Gaspar im Kampf der Giganten vorn

Saint Malo, Mittwoch, 9. August 2023. Die wegen der seit 2021 auf 14 Etappen ausgeweitete sehr viel kürzere Sommerpause des Grand National du Trot wurde wie fast immer in Saint Malo an der französischen Kanalküste beendet. Sonne, 20 Grad, gute Laune - der Rechtskurs der 50.000-Einwohner-Stadt, die einstmals eine Hochburg der Freibeuter war, konnte sich am bedeutendsten Renntag des Jahres über mangelnden Besuch nicht beklagen.
Die Stars waren Gaspar d’Angis, der Träger des imaginären Maillot jaune, der drei der bisherigen Stationen für sich entschieden hatte, und sein erster Herausforderer Horace du Goutier, der sogar schon vier Siege auf dieser Rundfahrt eingeheimst hatte, nach jenem letzten in Châtelaillon-La Rochelle von niemand geringerem als Jean-Michel Bazire als ein Pferd für den nächsten Prix d’Amérique geadelt wurde und bei einem neuerlichen Volltreffer und entsprechendem Resultat Gaspars die Führung im Gesamtklassement übernehmen konnte.
Die Zeichen standen günstig für den Rappen, dem dieser zweite Bildungsweg auf den schwarzen Leib geschrieben ist: Wie seine vermeintlich schärfsten Widersacher Gaspar d’Angis und Gamay de l’Iton im zweiten Band aufgestellt, mit insgesamt nur 13 Startern nicht allzu viele Fallstricke im Feld, zudem begannen Gamay de l’Iton mit einem kurzen und Fairplay d’Urzy mit einem ausgiebigen Rumpler - besser konnte es für den Modellathlet aus dem Hause Guarato kaum laufen.
Nachdem die Führung rasch von Halicia Bella über Fanatic Flash, den nach Lage des Totos einzig ernstzunehmenden Rivalen aus dem ersten Band, und Gaïa d’Occagnes zurück zu Halicia Bella gewechselt war, machten Gaspar und Horace auch schon Nägel mit Köpfen. Nach einer Runde übernahm Gaspar d’Angis die Regie, nur um sie 200 Meter weiter an Horace du Goutier abzutreten, der in gewohnt herrischem Stil das Feld auf die Zielgerade brachte.
Ein wenig überschätzt hatte Hugues Monthulé die Kräfte des Ready-Cash-Sprösslings dann aber doch, denn Gaspar d’Angis‘ Konter saß perfekt. Selten sah man Eric Raffin nach einem für ihn fast stinknormalen Rennen so jubeln wie bei dieser Etappe, als sein Partner am Favoriten vorbei zischte, als träte der auf der Stelle. 2½ Längen voraus baute der Quaro-Sohn seinen Klassement-Vorsprung nicht nur aus, sondern zog mit Siegen mit Horace du Goutier gleich und hat wie jener vier Etappensiege auf dem Kerbholz.
Der zum Schluss etwas müde wirkende Horace du Goutier musste gar um den Ehrenplatz bangen, für den ihm Gaelic du Rocher geharnischt zusetzte und nur um einen halben Kopf den Kürzeren zog. Platz vier hielt die brave Halicia Bella vor Fanatic Flash fest. Der Ausflug in die vierte Schlussbogenspur brachte Gamay de l’Iton kaum voran; er musste sich mit Platz sechs bescheiden.
Während Monthulé meinte, durch den zögernden Beginn entscheidende Meter und vor allem eine bessere Position liegengelassen zu haben, war Jean-Michel Baudouin genauso happy wie Raffin: „Eric hat immer gesagt, Horace sei zu bezwingen, wenn er mit Gaspar in Schussweite liege. Genau das war diesmal der Fall. Die Taktik hat ganz klar den Ausschlag gegeben."
"Gaspar ist blendend in die Hufe gekommen, und als Eric die Spitze hatte und Horace kommen sah, hat er nicht gezögert, ihn vorbeizulassen. Das ist auch fürs Publikum eine tolle Geschichte, dass sich in diesem GNT zwei Cracks so beharken. Wir müssen versuchen, diese Verfassung zu konservieren - dann und nur dann kann’s mit dem Gesamttitel was werden. In Angers sind wir dabei, sofern Gaspar mitspielt, doch den 27. September in Mont Saint-Michel werden wir auslassen.“
In der Gesamtwertung baute Gaspar d’Angis‘ seinen Vorsprung ebenso ein erkleckliches Stück aus - Dritter blieb Howdy Partner (32) - wie im Fahrerlager Eric Raffin. 88 Zähler stehen auf dem Konto des 41jährigen; der 29-jährige Monthulé, der als Pfleger Bold Eagles bekannt geworden ist, kommt auf 70, Nivard auf 35 Punkte. Bei den „entraîneurs“ führt Jean-Michel Baudouin mit 91 Punkten vor Sébastien Guarato (81) und Tomas Malmqvist (30).
9. Etappe des GNT
Prix Geny Courses - Grand Prix Henri Desmontils - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)
2950 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 279.000, 50 Meter ab 502.000 Euro (unbesetzt); 90.000 Euro
1. Gaspar d’Angis 2975 13,0 Eric Raffin 60
7j.br. Wallach von Quaro a.d. Reveuse d’Angis von Koréan
Be / Tr: Jean-Michel Baudouin; Zü: Jean-Claude Lahoucine
2. Horace du Goutier 2975 13,1 Hugues Monthulé 19
3. Gaelic du Rocher 2950 13,7 Benjamin Rochard 210
4. Halicia Bella 2950 13,8 Antoine Wiels 110
5. Fanatic Flash 2950 14,0 Sébastien Ernault 100
6. Gamay de l’Iton 2975 13,4g François Lagadeuc 71
7. Epson d’Ariane 2950 14,2 Daniel Béthouart 900
8. Gazoline du Seux 2950 14,4 Damien Héon 780
9. Galactée de Chenu 2950 14,4 Louis Baudouin 380
10. Gaïa d’Occagnes 2950 14,9 Anthony Dollion 940
11. Fairplay d’Urzy 2975 16,2g Charles Cuiller 1200
Figolu Frazéen 2950 dis.r. Thomas Beauchêne 620
Great of Madrik 2950 dis.r. Romain Hue 210
Sieg: 60; Richter: leicht 2½ - k.Kopf - 1½ - 2½ - 1 Längen; 13 liefen
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2023-08-09/3510/4
Punkte nach Etappe 9 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-Parilly, Saint Brieuc, Le Croisé-Laroche, Laval, Langon, Châtelaillon, St Malo):
Gaspar d’Angis 87 (4 Siege)
Horace du Goutier 63 (4 Siege)
Howdy Partner 32 (1 Sieg)
Harlem de Bucy 17
Happy Valley 16
Hidalgo des Noés 16
Gaelic du Rocher 14
Hip Hop Haufor 14
Gangster du Wallon 13
Ezalio Smart 12
Falco d’Havaroche 11
Elie de Beaufour 10
Flash de Vely 10
Flash de Royal 10
Glamour Queen 10
Héliade du Goutier 10
Eberton 8
Elie de Beaufour 8
Figolu Frazéen 8
Gaudéo 8
Gendréen 8
Héliot de Cahot 8
Weiter geht’s in fünf Wochen in Angers rund 200 Kilometer südöstlich von Saint Malo. In der 155.000 Einwohner beherbergenden früheren Hauptstadt des Anjou wartet am 13. September der nächste Rechtskurs auf die Kombattanten, der 1.427 Meter misst und eine 350 Meter lange Zielgerade hat.