Großkampftag am Fuße des Vesuv

Neapel-Agnano, Donnerstag, 8. Dezember 2022. Wie im Vorjahr gab’s fette Börsen auf dem 1000-Meter-Oval von Neapel-Agnano: Im nach Geschlechtern getrennten Gran Premio MIPAAF Allevamento über 2100 Meter für die Zweijährigen ging’s um jeweils 180.400 Euro, für die „königlichen Stuten“ lagen 100.100 Euro Weihnachtsgeld bereit.

Ausnahmsweise mal nicht Alessandro Gocciadoro war bei den Youngstern „Herrscher aller Reußen“. Der 46-jährige hielt sich vornehm zurück, hatte bei den Ladys nur Extra Time As und Ete Jet, die Siegerin des ANACT-Finales von Rom am 19. November, am Start und konnte bei den Hengsten sogar von Edwin Lagas als Catchdriver für Everything Bi gebucht werden.

East Asia für „Monsieur LeTrot“

Nach Frankreich in die Taschen von LeTrot-Präsident Jean-Pierre Barjon ging der erste Preis bei den „fillies“; jedoch nicht an die an der „2“ vermeintlich ideal postierte, von Holger Ehlert trainierte Erica Jet, die gemeinsam mit Ela Linda (3) schwer aus dem Tritt kam, noch ehe der erste Bogen erreicht war. Gut, wenn man noch eine zweite Waffe parat hat.

East Asia (10) mogelte sich um die wackligen Klippen, und als Mitte der ersten Überseite Emma dei Ventri im spektakulären Rush das Kommando von El Alamein (4), der Elisa und Ete Jet folgten, an sich gerissen hatte, befand Andrea Farolfi die Zeit für gekommen, der Ready-Cash-Tochter den Laufpass zu geben. Den zweiten Bogen musste sie in dritter Spur durcheilen, bis sie an Elsa Killer Gar vorbei zur äußeren Führungsspielerin wurde, die 600 Meter vorm Ziel die Temposchraube anzusetzen begann.

Die völlig zusammenklappende Emma dei Ventri wurde rasch abserviert, und auch vom Rest, von dem die bereits disqualifizierte Esperia CR den Pfosten drei Längen zurück als Zweite passierte, konnte ihr niemand für den dritten Volltreffer das Wasser reichen. Mit 87.370 Euro steht East Asia, von deren zahlreichen Geschwistern Prussia mit 478.827 Euro die prominenteste ist, nun zu Buche. Hinter ihr schlug die Stunde der Riesenaußenseiterinnen, wobei Ausbilder Mauro Baroncini dank der Nad-Al-Sheba-Tochter Elettra d’Esi auch die üppige zweite Prämie an Land zog.  

Gran Premio MIPAAF Allevamento (Gruppe I nat., Zweijährige)

2100 Meter Autostart, 180.400 Euro

Wert: 75.410 - 36.080 - 19.670 - 9.840 - 6.550 sowie 32.850 Euro Züchterprämie

Abteilung Filly - Trofeo Ilaria Jet -

1.      East Asia                        13,6     Andrea Farolfi                        32*                    

         2j.dklbr. Stute von Ready Cash a.d. Elvezia von Pine Chip

         Be: Jean-Pierre Barjon, FR; Zü: Scud. Sant’Andrea Srl;Tr:Mauro Baroncini

2.      Elettra d’Esi                   14,1     Marco Stefani                        596

3.      Elisa                                15,0     Antonio Simioli                      542

4.      Ever Wise As                 15,2     Vincenzo Gallo                      207

5.      Extra Time As                15,6     Vincenzo Luongo                  745

6.      Eleonor di Poggio        16,0     Giampaolo Minnucci            487

7.      Elsa Killer Gar               16,1     Marco de Vivo                        852

8.      Emma dei Veltri            17,9     Vincenzo-P. dell’Annunziata 134

         Erica Jet                         dis.r.    Roberto Vecchione                32*

         Ela Linda                        dis.r.    Enrico Bellei                           151

