Gocciadoros gepflegter Doppeltreffer

Florenz, Sonntag, 17. März 2024. Es muss nicht immer Ausland sein. In Frankreich war am Wochenende vorm Beginn des Vincenner Frühjahrs-Meetings trabrennsportliche Schonkost angesagt, seine Schweden-Abteilung ist noch geschlossen. So hatte Alex Gocciadoro Zeit und Gelegenheit, in seiner Heimat ganz entspannt nach dem Rechten zu sehen, wo sich an diesem Wochenende der Nabel der italienischen Traberwelt in der Stadt der Medici drehte.
Nach zwei Runden auf dem 1.000-Meter-Oval des Ippodromo Visarno wurden für Männlein und Weiblein der Generation 2021 im halbklassischen Gran Premio Etruria je 37.400 Euro verteilt. Der 48-jährige aus Noceto ließ sich nicht lumpen, schickte je drei „femmina“ und „maschi“ ins Gefecht und gab der Konkurrenz Saures.
Höchstpersönlich verwandelte der Mann in Gelb oder besser Gold beide Male wie bei Sieg-Odds von 15 und 16:10 allseits erwartet, und seine diversen Catchdriver trugen mit je einem dritten, vierten und fünften Platz zur erklecklichen Beute bei.
Weste des Killers bleibt weiß
Einen Hingucker allererste Güte pfefferte bei den zuerst geforderten Hengsten Falco Killer Gar aufs Parkett. Der Sohn von Alt-Star Varenne begleitete 1.300 Meter lang Fellow Wise As, der sich von der „6“ ruckzuck von Frankie LJ (3) das Zepter gekrallt hatte.
Fast’n’Furiuss hatte den Start verstolpert und lief weit hinterher, Futuro d’Amore nach einer Runde, Fandango Luis im dritten Bogen kickten sich im Galopp aus der Party, die bei einem ersten Kilometer von 1:14,6 zunächst nicht allzu schwungvoll ablief. Das sollte sich auf der letzten Überseite grundlegend ändern, wo Gocciadoro das ganz große Blatt auflegte.
Im Nu war Trainingsgefährte Fellow Wise As, ein aus zehn Auftritten immerhin fünffacher Sieger, passiert, und der Rest sah eher nach einer Parade denn nach einer umkämpften Ankunft aus. In exzellenten 1:12,7 - neuer Rennrekord - setzte der auch beim sechsten Versuch unbezwingbare Falco Killer Gar acht Längen voraus eine Duftmarke, die in den anderen Trainingszentralen Italiens deutlich ruchbar gewesen sein dürfte.
Nicht minder übersichtlich trudelte der gedemütigte Rest am Zielrichter vorbei, der mit der Wertung folglich keine Arbeit hatte.
Für den Falco Killer Gar, der zuvor ausschließlich im Alltagssport zugange war, gab’s mit 15.633 Euro die größte Schütte seiner kurzen Laufbahn: 32.055 Euro stehen jetzt für ihn auf der Habenseite.
Gran Premio Etruria (Gruppe II nat., Dreijährige)
2040m Autostart, 37.400 Euro
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 2.057 - 1.346 sowie 6.807 Euro Züchterprämie
Hengste
1. Falco Killer Gar 12,7 Alessandro Gocciadoro 15
3j.br. Hengst von Varenne a.d. Zuwara Gar von Maharajah
Be: Scud. Regina Horses; Zü: Allev. Garigliano & Scud. Indal Srl; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Fabio Bi 13,4 Maurizio Biasuzzi 76*
3. Fellow Wise As 13,9 Gennaro Riccio 58
4. Fangio Bi 14,6 Roberto Vecchione 76*
5. Frankie LJ 15,1 Santo Mollo 82
6. Fast’n’Furiuss 16,8g Lorenzo Baldi 530
Fandango Luis dis.r. Antonio Simioli 56
Futuro d’Amore dis.r. Antonio di Nardo 111
*Stallwette
Sieg: 15; Richter: überlegen 8 - 4½ - 4½ - 7 - 5½ Länge; 8 liefen
Zw-Zeit: 14,6/1000m
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6349128553112
Putzmunter zum fünften Erfolg
Mit 131.960 Euro deutlich mehr verdient hatte vor dem Schuss bei den Stuten Funny Gio, wobei die größten Posten vom Sieg im Premio Allevamento am 10. Dezember in Neapel und Ehrenplatz aus den Turiner ANACT Stakes (18. November) stammten.
Für die von der „1“ loslegende Face-Time-Bourbon-Tochter lief’s genau anders herum: Sie hatte den härtesten Test zu Beginn zu bestehen, als ihr Frivola Grif (2), Fly to Check (3) und Fantastica Doda (4) in breiter Front für die Spitze gewaltig auf die Pelle rückten. Gocciadoro hatte seine Partnerin zum Glück auf dem richtigen Fuß erwischt.
Der innerste Radius der ersten Kurve, in der Frivalo Grif und Fly to Check als Strafe für die Majestätsbeleidigung im Galopp auscheckten, rettete ihr endgültig das Kommando vor Fan Idole VF, für die die „8“ und damit der innerste Platz der zweiten Startreihe die Position im Windschatten der 16:10-Favoritin und letztlich „Silber“ bedeuteten.
Einmal vorn, ließ Funny Gio niemanden mehr an ihre rechte Flanke - Fantastica Doda hielt sich als äußere Anführerin vor Funny Girl und Fenice del Ronco tunlichst zurück - und schaltete eingangs der letzten Biege resolut einen Gang höher. Einzig die Ideale-Luis-Tochter Fan Idole VF vermochte ihr halbwegs auf den Fersen zu bleiben, doch verlebte Gocciadoro auch den zweiten Halbklassiker ganz entspannt.
Ohne Schwitzen war das Ding viel leichter im Kasten, als das nackte Resultat von 1½ Längen Vorsprung vermuten lassen könnte. Dahinter ging’s ebenfalls sehr übersichtlich zur Sache mit Ausnahme des Raufens um Platz vier, für den der Zielrichter etwas genauer hinschauen musste. Um einen „Kopf“ hatte Gocciadoros zweite Waffe Fenice del Ronco selbigen eher am Zielstrich als Favola EK, der der kleinste Scheck blieb.
Stuten
1. Funny Gio 13,3 Alessandro Gocciadoro 16
3j.br. Stute von Face Time Bourbon a.d. Amazing Gio von Royalty for Life
Be: Scud. Cominatale Sas; Zü: Scud. Bivans (Antonio Somma); Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Fan Idole VF 13,4 Pietro Gubellini 94
3. Funny Girl 13,9 Marco Stefani 141
4. Fenice del Ronco 14,7 Santo Mollo 382
5. Favola EK 14,7 Andrea Farolfi 306
6. Fantastica Doda 14,9 Vincenzo-P. dell’Annunziata 107
7. Fantasiosagal 15,2 Salvatore Luongo 425
8. Foxylady 17,2 Gabriele Gelormini 33
Fiamma BFC dis.r. Carmine Piscuoglio 638
Frivola Grif dis.r. Antonio Simioli 478
Fly to Check dis.r. Antonio di Nardo 382
Fonte Chiara Par dis.r. Enrico Bellei 546
Sieg: 16; Richter: leicht 1½ - 4½ - 8 - Kopf - 2 Längen; 12 liefen
Zw-Zeit: 15,6/1000m