Trainer Daniel Redén)

Årets Kallblod:                              Månlykke A.M. (Trainer Gunnar Melander)

Årets Komet:                                 Jasmine Ising

Årets Tränare:                               Daniel Redén

Årets Kusk:                                    Björn Goop

Helen Anns Pris:                          Katja Melkko

Svensk Travsports Montépris:   Emilia Leo

Stig H:s skötarstipendium:         Charlotte Andersson, Anne-Sofie Johansson