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Große Welle von Ghazi B.R.

(nn) Châtelaillon-La Rochelle, Freitag, 26. Juli 2019. Weit in den französischen Westen an die Atlantikküste nach Châtelaillon auf halbem Weg zwischen Nantes und Bordeaux ging es für Tsunami Diamant und Classic Connection.

Objekt der Begierde auf dem 1144 Meter kurzen Linkskurs war der mit 35.000 Euro überschriebene Grand Prix Dynavena Maisagri für Fünf- bis Zehnjährige, die keine 365.000 Euro ihr eigen nannten und in dem die beiden Deutschen auf der nach mächtigen Regen- und Hagelschauern durchweichten Piste 25 Meter Zulage aufzuarbeiten hatten. Das gelang ganz gut, wenngleich gegen den von der Grundmarke „wie Schmitz‘ Katze abgehenden“ Ghazi B.R. kein Kraut gewachsen war. Bislang hatte der Norweger in Jean-Michel Bazires Diensten von sechs Versuchen noch keinen gewinnen können, doch damit sollte heute in spektakulärer Manier Schluss sein.

Ghazi BR

Die „turfistes“ müssen so etwas geahnt haben, schickten sie doch ihren Liebling für schmale 23:10 los, und der gab seinen Fans richtig Zucker. Nur Amaya Djob kam zügiger in die Hufe als der braune Hengst, doch schon als es das erste Mal am Zielschild vorbeiging, hatte sich „JMB“ mit dem Fünfjährigen das Zepter gekrallt und legte fortan ein Solo vom Feinsten hin, um rasch wieder ins Trockene zu kommen. Mit bis zu 40 Meter Vorsprung fegte der Cantab-Hall-Sohn um die Runden. Die zweite Garde führte lange Furious Francis vor Amaya Djob, dann Caprice du Lupin als Bestem des Zulagenbandes an. Tsunami Diamant und Classic Connection hielten sich als äußerer Dritter bzw. Vierter in besseren Gefilden des Pelotons auf - Bazire und seinen Schützling sahen sie wie alle anderen ohnehin nur durchs Fernglas. (Foto: c-f.fr)

Verzockt hatte sich der 20fache „Sulky d’Or“ nicht. Auf der Zielgeraden ließ er Ghazi B.R., dessen norwegische Erfolgserlebnisse - Sieg im Prinsesse Märtha Louises Pokallöp 2017 und Platz drei im norwegischen Derby - 400.000 bzw. 450.000 Kronen in die Besitzerkasse gespült hatten, ein bisschen austrudeln, so dass der zuverlässige Caprice Lupin bis auf vier Längen heran durfte. Mit ähnlich übersichtlichem Abstand war Tsunami Diamant für die dritte Prämie um fünf Längen besser als Classic Connection, der die unterwegs vor ihnen liegende Daélia de Vandel nicht mehr zu fassen bekam.

Grand Prix Dynavena Maisagri (int., Fünf- bis Zehnj., keine 365.000 Euro)

2625m Bänderstart, 25m Zulage ab 172.000 Euro; 35.000 Euro

1.      Ghazi B.R.                      2625   12,6     Jean-Michel Bazire           23                                             

         5j.br. Hengst von Cantab Hall a.d. Fiery Chip von Pine Chip

         Be: Nils Munkhaugen, NO; Zü: Björn Rishaug, NO; Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Caprice du Lupin         

3.      Tsunami Diamant   

4.      Daélia de Vandel    

5.      Classic Connection    

6.      Véloce du Layon   

7.      Elana Sport                

8.      Furious Francis           

9.      Julio de Luxe             

10.    Amaya Djob                

         Zelov                         

         Västerbo Grosbois 

2650   12,2     Antoine Wiels                    

2650   12,5     Robin Bakker                    

2650   12,6     Cédric Mégissier            

2650   12,7     Matthieu Abrivard             

2625   13,6     Didier Lepage              

2625   13,8     Miguel Mestre Suner     

2625   14,0     Björn Goop                      

2650   13,6     Cédric Parys                 

2625   14,3     Dominik Cordeau        

2625   dis.r.    Olivier Raffin                   

2625   dis.r.    Jean-Philippe Monclin  

34

78

330

70

1680

360

160

1780

1790

680

280

Sieg: 23; Richter: überlegen 4 - 3½ - 1½ - 2 - 2½ Längen; 12 liefen

Wert: 15.750 - 8.750 - 4.900 - 2.800 - 1.750 - 700 - 350 Euro

 

Zurück auf der Siegerstraße

Zauni Ronja Walter

Ähnlich souverän wie Ghazi B.R. hatten Zauni und Ronja Walter am frühen Vormittag in Wolvega, wo die PMU-Rennen aufgrund der zu erwartenden Gluthitze um 9.00 Uhr begannen, den Prix Bilibili auf ihre Kappe gebracht. Für das 2600-Meter-Monté, für das der zuletzt in Frankreich mit den gestiegenen Ansprüchen ein wenig vom Siegpfad abgekommene Braune nicht mal als Favorit aufgezogen wurde - die Wetter trauten Unar Bi bei 16 gegen 27:10 etwas mehr zu -, hatte Zauni wie seine stärkste Rivalin 20 Meter Mehrarbeit aufgebrummt bekommen, die er im Gegensatz zu Hanna Huygens‘ Partnerin dank seines Blitzantritts fliegend wettmachte und sofort hinter Tempomacher For Ever einparkte. Eine Runde vorm Ziel übernahm die deutsche Championesse selbst den Taktstock, hatte inzwischen Unar Bi am Hacken und schüttelte die in Italien geborene Toss-Out-Tochter locker-flockig in 1:17,8 zu 1:18,1 um 3½ Längen ab, ohne allzu viele Kräfte hinsichtlich des acht Tage später in Berlin ausgetragenen Monté-Derbys zu verschwenden. Für den 23. Sieg aus 50 Versuchen bekam der Quite Easy-Sohn 3.000 Euro angeschrieben, mit denen sich seine Gewinnsumme auf 168.174 Euro beläuft. (Foto: Archiv)