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Gio Cash für Titelverteidigung bestens gerüstet

Gio Cash und Jerrey Mieras fliegen in 1:10,9 (Foto: Facebook Jägersro Trav)
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Schweden

Jägersro, Dienstag, 12. Juli 2022. Endlich mal eine volle Karte bot der 5. und letzte Vorlauf der zweiten Breeders-Course-Runde, doch mussten mit Global Duty, Jade Sisu und Magnum Stone drei Aspiranten auf die beiden Finaltickets gestrichen werden, so dass doch nur ein Neunerfeld die Sprintaufgabe in Angriff nahm.

Breeders Course neu

Von denen meldete sich Hurricane sofort ab, während Kevin Oscarsson nicht lange fackelte und mit Dont Touch Me von der „7“ die Führung gegen Gio Cash (1) an sich riss, mit dem Ersatzmann Jeffrey Mieras ganz innen nicht alles riskierte, um die Spitze zu behaupten. Weil Delight Kronos sich im ersten Bogen hinter Joli Mearas nach innen verkrümelte, brach Mieras den frühen Wechsel in Spur zwei ab und ließ den Titelverteidiger, der vor einem Jahr in Jägersro die Breeders-Course-Aufgabe für Zweijährige an seine Fahne geheftet hatte, ein wenig in der Deckung verschnaufen.

Für die Schlussrunde musste er dann aber doch raus, weil Jimbaran Zon angestiefelt kam - und fortan durch Spur drei pflügen musste, was dem Lugauer-Eleven bei unverändert kernigem Tempo den Zahn zog. Vorbei kam Gio Cash lange nicht, denn Dont Touch Me wehrte sich erbittert.

Auf der Zielgeraden bewies der vom Berliner Pierre Sagitz gezüchtete Velvet-Gio-Sohn dann jedoch die größte Stamina und behielt leicht um zwei Längen die Oberhand vor einem Trio, aus dem sich ein brillanter Barack Face, Sohn der Gruppe-I-Giganten Ready Cash und Lisa America, den Ehrenplatz gegen den hinter Gio Cash perfekt untergekommenen Pearl Vrijthout und Dont Touch Me schnappte. Allerdings erst nach einem Veto der Rennleitung, die den ursprünglich zweiteingekommenen Holländer wegen eines Fahrspurwechsels kurz vor dem Ziel (4.500 Kronen + 7 Tage Fahrverbot für Micha Brouwer) hinter Barack Face zurücksetzte.

Die Blumen gebührten allerdings einzig Gio Cash, der, nach dem sein Motor zum Einstand in die Saison zweimal kurz gestottert hatte, eindeutig auf dem Niveau des Vorjahrs angelangt ist. Sechster Sieg aus acht Versuchen, 1.159.599 Kronen auf dem Konto und eine neue Bestmarke von sagenhaften 1:10,9 (deutscher Dreijährigen-Rekord von Chapeau egalisiert) - an dem von Dion Tesselaar geformten Deutschen muss auch am 26. Juli ein Jeder erst mal vorbeikommen.

„Ich weiß ja, was für ein fantastischer Bursche er ist, aber das war heute extrem beeindruckend“, war Tesselaar begeistert. Er wird zum Finale die Leinen sicherlich wieder selbst in die Hand nehmen, den seine Fahrsperre ist genau an jenem „Åbergs-Dienstag“ Geschichte.

Breeders Course 3 years old - 2. Runde - (int., Dreijährige)

5. Vorlauf

1640m Autostart, 217.000 SEK

1.      Gio Cash                        10,9     Jeffrey Mieras                    28

         3j. Rapphengst von Victor Gio a.d. Give me Love von Judge Joe

         Be / Zü: Pierre Sagitz, DE; Tr: Dion Tesselaar

2.      Barack Face                  11,1     Adrian Kolgjini                   37

3.      Pearl Vrijthout*               11,1     Micha Brouwer                138

4.      Dont Touch Me             11,2     Kevin Oscarsson             384

5.      Joli Mearas                    11,3     Rick Ebbinge                   515                           

6.      Dancer Brodde             11,5     Peter Untersteiner          204

7.      Jimbaran Zon                12,6     Marc Elias                        259

8.      Hurricane                       17,3g  Robin Bakker                     30                           

         Delight Kronos              dis.r.    Ken Ecce                          384

Sieg: 28; Richter: leicht 2 - ½ - 1 Länge; 9 liefen (NS Global Duty / schlechte Blutwerte; Jade Sisu / Trainerwechsel; Magnum Stone / Fieber)

