GNT 2023: Ausgleich zum 3:3

Langon, Mittwoch, 21. Juni 2023. Premiere zum „Bergfest“ des diesjährigen Grand National du Trot. Auf der 7. Etappe kreuzte der Tross erstmals überhaupt auf der 1980 eingeweihten Linkskurs-Anlage von Langon-Bidane tief in Frankreichs Südwesten rund 50 Kilometer südöstlich von Bordeaux auf, die das alte, 1863 eingeweihte Hippodrome des Vergers ersetzt hat.
Für das Städtchen mit seinen knapp 7.500 Einwohner war dies der Höhepunkt des Rennjahres schlechthin. Meckern konnten die „turfistes“ über die Besetzung nicht: Wie versprochen war der dreifache Etappensieger Gaspar d’Angis am Start, der die Aufgabe in Laval ausgelassen hatte, und auch sein erster Herausforderer Horace du Goutier, der auf zwei Stationen erfolgreich war, hatte ein Engagement.
Beide mussten 25 Meter Zulage aufarbeiten, was auf einer so kleinen Piste mit engen Bögen und kurzen Geraden schwierig werden kann - und verrichteten diese Aufgabe ausgezeichnet. Und da aus Band eins der 14-fache Sieger Gendréen, den die Abrivards speziell auf dieses Match vorbereitet hatten, seine Chance früh beim Schopfe packte, fuhren die drei Meistgewetteten zur Freude ihrer Anhänger das Stockerl konsequent unter sich aus.
„Heute muss sich beweisen, wer der Bessere ist“, war Jean-Michel Baudouin selbst gespannt auf das Duell zwischen seinem Gaspar d’Angis und Horace du Goutier, das der Schützling von Sébastien Guarato eindeutig zu seinen Gunsten entschied.
Kam Gaëlic du Rocher am schnellsten in die Hufe, so erfolgte die Wachablösung vor Einbiegen in die erste Kurve durch Gold Voice. Und dann war auch schon Gendréen da und gab nach einer halben Runde den Dirigenten. Aus Band zwei kam Gaspars Stallkamerad Falco d’Havaroche am schnellsten auf die Beine und sicherte sich Platz vier vor Epistolaire, während Gaspar d’Angis nach hinten versetzt das Zugpferd für die Gespanne auf dem zweiten Gleis spielte.
Eric Raffin hatte richtig gepokert: Bei langsamer Fahrt ergriff Hugues Monthulé nach einer Runde die Initiative und gab Horace aus dem fünften Paar außen den Kopf frei. 500 Meter in dritter Spur - dann war der Rappe an der Seite des Leaders, womit Gaspar d’Angis einen erstklassigen Windbrecher bekam. Das sollte ihm jedoch nur zu Rang zwei nützen.
Der bärenstarke Horace du Goutier steckte den Transport außen rum blendend weg, hatte zu Beginn der Zielgeraden Gendréen im Schwitzkasten und hielt auch Gaspar d’Angis‘ Schlussattacke um eine Länge stand, ohne dass sein Steuermann für den 16. Sieg aus 29 Starts zu nachhaltigen Mitteln greifen musste.
1½ Längen hinter den großen Drei holte sich Elixir Wind den vierten Scheck vor den in ähnlichen Abständen anschlagenden Gaëlic du Rocher und Gold Voice, der einzigen Stute im großen Feld.
„Horace hat sich erneut in Top-Form präsentiert. Was für ein Glück, dass ich ihn wieder fahren durfte - ich hoffe, ich darf‘s noch eine Weile genießen“, lachte Monthulé, der in Guaratos Stall der Mann für die Aufbaurennen ist und normalerweise gegen Cracks wie Raffin, Nivard & Co zurückstecken muss, wenn‘s ums große Geld geht.
Der 29-jährige einstige Pfleger von Bold Eagle, der Horace nun schon seit zwei Jahren steuert, ergänzte: „Ob er in drei Wochen in Châtelaillon startet, hängt ganz davon ab, wie er diese Etappe überstanden hat.“
In der Gesamtwertung führt Gaspar d’Angis, der fünf der sieben Etappen bestritten hat, weiterhin klar, doch rückte ihm Horace du Goutier mit dem dritten Sieg aus drei GNT-Engagements ein bisschen näher; Dritter blieb Howdy Partner (32).
Im Fahrerlager residiert Eric Raffin mit 72 Zählern unangefochten vor dem neuen Zweiten Monthulé (45), Nivard (31) und Jean-Philippe Dubois (25). Bei den „entraîneurs“ baute Jean-Michel Baudouin den Vorsprung auf 69 Punkte vor Sébastien Guarato (45), Tomas Malmqvist (30) sowie Philippe Moulin (25) aus.
7. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2800 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 263.000, 50 Meter ab 461.000 Euro (unbesetzt); 90.000 Euro
1. Horace du Goutier 2850 13,5 Hugues Monthulé 26
6j. Rapphengst von Ready Cash a.d. Uniflore Daidou von Coktail Jet
Be: Ec. Saint Martin; Zü: S.C.E.A. des Bissons; Tr: Sébastien Guarato
2. Gaspar d’Angis 2825 13,6 Eric Raffin 36
3. Gendréen 2800 14,3 Alexandre Abrivard 52
4. Elixir Wind 2800 14,4 Sébastien Ernault 970
5. Gaëlic du Rocher 2800 14,5 Benjamin Rochard 170
6. Gold Voice 2800 14,6 Franck Nivard 110
7. Epistolaire 2800 14,9 Manuel Criado 1600
8. Fakir Mérité 2825 14,3 Franck Marty 270
9. Ezalyo Smart 2825 14,4 Eric Audebert 570
10. Falco d’Havaroche 2825 14,4 Romain Marty 400
11. Gipson Creek 2800 15,4 Arnaud Barre 1540
12. Douxor de Guez 2825 15,2 Sébastien Pasquier 1150
13. Deganawidah 2825 15,6 Julien Travers 1300
Hidalgo des Noés 2825 dis.r. Romain Le Creps 240
Figolu Frazéen 2800 dis.r. Thomas Beauchène 570
Fangio Cobo 2800 dis.r. Michaël Jean Ruault 730
Sieg: 26; Richter: sicher 1 - ½ - 1½ - 1½ - 2 Längen; 16 liefen
Wert: 40.500 - 22.500 - 9.900 - 9.900 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-21/3305/4
Punkte nach Etappe 7 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-Parilly, Saint Brieuc, Le Croisé-Laroche, Laval, Langon):
Gaspar d’Angis 67 (3 Siege)
Horace du Goutier 47 (3 Siege)
Howdy Partner 32 (1 Sieg)
Harlem de Bucy 17
Happy Valley 16
Hidalgo des Noés 16
Hip Hop Haufor 14
Gangster du Wallon 13
Ezalio Smart 12
Flash de Vely 10
Flash de Royal 10
Glamour Queen 10
Eberton 8
Figolu Frazéen 8
Gaudéo 8
Gendréen 8
Héliot de Cahot 8
Seit die Etappenfahrt von 13 auf 14 Stationen aufgestockt worden ist, gibt’s keine Sommerpause mehr. Weiter geht’s in drei Wochen am 13. Juli. Wiederum zu einer Soirée ruft der 1.144 Meter kurze Linkskurs von Châtelaillon-La Rochelle an der Atlantikküste auf etwa halbem Weg zwischen Nantes und Bordeaux.