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Green Grass auf der Demo

(nn) Vincennes, Freitag, 24. Mai 2019. Zwar findet der ganz große Trabrennsport dieses Wochenendes in Stockholm statt, der dort, so es denn überhaupt möglich ist, durch vier Wertungsläufe zur Weltmeisterschaft der Professionals (drei am Freitag, einer am Samstag) sogar noch opulenter als gewohnt daherkommt.

Doch auch Rest-Europa im Allgemeinen und Vincennes im Speziellen muss sich nicht verstecken. Im Gegensatz zu den Hengsten, bei denen er am Dienstag durch Gotland und Golden Bridge die ersten beiden Schecks eingestrichen hatte, musste Philipp Allaire im Prix Ozo für die 2016 geborenen Stuten deutlich kleinere Brötchen backen, was durch die auf dem letzten Meter an Graine de Crack vorbeiwischende Girls Talk und eben jene Booster-Winner-Tochter als Dritte und Vierte jedoch auch nicht zu verachtende 22.000 Euro bedeutete.

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Der „Allaire der jeunes filles“ hieß Sébastien Guarato, der vom Ehrenplatz seiner zweiten Waffe Gloria du Goutier selbst überrascht war. Die hatte durchweg die Führungsarbeit zu erledigen - wenn man von Green Grass absieht, die in einer eigenen Liga spielte. Für die 2700 Meter ganz außen eindrehend, bequemte sich Gabriele Gelormini mit der Bold-Eagle-Tochter, die im bisher einzigen Gruppe-I-Rennen ihrer Generation, dem Critérium des Jeunes, sogar das starke Geschlecht kräftig eingeseift hatte, erst nach einem Kilometer, die innere Fahrspur einzunehmen. Bis dahin ließ er die wuchtige Braune laufen, wo Sand ist - erst sieben, später immer noch drei, vier Spuren nach außen versetzt weit vor der Konkurrenz. 30 Meter betrug der Vorsprung der zuletzt im Prix Masina gleich hinterm Startwagen ausgefallenen Stute Sébastien Dewulfs im Bogen von Joinville, 50 werden es gewesen sein, als es am kleinen Wäldchen vorbeiging. Überschätzt hatte Gelormini die Kräfte seiner Partnerin keineswegs. Die Peitsche geschultert, breit ins Publikum grinsend, ließ der 27-jährige seine Partnerin auf der Zielgeraden austrudeln und war im Ziel dennoch gepflegte zehn Längen vor der Trainingsgefährtin, die sich beim ersten Besuch einer Gruppe-Prüfung trotz des eisigen Fahrtwinds blendend hielt und das Allaire-Duo um 4½ Längen abhängte. (Foto: letrot.com)

Mit 1:14,0 war Green Grass um 0,6 Sekunden zügiger unterwegs als vor vier Tagen Gotland, der Primus der Herren, schaffte den siebenten Treffer aus zwölf Versuchen - drei rote Karten schwärzen ihre ansonsten vorzügliche Bilanz -, ist nach diesem galaktischen Auftritt 283.900 Euro reich und für den 23. Juni bestens gerüstet. Dann geht’s am Großkampftag des Frühjahrs-Meetings im Prix Albert Viel erneut gegen die Hengste um die zweiten Gruppe-I-Lorbeeren. 

Prix Ozo (Gruppe II nat., dreij. Stuten)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Green Grass                 14,0     Gabriele Gelormini           15

         3j.br. Stute von Bold Eagle a.d. Tootsie Smiling von Goetmals Wood

         Be: Sébastien Dewulf; Zü: Frédéric Brouilloux; Tr: Sébastien Guarato

2.      Gloria du Goutier         

3.      Girls Talk                       

4.      Graine de Crack        

5.      Girl des Mottes          

6.      Gee                              

7.      Grande de Ranchy      

8.      Gaïa Olmenhof           

9.      Gigi de Vaudival           

         Greenpeace                 

14,7     Jean-Philippe Monclin  

15,0     David Thomain                 

15,0     Yoann Lebourgeois      

15,2     Charles Dreux                

15,3     Matthieu Abrivard           

15,5     Jean-Michel Bazire        

15,6     Christophe Martens      

17,5     Christophe Clin           

dis.r.    Eric Raffin                        

210

80

250

500

110

130

290

1390

120

Sieg: 15; überlegen 10 - 4½ - k.Kopf - 3 - 2 Längen; 10 liefen (NS Garincha Sport)

