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Gelungener Abend für Conrad Lugauer

Gelungener Abend für Conrad Lugauer
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Schweden

(nn) Halmstad, Montag, 18. Mai 2020. Im Zeichen der zweiten von insgesamt sechs Runden der Breeders‘-Crown-Vorläufe für Drei- und Vierjährige, die in Schweden offen für alle Nationalitäten sind, stand der Abend auf der schnuckeligen Piste im Halland auf halbem Weg zwischen Malmö und Göteborg. Die jeweils ersten Sechs sind für die drei Halbfinal-Läufe am 25. Oktober in Solvalla qualifiziert, aus denen sich wiederum die besten Vier für den Endlauf herausschälen, die am 8. November in Eskilstuna um den großen Pott streiten werden.

Gut gewachst hatte Conrad Lugauer, der mit drei Startern angereist war, zwei Siege feiern konnte und mit 135.500 SEK im Gepäck die rund 160 Kilometer kurze Heimreise antrat.

Gleich zum Auftakt zeigte der 45-jährige der Konkurrenz, wie und wo Barthel den Most zu holen gedachte. Die von Kornelius Heitmann gezüchtete, ins deutsche Derby eingeschriebene und für Lugauers eigene Kasse laufende Jeopardy bekam den Bänderstart an der „1“ nur mäßig, jedoch unfallfrei hin. Lange übte sich Lugauer nicht in Zurückhaltung, legte auf der ersten Gegengeraden den Vorwärtsgang ein, knöpfte Ende derselben She’s on Fire die Führung ab und fuhr fortan ein einsames Rennen.

Der sie kurz testenden Twins Magic erteilte die The-Bank-Tochter eine glasklare Abfuhr, wurde auf den finalen 800 Metern immer souveräner und brachte schließlich beim dritten Versuch den ersten Treffer samt 25.000 SEK sieben Längen voraus in 1:16,0/2140m unter Dach und Fach; die Sieg-Quote betrug 21 für 10.

Den Reigen der vier Breeders‘-Crown-Vorläufe über 2140 Meter um je 222.500 Kronen (davon 110.000 SEK für Platz eins) eröffneten die dreijährigen Hengste und Wallache, bei denen Revelation eine Klasse für sich war. Dass der Sieger des Svensk Uppfödningslöpning 2019 blendend über den Winter gekommen war, hatte der kleine Bruder des berühmten On Track Piraten beim Saisondebüt am 15. April in Jägersro gezeigt, als er für 60.000 Kronen mit der Konkurrenz in 1:15,4/2140m gründlich Schlitten gefahren war.

Diesmal ging’s noch zügiger zur Sache, obwohl der Readly-Express-Sprössling den idealen Startplatz „2“ gar nicht zu nutzen wusste und lediglich im vierten Paar außen unterkam. Lange ließ ihn Per Nordström dort nicht ausruhen: Ausgangs der zweiten Kurve legte er sich mit einem geharnischten Zwischenspurt an die Flanke von Tempomacher Voyager West, 400 Meter vorm Ziel das große Blatt auf - und war dann mal in 1:14,3 auf sechs Längen weg vom Zweiten Fire Piston, was der Toto mit schmalen 60 Prozent Rendite honorierte. Conrad Lugauers mit Startplatz „12“ gehandicapter Halo Am wurde die rote Laterne erst spät los; 1:15,2 reichten nur zu Rang acht.

Ebenso setzte sich bei den 2017 geborenen Ladys mit Hill’s Angel die Favoritin durch, die mit 12:10 gar noch weniger zahlte. Die bis dahin vom Dänen Erik Bondo in Italien trainierte Muscle-Hill-Tochter war nach ihrem furiosen Sieg in einer Runde von Margaretas Tidiga Unghästserie in Schweden geblieben und unter die Fittiche von Björn Goop geschlüpft, der ihr zum fünften Sieg aus sechs Versuchen verhalf.

Auch ihr hatte die Losfee die „2“ zugeschanzt. Aus der Todesspur knackte sie die vom Fleck weg führende Sashay Kemp (VII.), doch musste Goop mächtig auf der Hut sein, um die aus seinem Rücken gefährlich aufkommende Tequila L.L./Kevin Oscarsson nach 1:14,4 um eine halbe Länge hintanzuhalten.

Gleichfalls Favoritensache war der Lauf der vierjährigen Jungs, bei dem Ulf Ohlsson mit dem von Frode Hamre trainierten Marvellous Tooma aus dem dritten Paar außen sicher in 1:13,6, die auch für die eine knappe Länge später anschlagenden, Kopf an Kopf kämpfenden Fort Know (II.)  und Guzz Mearas (III.) gestoppt wurden. Für den bei 27:10 gehandelten Dream-Vacation-Nachkommen war’s der siebte volle Erfolg aus 35 Versuchen.

Sehr viel weniger, nämlich lediglich neun Auftritte hatte Conrad Lugauers American Hill auf dem Kerbholz, die im Lauf der vierjährigen Stuten unter Rekordverbesserung auf 1:13,2 als einzige das Schaulaufen der Favoriten durchbrach und ihren Anhängern 15,1-fachen Einsatz bescherte. Mit der „1“ bestens bedient, kam nur Dontlooseallmoney an ihr vorbei. Als ihre äußere Begleiterin Global Anarchy 400 Meter vorm Ziel zurückfiel, ging die Gefängnistür auf.

Lugauer nahm die Muscle-Hill-Tochter dennoch erst eingangs der Zielgeraden aus dem Windschatten. Die streckte sich willig, brauste leichtfüßig um drei Längen vorbei und packte auf ihre bisher verdienten 219.500 Kronen beim vierten Sieg der Karriere einen ordentlichen Batzen drauf.