Zw-Zeiten: 11,7/500m - 11,6/1000m - 10,2/letzte 500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK

* um einen Platz zurückgesetzt

Die Vorläufe (Anzahl der Starter) und die fürs Finale Qualifizierten / Sieger gefettet:

Solvalla (6)                    22. Juni       Marinho Boko, Pure Fortune

Berlin-Mariendorf (4)  26. Juni       Monastery Boko, Donna Trixton

Mailand (10)                  26. Juni       Desiderio d’Esi, Demon dell’Est

Åby (6)                            30. Juni       Urban Africa, Bismillah Face

Jägersro (9)                  12. Juli         Gio Cash, Barack Face

Jägersro                        26. Juli Finale der jeweils bestplatzierten Zwei um 1.600.000 Kronen im Rahmenprogramm des Hugo Åbergs Memorial.

Eine Lady düst nach Berlin

Zweiter Hingucker im Hinblick auf ein am 6. August in Berlin-Mariendorf ausgetragenes Finale war der 3. Vorlauf des wegen der Coronapandemie-bedingten Reisebeschränkungen 2020 und 2021 ausgesetzten Super Trot Cup, der mit zwölf Willigen, von denen Isco Boko wegen Hustens passen musste, eine sehr ordentliche Resonanz fand.

Super Trot Cup 2022.pdf

Mit von der Mittelstreckenprüfung waren zwei Starter aus dem schwedischen Quartier der Nimczyks, die der Computer mit der „11“ und „12“ in Startreihe zwei verbannt hatte. Izzi’s Newport, für den sich der deutsche Champion entschieden hatte, mochte derart viele Rivalen vor der Nase offenbar gar nicht und war schon vor Erreichen der Startmarke „out“, und auch Princess Kloster und Martin Tooma genehmigten sich in der Frühphase Aussetzer, die sie zurückwarfen.

Den Kampf um die Spitze entschied wie erwartet Steen Juul mit Staro Obrigado (1) nach kurzem, aber heftigem Geplänkel gegen die hinter ihm einparkenden Behind Bars (3) und King of Everything (7) für sich, während Dali Pagadi (4) außen hängenblieb und Yuvaraj, Velten Red Red Red und Lady Beluga (10) Deckung bot. Bis 550 Meter vorm Ziel währte dieses Paarlaufen. Dann fasste sich Yuvaraj ein Herz und versuchte sich in Spur drei, doch kam der Maharajah-Sprössling nicht so flüssig weiter wie von Peter Untersteiner erhofft.

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Foto: Facebook Jägersro Trav

Hinter ihm bauten sich Velten Red Red Red und Lady Beluga auf, die in fünfter Spur auf die Zielgerade bog. Und während es vorn ein Hauen und Stechen um die Reise für die besten Drei nach Berlin auf die deutsche Derby-Bahn gab, die Bernie Johnstons Fuchs als Vierter um einen „Hals“ verfehlte und auf die Option des Nachrückens hoffen muss, segelte Lady Beluga an allen vorbei, dass es zumindest für Joakim Lövgren und seine Anhänger eine wahre Lust war. 2½ Längen knöpfte die Lady ihren Mistreitern für ihren 15. Volltreffer aus lediglich 20. Versuchen ab, die haarscharf unter der Ausschreibungsgrenze von für Stuten 1.100.000 SEK angetreten war und das Finale mit mindestens 1.230.000 SEK ins Visier nimmt.

„Diese Stute ist einfach wunderbar“, schwärmte „Jocke“ Lövgren, „wir waren zwar Favoriten, aber 1.500 Meter lang hätte ich nicht gedacht, dass es klappen würde. Doch sie ist ein Siegertyp und findet Wege, auch solch verkorkste Rennen umzubiegen. Das war zum Schluss eine tolle Show!“

Super Trot Cup (int.; ab vierjährig; Hengste und Wallache bis 750.000, Stuten bis 1.100.000 SEK)