Zw-Zeiten: 13,7/1200m - 14,9/1700m - 14,9/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-24/7500/5

 

Alcoy weiter auf dem Weg nach oben

Mitreißender „Erwachsenensport“ wurde im mit dem Auto gestarteten Prix du Crépuscule um 80.000 Euro von neun „Europäern“ geboten, die in ihrer Laufbahn noch keine 700.000 Euro gewonnen hatten und in dem der jüngst grandiose Sieger Super Fez, bei schmalen 15:10 gehandelt, erkennen musste, dass er mit seinen 382.644 Euro in dieser Garnitur noch nicht richtig angekommen ist. Noch weniger hatte lediglich Alcoy auf der hohen Kante, der seit Wochen eine gute Vorstellung nach der anderen abgeliefert hat und der hohen Meinung, die die Martens-Brüder von ihm haben, vollauf gerecht wurde. Dabei hatte er gegenüber dem keineswegs superfetzigen Italiener in Bazires Diensten gar den anspruchsvolleren Verlauf. Hinter Détroit Castelets, Ange de Lune und Venosc de Minel lediglich im vierten Paar außen vor Super Fez untergekommen - den hatte Bazire von der „9“ sofort nach hinten beordert -, machte Christophe Martens bergauf in dritter Spur Dampf und verschaffte dem Favoriten damit einen perfekten Run.

Alcoy

An der Einmündung der kleinen Bahn hatte die zu Beginn rasant in Front gepreschte Tamure Roc restlos genug. Alcoy marschierte mühelos vorbei - und dahinter ließ Bazire Super Fez wirklich jede Schonung angedeihen. Doch das Einparken in den Windschatten des für belgische Interessen sich ins Geschirr legenden fünf Jahre alten schwedischen Derby-Finalisten nützte nichts. Zog der Rapphengst unwiderstehlich davon und siegte leichter, als der Abstand von einer Dreiviertellänge zum überwiegend in der Todesspur aktiven und gut durchziehenden Détroit Castelets und dem spät von ganz hinten mit gewaltigem Flügelschlag heranrauschenden Aldo d’Argentré vermuten ließe, so hatte „JMB“ außer den Leinen nichts mehr in der Hand. Vier Längen zurück wurde Super Fez als Höchststrafe von Außenseiter Bolide Jénilou um einen „Kopf“ Rang fünf abspenstig gemacht, den er dann doch erhielt, weil der „Bolide“ auf der Zielgeraden unrund lief und per „Enquête“ aus der Wertung flog. Cobra Bleu verspielte auf der Bergauf-Passage mit einem Fehler im Hintertreffen alle Chancen. (Foto: equidia.fr)

Prix du Crépuscule (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnj. keine 700.000 Euro)

2100m Autostart, 80.000 Euro

1.      Alcoy                                10,5     Christophe Martens          88

         5j. Rapphengst von Ready Cash a.d. Divann von Supergill

         Be: CeKe Farm BVBA, BE; Zü: Telebolaget MK AB, SE; Tr: Vincent Martens

2.      Détroit Castelets         

3.      Aldo d’Argentré        

4.      Ange de Lune             

5.      Super Fez                      

6.      Cobra Bleu                  

7.      Venosc de Minel        

8.      Tamure Roc              

         Bolide Jénilou            

10,6     David Thomain                 

10,6     Adrien Lamy                    

10,6     Matthieu Abrivard           

10,9     Jean-Michel Bazire          

11,1g  Pierre Vercruysse          

11,1     Tony Le Beller              

12,4     Filippo Rocca                 

5.dai    Anthony Barrier               

54

310

130

15

190

1070

180

920

Sieg: 88; Richter: leicht ¾ - Hals - ½ - 3 - (Kopf) - 2 Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 07,7/600m - 09,5/1100m - 10,3/1600m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-24/7500/2