         El Alamein                     dis.r.    Andrea Guzzinati                     70

         Ete Jet                             dis.r.    Alessandro Gocciadoro         21

         Esperia CR                    dis.r.    Santo Mollo                              43

         Elixia                               dis.r.    Vincenzo Castiglia             1835

Sieg: 32 (*Stallwette); Richter: überlegen 5½ - 7 - 2 - 3 - 3 Längen; 14 liefen

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6316807891112

Favoritenrupfen bei den Hengsten

Im unmittelbar folgenden Vergleich für die „Maschi“, in dem weit weniger gesprungen wurde, aber ausgerechnet Ebano d’Arc, der stolze Sieger von Rom, an der „8“ überhaupt nicht Tritt fassteund endlos zurück angehalten wurde, profitierte Energy King Gar von der nervenstarken Fuhre seines Steuermanns. Obwohl Antonio Simioli ihn an der „1“ perfekt abgebracht hatte, ließ er sich im ersten Bogen von Explosive Axe ablösen und lauerte dahinter geduldig auf seine Chance.

Nach betulichen Abschnitten gab Enrico Bellei Mitte der zweiten Überseite kräftig Gas. Sofort stand außen Ettore Trebi‘, mit acht Starts einer der erfahreneren Youngsters, auf total verlorenem Posten. Simioli hatte allen Platz der Welt, sich allmählich nach außen zu orientieren, zumal Eminem Font und der sich von ganz hinten auf den Vormarsch machende Ernest Jet noch ein gutes Stück zurück waren. Aus dem sich abzeichnenden Dreikampf stieg Explosive Axe kurz nach Erreichen der Zielgeraden aus und gewann Energy King Gar rasch die Oberhand.

Foto: equos.it

Simioli sowie Trainer und Besitzer Pierluigi d’Angelo durchlebten entspannte finale 200 Meter, an deren Ende der vierte Treffer des Wishing-Stone-Sohnes 1½ Längen vor Eminem Font (von Ringostarr Treb) feststand. 106.330 Euro haben sich nach sieben Versuchen in seinem Fahrtenbuch angesammelt. Platz drei ging an Edy Girifalco Gio; der von Victor Gio gezeugte Zweite des Gran Premio ANACT zu Rom blieb auch beim achten Auftritt seiner feinen Bilanz treu, holte den achten Podestplatz, ist 79.510 Euro schwer und polierte den abgestumpften Glanz der Favoriten etwas auf.

Abteilung Maschi - Trofeo Varenne -

1.      Energy King Gar           14,0     Antonio Simioli                      131

         2j.br. Hengst von Wishing Stone a.d. Venus Gar von Varenne

         Be: Margherita d’Angelo; Zü: All. Garigliano; Tr: Pierluigi d’Angelo

2.      Eminem Font                14,2     Marco Stefani                        105

3.      Edy Girifalco Gio          14,4     Vincenzo-P. Dell’Annunziata 54

4.      Ernest Jet                       14,4     Giampaolo Minnucci            745

5.      Everything Bi                 14,5     Alessandro Gocciadoro       142

6.      Elleboro DR                   14,6     Pietro Gubellini                      395

7.      Encierro                          15,0     Alessio di Chiara                     62

8.      Ertistone Jet                   15,9     Gaetano di Nardo               1534

9.      Equipe della Casa       16,9     Antonio di Nardo                   790

10.    Ettore Trebì’                   19,0     Gaspare Lo Verde                724

         Explosive Axe               dis.r.    Enrico Bellei                             51

         Espresso Italia              dis.r.    Andrea Farolfi                        135

         Ernesto Roc                   dis.r.    Filippo Rocca                           32

         Ebano d’Arc                   agh.     Marco Smorgon                    103

Sieg: 131; Richter: leicht 1½ - 1 - ½ - 1 - ¾ - ¾ Längen; 14 liefen

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6316806121112

Ihren größten Coup…

landete im Gran Premio Royal Mares überraschend Zeudi AMG, die als einzige des Gocciadoro-Sextetts, zu dem noch Allegra Gifont, Vesna, Katja B.R., Ambra Grif und Jamaica Ferro zählten, in den Geldrängen landete.

