Geniales Duo weiter in der Erfolgsspur
(mw) Waregem, Dienstag, 27. August 2019. Wie seit 172 Jahren steht die letzte August-Woche im westflandrischen Waregem im Zeichen eines sieben Tage währenden Volksfestes nach Art einer mittelalterlichen Kirmes - mit viel Musik fast jedweder Couleur, Jahrmarkt, Kunstausstellungen und eben auch Pferderennen.
Am vorletzten Tag dieses „Koerse Feesten“ stritten die Galopper unter anderem um 100.000 Euro in der Grand Steeple Chase des Flandres, dem nach dem Grand Prix de Wallonie von Mons wertvollsten Pferderennen des Königreichs, und auch die „internationalen“ Traber kamen nicht zu kurz.
Inklusive Züchterprämien 60.000 Euro wurden im Grand Prix Stad Waregem verteilt, der bis zur Reduzierung auf 39 Prüfungen Bestandteil der UET-Masters-Serie war. Nach Gewinnsumme herausragend waren Millionär Ustinof du Vivier, der seinen 126. Start vor der Brust hatte, und Frankreichs vorjähriger Grasbahnkönig Bugsy Malone. Der 27-fache Sieger aus dem Hause Philippe Allaire musste in diesem Jahr bislang deutlich kleinere Brötchen backen, hatte jedoch einen versierten Steuermann im Sulky, der ganz in der Nähe seine ersten Schritte in die Traberwelt getan hat, die ihm später jahrzehntelang zu Füßen liegen sollte: Jos Verbeeck. Eine echte Chance, sich wie schon mit Sea Cove (1994), Ru de l’Airou und Bird Parker in die Ehrenliste einzutragen, hatte der teuflische Belgier genauso wenig wie seine Kameraden aus dem Zulagenband, von denen der bewährte Cicero Noa am besten in die Gänge kam.
Das war allerdings nichts gegen den Quick-Wood-Sohn Gustafson, mit dem Rick Ebbinge vor Espoir d’Avril, Dignité und Hambo Transs R ein derart schneidiges Tempo anschlug, dass der Rest Mühe hatte, Kontakt zu halten. Bei der in Waregem wie immer sehr gewöhnungsbedürftigen Kameraführung waren maximal die ersten Fünf zu sehen, zu denen eben auch Cicero Noa zählte. Der von Jeroen Engwerda vorbereitete Gustafson kannte bis zur Linie kein Pardon und schnappte sich trotz eines gerissenen Sprungzügels nach dem Gelsenkirchener Bild-Pokal sein nächstes großes Ding dieser Saison überlegen vier Längen vor seinem ständigen Schatten Espoir d’Avril. Wie schon bei der Generalprobe in Wolvega fehlte Hambo Transs R der letzte Pfiff. Am Hagoort-Schützling lief der speedige Bugsy Malone leicht vorbei zu Bronze, und weil streng innen auch Bon Copain einiges anzubieten hatte, reichte es für den großrahmigen Love-You-Sohn gar nur zu Rang fünf.
„Ein toller Bursche, der ein enormes Tempo gehen kann und unterwegs all meine Zweifel ob der hochklassigen Gegner verfliegen ließ. Als ich an der letzten Ecke die Hand aufgemacht habe, legte er ganz locker einen Gang zu. Ein Gänsehaut-Sieg vor dieser gewaltigen, begeistert mitgehend Kulisse“, gestand er aktuelle Weltmeister der Professionals, „gut möglich, dass wir mit Gustafson bald wieder in Vincennes zu sehen sein werden.“ Dessen Winner Circe hatte er bereits im Februar besucht.
Grand Prix Stad Waregem (Gruppe II int., Drei- bis 15jähr.)
2350m Bänderstart, 25m Zulage ab 150.000 Euro; 60.000 Euro
1. Gustafson 2350 11,6 Rick Ebbinge 54*
6j.dklbr. Wallach von Quick Wood a.d. Ultimate Lady von The Bad Boy
Be: J. Knipscheer, NL; Zü / Tr: Jeroen Engwerda, NL
2. Espoir d‘Avril 3. Bugsy Malone 4. Bon Copain 5. Hambo Transs R 6. Ustinof du Vivier 7. Dignité 8. Balando Fabulous Dream Cicero Noa Beau Gamin Versus As |
2350 12,0 Gert Sucaet 2375 11,7 Joseph Verbeeck 2375 11,8 Dominik Locqueneux 2350 12,6 Andre Bakker 2375 12,1 Piet van Pollaert 2350 13,0 Kevyn Thonnerieux 2375 12,3 Nico d’Haenens 2350 o.Z. Gabriele Gelormini 2375 o.Z. Christophe Martens 2375 o.Z. Jules van den Putte jr 2350 dis.r. Robin Bakker |
330 28 420 52 380 100 830 440 190 150 77* |
*alle Quoten von der PMU
Sieg: 54; Richter: überlegen 4½ - 6 - 1¼ - Kopf - 3½ Längen; 12 liefen (NS Voeland)
Wert: 24.000 - 12.000 - 5.000 - 4.000 - 2.500 - 1.500 - 1.000 und 10.000 Euro Züchterprämie