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Glücksmorchel Haziella d‘Amour

Haziella d‘Amour (6) gewinnt am grünen Tisch den Prix Pierre van Troyen (canalturf.com)
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Frankreich

Vincennes, Freitag, 28. Oktober 2022. Der vorletzte Tag des Sommer-/Herbstmeetings wurde durch den Auftritt eines Europa-Champions geadelt. Wer wie Héraut d’Armes vor 14 Tagen im Championnat Européen des 5 Ans Millionär Hohneck, Elitloppet-Starter Önas Prince und Hooker Berry beim ersten Sieg auf Gruppe-Level das Nachsehen gegeben hat, sollte mit einheimischen Vier- und Fünfjährigen im bei 299.999 Euro geschlossenen Prix Pierre van Troyen keine Probleme haben.

Als der Totalisator am Abend aufmachte, notierte der Dunkelfuchs der Ecurie Wildenstein dementsprechend um die 15:10. Umso überraschender, dass der wieder mal von Nicolas Bazire anstelle seines Vaters chauffierte Hengst auf 26:10 kletterte und damit hinter Horsy Dream, der zu 2,4-fachen Odds abging, nur die Nummer zwei war.

Ausschlaggebend war vielleicht, dass er sich ähnlich wie sein Erzeuger Ready Cash in dessen besten Tagen unmittelbar vorm Start als kleines Pulverfass präsentierte, das ein bisschen gegen die Hand ging und auch schon mal im Galopp herumhampelte.

Als es auf die Bahn hinausging, waren alle Sperenzchen vergessen. Bazire junior begnügte sich mit einem Platz im äußeren Mittelfeld hinter Have Seven, Heart of Gold und Howdy Partner und überließ Horsy Dream den Part des Taktgebers, der ein fröhliches „Molto vivace“ im 1:12er Takt vorgab. Eisgekühlt wartete Bazire im Windschatten und gab seinem Partner erst 400 Meter vorm Ziel den Kopf frei. Sofort betrat Héraut d’Armes die Siegerstraße, zerlegte Horsy Deam, der auch von der speedigen Haziella d’Amour noch erwischt wurde, die Alexandre Abrivard aus dem hinteren Mittelfeld enorm auf Touren brachte, und feierte 4½ Längen voraus den 14. Volltreffer - dachte man.

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Wie gewonnen, so zerronnen: Héraut d‘Armes verliert den klaren Sieg (paris-turf.com)

Nicht verborgen geblieben war den Stewards, dass der Fuchs beim Generalangriff an der letzten Ecke Howdy Partner beim Passieren in die Spur gelaufen und ihn mit dem linken Sulkyrad aus dem Trab geholt hatte. Und da auch in Frankreich im Lauf der Jahre die Regeln schärfer geworden sind, blieb den Richtern gar nichts anderes übrig, als dem überlegenen Hengst den Sieg abzuerkennen. Zur Glücksmarie wurde so Haziella d’Amour, die im elften Anlauf ihren ersten Gruppe-Sieg - Numero fünf insgesamt - landete, der ihr Konto auf 214.800 Euro hievte.

Enquête-Film: https://www.letrot.com/stats/fiche-course/2022-10-28/7500/2/resultats/film-enquete

„Nach einem maßgeschneiderten Kurs, bei dem wir in der letzten Kurve nach außen konnten, machte sie sich richtig lang. Mit Platz zwei wäre ich hochzufrieden, der Sieg war natürlich pures Glück, aber das braucht man im Rennen nun mal. Sie hatte auf diesem Niveau nur kleine Plätze belegt, aber ihre gute Verfassung gerade beim Sieg in Le Croisé-Laroche bewiesen“, war sich Alex Abrivard, für den im Kampf um Galliens Championat jeder Punkt zählt - derzeit führt er mit 268 zu 259 Treffern vor Eric Raffin - sehr bewusst, ein Masselmolch zu sein.

Reichlich bedient war hingegen Nicolas Bazire: „Héraut legte sich als überlegenes Pferd ein wenig nach links, und es gelang mir nicht, ihn nach außen zu ziehen. Pech, dass er Howdys Bein erwischte, das beißt aber von seiner exzellenten Vorstellung keinen Faden ab. Er hat den Rest glasklar deklassiert.“

Prix Pierre van Troyen (Gruppe III nat., Vier- & Fünfj., keine 300.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro

1.      Haziella d‘Amour         13,0     Alexandre Abrivard        259

         5j.br. Stute von Un Amour d’Haufor a.d. Super Graziella von Niky

         Be / Zü / Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Horsy Dream                 13,0     Pierre Belloche                  24

3.      Hinden                            13,1     Franck Nivard                    77

4.      Heart of Gold                 13,2     Matthieu Abrivard           540

5.      Instinct d‘Am                  13,3     Gabriele Gelormini         120

6.      Hamilton Star                13,5     Gabriel Monthulé            680

7.      Ikacou des Cinty           13,9     Gabriel Angel Pou Pou  790

8.      Indy Josselyn                14,2     François Lagadeuc      1020

9.      Have Seven                   21,6     Guillermo Horrach Vidal 900

         Infant Perrine                dis.r.    Paul-Philippe Ploquin    360

         Howdy Partner              dis.r.    Adrien Lamy                    190

         Héraut d‘Armes*           1.d.RL Nicolas Bazire                   26

*disqualifiziert nach Enquête wegen Behinderung von Howdy Partner ausgangs der Schlusskurve; inoffiziell 1:12,7;

