Erste Tour-Etappe für Eridan
(nn) Wolvega, Sonntag, 1. September 2019. Mit dem Grand Prix de Victoria Park wurde auch 2019 die Tour Européen du Trotteurs Français eröffnet, die im französischen Gestütbuch eingetragene trabende Geldschränke seit 2007 über Holland, die Schweiz, Mallorca/Spanien und Deutschland nach Belgien führt.
Wie in den Jahren zuvor locken neben üppigen Prämien für die Vierbeiner - dotiert sind die Aufgaben zwischen 50.000 und 100.000 Euro - Boni für die drei unterm Strich erfolgreichsten Trainer bzw. Fahrer von je 15.000 Euro, so dass sich auch die zweibeinige Prominenz in mehr oder weniger großem Umfang bei dieser Fünf-Etappen-Fahrt blicken lässt. Ins friesische Schmuckkästchen zum Beispiel entsandte Sébastien Guarato, bei dem es derzeit läuft „wie Wasser“, mit Valko Jenilat und Billie de Montfort wie im Vorjahr zwei Millionäre und dazu Erdian, den Sieger im Critérium Continental, die allesamt schon ganz andere Schlachten auf sehr viel höherem Niveau geschlagen und bestanden hatten.
Die drei Superreichen - mehr als die Millionarios und Eridan mit seinen 607.750 Euro hatte ansonsten allein der zwölfjährige Haudegen Truman Dairpet (700.332 Euro) zu bieten - führten vom Start bis ins Ziel Regie, und doch schlug Guaratos Plan, das Stockerl allein zu besetzen, fehl, was auch an der (falschen) Taktik gelegen haben könnte. Fast selbstverständlich kam Billie de Montfort von der „3“ am schnellsten vor Truman Dairpet, Clif de Pommereux und As des Jacquets, dem Ärmsten des Zwölferfeldes, in die Puschen. Den äußeren Begleiter spielte Vorjahrssieger Valko Jenilat vor Eridan, Bon Copain, Balando und Cyriel d’Atom, wogegen sich Unero Montaval mit einem Startfehler früh ausklinkte. So weit, so gut für die Guarato-Troika, doch wer geglaubt hatte, Billie de Montfort, von Kindesbeinen an auf der großen Tour dabei, ließe sich von Valko Jenilat ablösen, um ihr inzwischen geliebtes verdecktes Rennen zu bekommen, sah sich schwer getäuscht. Obwohl Gabriele Gelormini nicht auf der Bremse saß, sondern regelrecht stand - das Tempo dürfte im 1:17er Bereich gewesen sein -, wollte oder sollte Valko nicht vorbei. Und da ihm Eridan den Rücken freihielt, währten die Stehversuche fast zwei Kilometer lang.
Dann endlich ging es freier zur Sache, was Valko Jenilat mit einer Galoppade im Schlussbogen quittierte. Nach Hause kam „Billie“, wenngleich sie sich heftig wehrte, wie zu erwarten nicht. „Freie Fahrt für Eridan“ - das nutzte Hugo Langeweg junior für den mit fünf Jahren jüngsten Teilnehmer zum hart erkämpften neunten Karrieretreffer, der dessen Konto auf 632.750 Euro voranbrachte. Für Billie de Montfort reichte es im rasiermesserscharfen Foto-Finish nicht mal zum Ehrenplatz: Der rechtzeitig freigekommene Clif du Pommereux schnappte ihr den um einen Nasenspitze weg. Nur wenige Meter weiter wäre er an den außen gewaltig spurtenden Balando gefallen, der mit Billie genau gleichauf am Pfosten war und sich mit der großen alten Dame des „B“-Jahrgangs Rang drei teilte. Positiv überraschte As des Jacquets, dem Heinz Wewering gezwungenermaßen ein streng defensives Regime verschrieb. Pech, dass der Stall-Cortina-Vertreter innen wenig Freiraum hatte und ihm weit außen Discours Joyeux Platz fünf mit dem letzten Schritt entriss.
Mit lächerlichen 1:15,6 lag die Siegzeit um fast zwei Sekunden über jener des Vorjahrs, als Valko Jenilat in 1:13,7 Lorbeeren und Punkte eingeheimst hatte.
Grand Prix de Victoria Park - Grand Prix Steven Bijkerk - (Gruppe II int., vier- bis 14jähr. Franzosen)
2600m Autostart, 50.000 Euro
1. Eridan 15,6 Hugo Langeweg jr 62
5j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Topaze d’Atout von Coktail Jet
Be: Philippe Dewulf; Zü: Ecurie A.B.A.; Tr: Sébastien Guarato
2. Clif du Pommereux 3. Billie de Montfort 3. Balando 5. Discours Joyeux 6. As des Jacquets 7. Cyriel d‘Atom 8. Truman Dairpet 9. Bon Copain 10. Un Cher Ami Unero Montaval Valko Jenilat |
15,6 Andre Bakker 15,6 Gabriele Gelormini 15,6 Rick Wester 15,7 Christophe de Groote 15,7 Heinz Wewering 15,8 Joseph Verbeeck 15,8 Piet van Pollaert 15,9 Dries Devolder 16,3 Lieven de Groote dis.r. Sven Hoste dis.r. Paul-Philippe Ploquin |
130 22 720 570 520 130 240 320 1230 440 37 |
Sieg: 62; Richter: Kampf Hals - k.Kopf - totes Rennen - 1½ - k.Kopf; 12 liefen (NS Tiger Danover, Vénicio Pommereux)
Wert: 25.000 - 12.500 - 4.750 - 4.750 - 1.500 - 1.000 - 500 Euro
Video "Race of the Legends" mit dem Sieg von Heinz Wewering
Video Monté mit dem 2. Platz von Garry und Ronja Walter
Die nächsten Stationen:
Sonntag, 15. September Sonntag, 29. September Mittwoch, 16. Oktober Sonntag, 27. Oktober |
Avenches / Schweiz Mallorca / Spanien Gelsenkirchen / DE Mons / Belgien |
2350m 2650m 2600m 2300m |
70.000 CHF 50.000 Euro 50.000 Euro 100.000 Euro |
Bisherige Gesamtsieger: Pirogue Jénilou (2007), Quido du Goutier (2008), Malakite (2009), Paradis Cordière (2010), Nimrod Boréalis (2011), Punchy (2012), Roxana de Barbray (2013), Soléa Rivellière (2014 und 2015), Swedishman (2016), Bird Parker (2017) und Billie de Montfort (2018)