Unterwegs sah es gar nicht schlecht aus für Jamaica Ferro, die den Status der längsten Außenseiterin bekleidete. Von der „9“, dem innersten Startplatz der zweiten Reihe, fand sie hinter Zeudi AMG, die sich von der „5“ ruckzuck vor Akela Pal Ferm (1) und Blackflash Bar (3) zur Anführerin aufschwang, als innere Vierte sehr ordentlich in die Partie. Dort verblieb die Timoko-Tochter der Van Dijk GmbH auch, als Blackflash Bar nach 300 Metern nach außen dirigiert wurde, weil als „Ersatzfrau“ Trainingsgefährtin Allegra Gifont deren Stelle einnahm.

Außen gab Birba Caf vor Chance EK und Blackflash Bar den Ton an. Bis ausgangs der Schlusskurve blieb Jamaica Ferro ordentlich dabei, wenngleich sie dort schon gefahren werden musste. Dann kam sie nicht mehr mit und sprang sich zur Disqualifikation. Genutzt hätte ihr ein fehlerfreier Lauf vermutlich auch nichts, zumindest was eine der fünf Prämien betraf.

Hinter Zeudi AMG, der Catchdriver Massimiliano Castaldo sanft immer neue Reserven zum ersten Gruppe-Erfolg ihrer 54 Starts umfassenden Karriere entlockte, kamen innen nämlich sowohl Akela Pal Ferm als auch Allegra Gifont nicht weiter. Während es für die Maharajah-Tochter in einem Kopf-an-Kopf-Finish hinter der ganz außen auf Touren kommenden Blackflash Bar und „Mittelfrau“ Chance EK wenigstens zu Rang vier reichte, ging Allegra Gifont eine Länge dahinter in einem ebenso engen Dreikampf als Sechste hinter Birba Caf und vor der Norwegern Katja B.R., für die Jos Verbeeck eingeflogen worden war, leer aus.

Foto: tgn.no

Für Zeudi AMG war der Tag von Mariä Empfängnis (8. Dezember) jener, an sie ihren größten Scheck empfing: 41.860 Euro ließen ihr Konto auf 180.813 Euro klettern.

Gran Premio Royal Mares (Gruppe II int., Stuten)

1600m, 100.100 Euro

1.      Zeudi AMG                     11,3     Massimiliano Castaldo     193

         7j.br. Stute von Ideale Luis a.d. Ironica Spin von Ganymède

         Be: Aldo Rondena; Zü: Gianfranco Pozzobon; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Blackflash Bar               11,3     Santo Mollo                           55

3.      Chance EK                    11,3     Pietro Gubellini                   151

4.      Akela Pal Ferm             11,3     Antonio di Nardo                  17

5.      Birba Caf                        11,5     Enrico Bellei                          69

6.      Allegra Gifont                11,5     Alessandro Gocciadoro    126

7.      Katja B.R.                       11,5     Joseph Verbeeck               395

8.      Ambra Grif                     11,8     Vincenzo Luongo               922

9.      Africa Jet                        11,8     Rene’ Legati                      218*

10.    Viscarda Jet                   12,1     Crescenzo Maione               48

11.    Vesna                             12,2     Andrea Farolfi                   218*

12.    Ziguli dei Greppi           12,3     Vincenzo d’Alessandro jr 595

13.    Aura                                15,9     Antonio Simioli                   560

         Jamaica Ferro               dis.r.    Marco Stefani                   1809

*Stallwette

Sieg: 193; Richter: sicher ½ - Kopf - k.Kopf - 1 - k.Kopf - k.Kopf - 2 Längen; 14 liefen

Wert: 41.860 - 20.020 - 10.920 - 5.460 - 3.640 sowie 18.200 Euro Züchterprämie

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6316808438112

Foto: equos.it