Sieg: 259; Richter: (überlegen 4½) - Kopf - 2 - ¾ - 1 - 3 Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 12,7/1200m - 12,7/1700m - 13,4/2200m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-28/7500/2

Vormarsch an die Spitze

Sportlich ebenfalls wie eine Bank stand Intuition im Prix Olry-Roederer und ist mit ihrem vierten Monté-Sieg in Folge die Nummer eins der Generation 2018 in diesem Gewerbe - auch weil die bisherigen Primi Ici C’est Paris (597.760 Euro), der sich gleich am Start der 2.850-Meter-Aufgabe im Galopp empfahl, und Idéale du Chêne (471.250 Euro) die Last der frühen Jahre mehr oder weniger kräftig spüren.

Entgegen kam der Brillantissime-Tochter aus dem Lot des Schweden Tomas Malmqvist, dass sich Idaho à la Bruyère früh zum geharnischten, teils 20 Meter voraus marschierenden Tempomacher aufschwang, so dass Intuition an sechster Stelle lange in Deckung bleiben und ihr Pulver trocken halten konnte. 700 Meter vorm Ziel hatte Idéale du Chêne den Schulterschluss hergestellt, 300 Meter weiter den „Hasen“ locker links liegen lassen - und spürte sofort den heißen Atem der Favoritin im Nacken.

Der wurde zum kalten Luftzug, als Adrien Lamy Ernst machte und Intuition endgültig den Kopf freigab. Wie auf Schienen sauste die Braune, die im Monté ihr wahres Metier gefunden zu haben scheint, zum siebenten Treffer vorbei, der für sie nach den klassischen Erfolgen im Prix du Président de la République und im Prix des Elites nur eine kleinere Hausnummer war. Dennoch nahm Besitzer Martin d’Archimbaud die 36.000 Euro natürlich liebend gern mit, mit denen seine Braune bei 417.750 Euro angelangt ist und eine tolle Winter-Meeting-Perspektive hat - Prix de Cornulier inklusive.

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Foto: paris-turf.com

„Wir wussten ja, wie gut sie ist, aber wie sie all ihre guten Monté-Leistungen Mal für Mal wiederholt - das ist schon grandios. Mit jedem Match auf dieser Ebene wird sie härter. Heute ging’s rhythmisch und zügig zur Sache, so dass wir gefahrlos in Deckung bleiben konnten. Und wie sie nach der etwas langsameren Pace im Schlussbogen losgezogen ist, war einfach wunderbar. Sie ist für einen Satteltraber zwar etwas klein geraten, doch ist ihr Kämpferherz umso größer“, geriet Lamy ins Schwärmen.

Ihr Besitzer Martin d’Archimbaud ergänzte: „Niemand hätte erwartet, dass sie solch ein Crack werden würde, als wir sie vor drei Jahren erworben haben. Tomas (Malmqvist), Pflegerin Laura und Adrien Lamy haben einen tollen Job gemacht und sie zu diesem Pferd geformt.“

Die kräftig abgewatschte Idéale du Chêne musste sich mächtig sputen, nicht noch vom speedigen Indigo du Poret erwischt zu werden. Gar nichts mehr zu sehen war am Ende von Idaho à la Bruyère, der weit zurück auf Rang sechs landete, und noch weniger von Ibra du Loisir, der einen Kilometer in vierter und fünfter Spur herumturnte, mal kurz am Tempomacher schnupperte und bergauf endlos zurückfiel.

Zufrieden war Paul-Philippe Ploquin mit der Vorstellung Idéale du Chênes: „Wir mussten die Nachführarbeit leisten, was bei dem Tempo kein Kinderspiel war. Gegen Intuition war nichts zu löten - das hab ich schon im Schlussbogen gemerkt und Adrien gefragt, was er denn da für eine Maschine habe. Meine Stute hat sich tapfer durchgebissen.“

Prix Olry-Roederer - Monté - (Gruppe III nat., Vierjährige)

2850m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro

1.      Intuition                           12,7     Adrien Lamy                      16           

         4j.br. Stute von Brillantissime a.d. Combattante von Sam Bourbon

         Be: Ecurie du Londel (Martin d’Archimbaud); Zü: Ecurie Louis Baudron; Tr: Tomas Malmqvist

2.      Idéale du Chêne           12,8     Paul-Philippe Ploquin      89

3.      Indigo du Poret             12,8     Eric Raffin                        100

4.      Irina de Bailly                13,4     Mathieu Mottier               180

5.      Inshore                           13,8     Alexandre Abrivard           62

6.      Idaho à la Bruyère        13,8     Guillaume Martin            220

7.      Icare Williams               13,9     Benjamin Rochard         390

8.      Iliade Mésloise              14,9     Victor Saussaye              830

9.      Ilien de Vrie                   14,9     Pierre-Yves Verva        1080

10.    Ibra du Loisir                 26,9     Yoann Lebourgeois        540

         Ici C’est Paris                dis.r.    François Lagadeuc        220

Sieg: 16; Richter: leicht 3 - Hals - 7 - 5 - 1 - 1 Länge; 11 liefen

Zw-Zeiten: 11,7/1350m - 12,2/1850m - 12,5/2350m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-28/7500/5