Es knallt am Vesuv
(nn) Neapel-Agnano, Sonntag, 20. Oktober 2019. Im Vorjahr war er am 23. September nur üppiges Beiwerk des an jenem Sonntag in Neapel ausgetragenen Derby Italiano del Trotto.
Heuer widmete man dem Gran Premio Freccia d’Europa einen ihm bei einer Dotation von 88.000 Euro durchaus zustehenden eigenen Renntag. Die Traditionsprüfung, in dessen Siegerliste ein Varenne fehlt, doch mit SJ’s Photo, Passionate Kemp, Opal Viking und Ringostarr Treb sich echte Hochkaräter verewigt haben, dankte dies mit dem Totoknaller des Wochenendes in hochdotierten Prüfungen. Wer rechnete schon mit Vincent SM, der seit zweijährig auf Achse ist, zehn seiner 41 Auftritte mit einem Besuch bei den Honoratioren gekrönt hatte, aber erst einmal - als Dritter des vor vier Wochen an Ort und Stelle entschiedenen Gran Premio Turilli - einen Scheck mit fünf Ziffern links vom Komma in Empfang genommen hatte und bei 70.162 Euro Gage als Zweitärmster daherkam. Am Totalisator war der CC’s-Chuckie-T-Hengst für 54,6-fachen Einsatz sogar der Underdog.
Unterwegs sah es durchweg nach „business as usual“ aus für den dreifach vertretenen Alessandro Gocciadoro, der sich selbst Arazi Boko vorknöpfte und mit dem elfjährigen Haudegen an der „1“ dem gewaltig rackernden Uragano Trebi‘ (3) den Griff nach dem Taktstock eisern verwehrte. Hinter dem Schweden schlossen mit Visa As und Sonia zwei Gocciadoro-Stuten vor Vincent SM und Vernissage Grif die Reihen, so dass Roberto Vecchione zunächst mit der Todeslage vor Very Joy vorliebnehmen musste. Nach 400 Metern setzte sich Sonia vor ihn, womit die Gocciadoro-Trainees die totale Kontrolle hatten und es entsprechend ruhig angehen ließen. Als die Fahrt kurz vorm Schlussbogen gewaltig anzog, war’s um Visa As geschehen, die im Galopp das Feld räumte, das direkt hinter dem Leader nunmehr Vincent SM besetzte.
Schien bis zur letzten Ecke die Armada des designierten italienischen Trainerchampions die Lage klar unter Kontrolle zu haben, so wurde auf der Zielgeraden das Klassement kräftig umgekrempelt. Der vor allem durch Sonia unter Druck geratende Arazi Boko vermochte die Donato-Hanover-Tochter mit Ach und Weh gerade so in Schach zu halten, öffnete im heißen Finish die Innenspur - und Mario Minopoli staubte zur Verblüffung aller im Eilverfahren sicher mit einer Länge ab. Ganz dicht dabei war bis auf Universo Jet und die disqualifizierte Visa As auch der Rest, von dem Very Joy die vierte Prämie vor den Kopf an Kopf die Linie passierenden Vernissage Grif und Uragano Trebi‘ erhaschte.
Mit 1:11,7 war Vincent SM rasant wie nie zuvor bei der Arbeit. Zum Rennrekord reichte es dennoch nicht: Der sitzt seit 2014 mit 1:10,7 fest auf den Schultern Napoleon Bars.
Gran Premio Freccia d’Europa (Gruppe II int.)
1600 Meter Autostart, 88.000 Euro
1. Vincent SM 11,7 Mario Minopoli jr 546
5j.br. Hengst von CC’s Chuckie T a.d. Nikita Yank SM von Yankee Slide
Be: Scud. Erca; Zü: Scud. Dell Baronetto; Tr: Team Minopoli
2. Arazi Boko 3. Sonia 4. Very Joy 5. Vernissage Grif 6. UraganoTrebi‘ 7. Toscarella 8. Universo Jet Visa As |
11,8 Alessandro Gocciadoro 11,9 Rene’ Legati 11,9 Antonio di Nardo 12,0 Lorenzo Baldi 12,0 Roberto Vecchione 12,1 Gennaro Amitrano 12,5 Vincenzo Luongo dis.r. Federico Esposito |
13 132 60 112 51 481 261 167 |
Sieg: 546; Richter: sicher 1 - Kopf - ½ - ½ - Kopf - 1 Länge; 9 liefen
Wert: 36.800 - 17.600 - 9.600 - 4.800 - 3.200 und 16.000 Euro Züchterprämie