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Erster Sieg für neue Farben

Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. gewinnt ein 600.000-Kronen-Rennen (Foto: Facebook Solvalla)
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Schweden

Jägersro & Solvalla, Dienstag, 5. Juli 2022. Die schwedische Derby-Bahn war das abendliche Ziel einer kleinen Equipe Robert Gramüllers bzw. Thorsten Tietz‘ sowie des Teams Nimczyk. Den wetttechnisch ersten Ruf hatten im Julimontén fünf Satteltraber, bei denen Sarah Kube mit Paris Turf von der „1“ mit schneidigem Beginn die Spitze verteidigte und lange den Ton angab.

In einem hin und her wogenden Finish schien sie bis 100 Meter vorm Ziel das beste Ende, sprich 30.000 Kronen, für sich zu behalten. Dann hatte der mit Iina Aho knapp vor ihr zum 19:10-Favorit gekürte vierjährige Lorenzo Boko einen Hauch mehr in die Waagschale zu werfen und raufte sich in 1:12,6 zu 1:12,7/1640m um eine Länge vorbei, womit dem bei 22:10 gehandelten Paris Turf „nur“ 15.000 SEK (rund 1.400 Euro) blieben.

Den entscheidenden Tick besser machte es anschließend Karin Walter-Mommerts Con Crowe trotz eines Startrumplers, der ihn seine 20 Meter Vorgabe kostete. Michael Nimczyk bekam den Vierjährigen rasch in den Griff, nahm das Rennen als Vierter auf, scheuchte den Dunkelbraunen nach 700 Metern in Front, gab im Schlussbogen kräftig Gas und zog damit dem von ganz hinten das Feld aufrollenden Lucifer Boko sicher um eine halbe Länge den Kampfzahn.

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Con Crowe (Foto: Facebook Jägersro)

30.000 Kronen (2.800 Euro) setzte es für den Wallach, der nach zwei Ehrenplätzen den ersten Sieg für neue Farben markierte. Danach war für Deutschlands Goldhelm ein wenig Sand im Getriebe, denn sowohl Patrick Maleitzkes Laura Inferior S (in einer Bänderstartprüfung für dreijährige Stuten) wie Hans Brockers und Karin Walter-Mommerts Django Riff fehlte trotz schwungvollen Beginns nach Wegen teils mit, teils ohne Deckung durch Spur zwei der letzte Pfiff, um mehr als jeweils Platz vier und 12.500 bzw. 6.800 SEK einzusammeln.

In „Djangos“ Vergleich war auch Beethoven Gar engagiert. Der zweifache Berlin-Sieger bekam den Bänderstart mit Mühe und Not hin und wackelte sich eingangs der ersten Kurve in eine Galoppade, die ihn weit zurückwarf. Jörgen Sjunnesson führte den Fünfjährigen peu à peu ans Feld heran, stellte 800 Meter vorm Ziel den Kontakt her und zirkelte den Spätentwickler innen entlang noch zu Platz drei und 10.000 SEK. Vier Längen hinter den echten Siegern Game Brodde und Johan Untersteiner war er der „moralische“, in 1:17,2/2140m im Ziel und sollte sich für den etwas verunglückten, gleichwohl famosen Auftritt bald schadlos halten können. 

Filippas größter Fischzug

Das große Geld wartete auf der Hauptstadtbahn auf einheimische Drei- und Vierjährigen, die in den nach Geschlechtern getrennten vier Läufen der vierten und letzten Runde von Margaretas Tidiga Unghästserie je 600.000 SEK ernten konnten.

Bei den dreijährigen Hengsten und Wallachen wurde Night Art seiner bei 17:10 herausragenden Stellung gerecht, musste für den fünften Sieg und die 300.000 Kronen jedoch bis an seine Grenzen gehen. Nach 600 Metern in Front gezogen, wurde der Googoo-Gaagaa-Sprössling vom später komplett in der Versenkung verschwindenden Custom Chef eine Runde lang aufs Härteste massiert. Als der nicht mehr konnte und sich nach hinten abseilte, wollten Following und Bellisimo Face abstauben, doch widerstand Robert Berghs Partner den Beiden nach tollen 1:12,5 mit zusammengebissenen Zähnen um eine bzw. 1½ Längen.

Night Art

Night Art (Foto: Facebook Solvalla)

Bei den 2019 geborenen Stuten schmetterte Per Nordström mit Hans Ulrich Bornmanns Julia Sisu blitzschnell in Front, ließ Ende der Überseite Beat It vorbei und musste auf der Zielgeraden erkennen, dass er mit den Kräften der Kadabra-Tochter in der Anfangsphase Raubbau getrieben hatte. Mehr als der brotlose siebte Rang war nicht drin rund sechs Längen hinter 94:10-Überraschungssiegerin Hello Stone (von Wishing Stone), mit der der junge Nicklas Korfitsen in 1:12,9/2140m die fetteste Beute für den Stall Cowboyland im Speed nach Dänemark entführte.

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Hello Stone (Foto: Facebook Solvalla)

Das „deutsche“ Ausrufungszeichen des Abends setzte bei den vierjährigen Ladys Filippa B.J. Die Muscle-Mass-Tochter, die ihre ersten Erfolgserlebnisse unter der Regie von Robert Gramüller und Gerhard Holtermann mit Thorsten Tietz in Berlin, Hamburg und München hatte und im Oktober 2021 zu Sybille Tinter überstellt worden war, ging mit drei aktuellen Ehrenplätzen in Folge als 31:10-Chance in ihre bislang hochkarätigste Aufgabe - und stieß dort den Bock um.

Standardfahrer Jorma Kontio hielt zu Beginn von der „7“ den Ball flach und studierte aus dem dritten Paar außen, wie erst Pretty and Evil und dann Affinity Face ihr Mütchen an Taktgeberin Ivory Am kühlten. 700 Meter vorm Pfosten gab der finnische 11.000-Siege-Mann seine Zurückhaltung auf und bat zum flotten Tanz, dem erst die als Letzte eintrudelnde Ivory Am und dann auch Affinity Face nicht gewachsen waren.

Filippa

Filippa B.J. (Foto: Facebook Solvalla)

Lang und länger machte sich die Braune, ließ die Kolgjini-Stute im Einlauf um vier Längen links liegen und war nach 1:12,5/2140m um 300.000 Kronen (rund 27.800 Euro) reicher. 665.699 Kronen zieren nun ihr Konto - bzw. das ihrer Besitzerin Gabriele Pohlmann.

Filippa 2

Filippa B.J. (Foto: Facebook Solvalla)

Wie bei den 2018er Stuten waren auch bei den „Männern“ nur solche gefragt, die maximal 450.000 SEK auf der Habenseite hatten. Von der „7“ machte Magnus Djuse Parveny gewaltig Beine und gab sofort vor Kagan (3) den Takt vor. Der von Quite Easy gezeugte „Emporkömmling“ kam ganz leicht zum siebenten Karriere-Treffer, weil außen Swish the Cash (III.) die Tür für Kagan strikt verschlossen hielt. Nach 1:12,8/2140m war der Fisch geputzt, was der Toto mit 7,4-fachen Sieg-Odds honorierte.

Parveny

Parveny (Foto: Facebook Solvalla)