Große Kasse für die Underdogs

Vincennes, Freitag, 3. November 2023. Munter ließ Vincennes auch am zweiten Tag des Winter-Meetings die Geldquellen sprudeln.
Diesmal kamen im Prix Louis Tillaye die dreijährigen Satteltraber in den Genuss eines 120.000ers, wobei in Abwesenheit der beiden Gruppe-I-Sieger Kyt Kat (Prix d’Essai) und Kandora Bella (Saint Léger) aus dem Stall von Thomas Levesque vieles für die unterm Sattel bislang recht zuverlässigen Kaya Dream und Kélanie Lorraine sprach, die ihren jeweils dritten Sieg hätten landen können.
Doch die bei 24:10 notierte Partnerin Eric Raffins war am Start nicht zum Traben zu bewegen, und als auch der erstmals auf diesem Niveau aktive Kingdom Kat für den zweiten Fehler nach 700 Metern - den ersten hatte Adrien Lamy noch brillant ratzfatz ausbügeln können - „rot“ sah, roch es schon nach einer gelinden Überraschung.
Immerhin - Kélanie Lorraine, mit drei dritten Montè-Rängen in Folge so etwas wie die Kronprinzessin dieser Prüfung, gab vor Kaleda Géma, Katchina for Clara und Kanthabella den nicht sonderlich schneidigen Takt vor. Der äußere Fahrtwind wehte Kapaula de l’Epine, mit 26 Starts die Erfahrenste der Neun, vor Kyrielle des Vaux und Karla de Mai um die Nase.
Bergauf legte die Braune einen gehörigen Zacken zu, flitzte mit Bravour an Kélanie Lorraine vorbei und bog mit drei, vier Längen Vorsprung in die Schlusskurve. Alles nur ein Strohfeuer der Außenseiterin? Nein - Mathieu Mottier hatte die Kräfte der Discours-Joyeux-Tochter goldrichtig eingeschätzt, die kaum nachgab und überlegen voraus zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn den Zielstrich als Beste passierte.
Drei Längen zurück fing Karla de Mai ihre Lokomotive Kyrielle des Vaux um eine knappe Länge ab und machte den Aufstand der Underdogs perfekt. Überglücklich war Trainer und Besitzer Jérémy-Gaston van Eeckhaute über seinen ersten Gruppe-II-Erfolg überhaupt: „Kapaula ist nicht einfach zu nehmen, aber mit Mathieu versteht sie sich bestens. Die Beiden waren schon zweimal Zweite und einmal Vierte."
"Sie mag es nicht, mittendrin im Getümmel zu sein, will gern frei laufen. Unser großes Ziel ist der Prix de Vincennes um 240.000 Euro am 17. Dezember. Bis dahin gilt es, sie in Schuss zu halten und womöglich noch zu verbessern. Dieser Sieg macht Mut für die nächsten Aufgaben.“
Prix Louis Tillaye - Monté - (Gruppe II nat., dreij. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Kapaula de l’Epine 14,9 Mathieu Mottier 137
3j.br. Stute von Discours Joyeux a.d. Paula Jim von Cygnus d’Odyssée
Be / Tr: Jérémy-Gaston van Eeckhaute; Zü: Hubert Sorieux
2. Karla de Mai 15,1 Guillaume Martin 220
3. Kyrielle des Vaux 15,2 Guillaume Lenain 72
4. Kélanie Lorraine 15,5 Paul-Philippe Ploquin 81
5. Kanthabella 16,2 François Lagadeuc 570
6. Kaleda Géma 16,2 Benjamin Rochard 57
Kaya Dream dis.r. Eric Raffin 24
Kingdom Kat dis.r. Adrien Lamy 55
Katchina for Clara dis.r. Damien Bonne 620
Sieg: 137; Richter: überlegen 3 - ¾ - 4 - 10 - k.Kopf; 9 liefen (NS Key Biscayne, Kifil de Bussy)
Zw-Zeiten: 16,9/1200 - 15,7/1700m - 15,0/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro