Glücklicher Felix

Jägersro, Mittwoch, 9. Dezember 2020. Er war Fünfter in der Breeders-Crown-Runde zu Åby, Zweiter im Vor-, Dritter im Endlauf des Svensk Uppfödningslöpning, mit 438.800 Kronen der Großverdiener der letzten Breeders-Crown-Runde für die Zweijährigen - ein Finale gibt’s bei den Youngsters nicht -, doch ein Volltreffer war Felix Orlando bisher nicht vergönnt.
Der gelang dem bombensicheren braunen Hengst aus Per Nordströms Talentschuppen fast auf den allerletzten Drücker, so dass er nun mit einem Sieg aus sechs Versuchen und 613.800 Kronen Barem überwintern kann. Im höchstdotierten Rennen des Abends, die Parallelveranstaltung in Solvalla eingeschlossen, waren Trabsicherheit und Startschnelligkeit die großen Trümpfe des Orlando-Vici-Sohnes, mit dem Nordström nicht lange fackelte und ihn ruckzuck gegen Aquarius Face auf den Regiestuhl pflanzte.
Jenen Kolgjini-Traber, der nicht minder Talent offenbarte hatte, jedoch in einer bunten Mischung entweder Klassenbester (zweimal) oder im Galopp ausgefallen (dreimal) war. Diesmal war - erstmals in der Hand Lutfis - durchgehend Trab angesagt, während Hans Ulrich Bormanns Ready-Cash-Tochter Island Smart (im ersten Bogen) und der Norweger One in a Million (nach 400 Metern) den falschen Ton anschlugen und die rote Karte sahen.
Da war’s nur noch ein Häuflein von sechs Aufrechten, das sich um die fünf besseren Prämien balgte. Von denen kam, nachdem Custom Cash ab 400 Meter vorm Ziel immer mehr abgehängt wurde, fürs Treppchen ein Quartett in Frage, als es auf die Zielgerade ging. Hinter Felix Orlando, der lange des ersten Sieges recht sicher schien, lauerte Dowhatyoudodowell auf die Lücke, die nie kam, hinter Aquarius Face dessen Zucht- und Trainingskamerad Akilles Face.
Der brachte sich in dritter Einlauf-Spur höchst nachhaltig ins Geschehen ein und stachelte damit auch Aquarius Face an. Es wurde auf den finalen 40 Metern doch noch höllisch eng für Felix Orlando, der den Kopf um einen „Hals“ gegen die lediglich durch zwei Nüsternbreiten getrennte Kolgjini-Streitmacht aus der Schlinge zog.
Breeders Crown - Tvåårigar - (int., Zweijährige)
1640m Autostart, 378.000 SEK
1. Felix Orlando 13,5 Per Nordström 21
2j.br. Hengst von Orlando Vici a.d. Preferencial von Infinitif
Be: Stall Motvind HB; Zü: Tal AB; Tr: Per Nordström
2. Aquarius Face 13,5 Lutfi Kolgjini 31
3. Akilles Face 13,5 Adrian Kolgjini 307
4. Dowhatyoudodowell 13,7 Jeppe Juel 78
5. Larry Wood 13,8 Joakim Lövgren 95
6. Custom Cash 14,5 Peter Untersteiner 133
Island Smart dis.r. Christoffer Eriksson 420
One in a Million dis.r. Ole Johan Östre 449
Sieg: 21; Richter: Kampf Hals - k.Kopf - 1 - 1¼ - 4½ Längen; 8 liefen (NS Igor Sisu / nicht startfähig)
Zw-Zeiten: 12,3/500m - 14,4/1000m - 12,8/letzte 500m
Wert: 175.000 - 87.500 - 43.500 - 25.000 - 17.000 - 10.000 (- 10.000 - 10.000) SEK
In Solvalla dominierten die Rösser Timo Nurmos‘, für den es seit Wochen, wenn nicht Monaten prächtig läuft. Aus acht Versuchen holten sie nicht weniger als sechs Siege und 349.000 Kronen für den 61-jährigen Finnen, der seit etwas mehr als zwei Jahrzehnten seine wechselnden Quartiere im Umfeld Stockholms hat.
Jorma Kontio hatte mit Daven Port, Amalencius B.B., Karisma Boko, Chicharita, die im Finale des Mälardals Cup für vierjährige Stuten 100.000 SEK abräumte, und Marion Fouty Bon den Hut auf, Örjan Kihlström machte mit Hawk Cliff den Deckel auf den Sechsling. 92 Zähler stehen nach diesem denkwürdigen Abend für den Finnen, 99 für den „Iceman“ im Kampf ums begehrteste Bahnchampionat Skandinaviens zu Buche.
Pech für Nurmos, dass jenes der Trainer nicht nach Siegen vergeben wird - er läge mit nunmehr 82 Treffern aus 295 Starts weit vor Goop (51 / 303) und Stefan Melander (47 / 702) -, sondern nach Gewinnen. So geht’s wohl nur noch zwischen Daniel Redén (14.118.100 aus 139) und Björn Goop (14.115.100 aus 403) um die Krone; Nurmos belegt unangefochten mit 11.617.900 Kronen) unangefochten Rang drei.