3. Vorlauf (fürs Finale qualifizieren sich die ersten Drei)

2140m Autostart, 316.500 SEK

1.      Lady Beluga                  12,3     Joakim Lövgren                23

         6j.dklbr. Stute von SJ’s Caviar a.d. Rydens Guzzi von Pine Chip

         Be / Zü: Stall Laser Syd HB; Tr: Joakim Lövgren

2.      Staro Obrigado             12,5     Steen Juul                          54

3.      Behind Bars                   12,6     Jörgen Sjunnesson        269

4.      Velten Red Red Red    12,6     Adrian Kolgjini                 184

5.      King of Everything        12,7     Claes Svensson                52

6.      Roller Coaster Ås         12,9     Rick Ebbinge                   663

7.      Princess Kloster            13,0g  Olof Thorsen                 1100

8.      Dali Pagadi                    13,1     Gustav Johansson            92

9.      Yuvaraj                           13,2     Peter Untersteiner          315

10.    Martin Tooma                13,2g  Kevin Oscarsson             846

         Izzi’s Newport                dis.r.    Michael Nimczyk               87

Sieg: 23; Richter: leicht 2½ - ½ - Hals - 1 - 2½ - 1 Länge; 11 liefen (NS Isco Boko / Husten)

Zw-Zeiten: 07,4/500m - 12,7/1000m - 12,4/1500m - 12,3/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 SEK

Die Termine des Super Trot Cup / qualifiziert fürs Finale (Sieger fett)

1. Vorlauf    18. Juni        Wolvega                      Winnetou Diamant, Keytothehill, Bayard

2. Vorlauf    26. Juni        Mailand                       Condor Bar, Becoming, Bacco del Ronco

3. Vorlauf    12. Juli         Jägersro                      Lady Beluga, Staro Obrigado, Behind Bars

4. Vorlauf    31. Juli         Baden bei Wien        

5. Vorlauf      6. August   Berlin-Mariendorf     

Finale           20. August   Berlin-Mariendorf     

Man U war der erste Streich…

Mit einem echten Hammerschlag begann Michael Nimczyk den sonnigen Abend auf seiner dritten oder gar zweiten Heimatbahn - und hatte über Man U nicht zu viel versprochen. Von Startplatz vier setzte sich der Fünfjährige bei rasenden 1:06,9 für die ersten 250 Meter gegen Anxious to Matters (1), einen der ernsthaften Rivalen, zu Beginn der ersten Kurve an die Spitze und hatte für den Rest des Weges allzeit die Hosen an. Natürlich spielte ihm in die Karten, dass der bei 42:10 gehandelte King of Djazz von der „2“ gar nicht in die Hufe und nur als Letzter der äußeren Garde unterkam.

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Foto: Facebook Jägersro Trav

Weil Man U für keinen Millimeter Druck aus dem Kessel ließ, hatte der King enorme Schwierigkeiten, ab 550 Meter vorm Ziel in dritter Linie nach vorn zu kommen. Ein letzter entschlossener Tritt aufs Gaspedal machte endgültig alles klar: Souverän 2½ Längen voraus kreuzte Man U in 1:11,0/1640m die Linie, womit er seine bisherige Bestmarke um volle zwei Sekunden ausradierte, und strich für den elften Erfolg 35.000 Kronen ein. „Wie er sich heute präsentiert hat, sollte er in seiner Klasse für einige Ausrufungszeichen gut sein“, war des deutschen Goldhelms Fazit. Der Toto bescherte seinen Fans 2,3-fachen Einsatz.

…Fuchs Goop folgt sogleich

Eiserne Nerven mussten die Nimczyk-Anhängern dagegen unmittelbar danach aufbringen, denn mit dem bei 18:10 sogar noch klarer auf den Favoritenschild gehobenen Goop, der eine Runde mehr vor der Brust hatte, ließ sich der 36-jährige zunächst innen einbauen. 1.200 Meter vorm Ziel war er wenigstens Letzter der äußeren Kandidaten.

Eine halbe Runde weiter rüstete er zum Angriff in dritter Spur, bekam zwei Zugpferde und baute ganz auf den Endspurt des vierjährigen Fuchses, der ihn nicht enttäuschte. Aus dem Quartett, das auf breiter Front um den Sieg raufte, schälte sich der in Dänemark geborene Love-You-Sohn um eine Länge als Stärkster heraus und war nach 1:14,8/2640m um 30.000 SEK reicher. Wie Man U vertritt er die Equipe von Karin Walter-Mommert.

Goop

Foto: Facebook Jägersro Trav