Erst Beckham, dann Rackham
Halmstad, Samstag, 9. Juli 2022. Mit einem hauchdünnen Treffer Beckhams, bei dem man fast auch auf „totes Rennen“ zugunsten des langen führenden Ture L.A. hätte entscheiden können, setzte Mika Forss für 77:10 die erste Marke in der Bronsdivisionen der Königswette, bei der King of Greenwood auch nur um einen „Kopf“ zu spät spurtete und Susanne Auers Ornello trotz eines kurzen Startrumplers, der ihn auf die letzte Position verfrachtete, als Sechster 10.000 SEK bunkerte.
Der Schlusspunkt war den Gulddivisionären vorbehalten, in die sich Rackham zum zweiten Mal wagte und sein Galopp-Debüt vor 13 Tagen im Kalmarsundpokalen gründlich revidierte - und das als 166:10-Outsider.
In der am Totalisator sehr offen gehandelten Mittelstreckenaufgabe fand Emoji an der „1“ überhaupt keinen Gefallen und war heraus, bevor die Startmarke erreicht war. Nur unwesentlich besser erging es dem äußeren Flügelspieler Night Brodde (8), den Conni Lugauer gerade so vor der roten Karte ausparierte, aber eben am Ende des Pulks Platz nehmen musste.
Die flinksten Beine hatte Phoenix Photo - auch er ein Frischling in der höchsten Klasse, der bei der Premiere in Norrbottens Stora Pris vor drei Wochen einen ausgezeichneten Einstand gegeben hatte. Verfolgt wurde er von Velvet Gio, Gareth Boko (9), Night Brodde und Nappa Scar (7), begleitet von Zaccaria Bar, dem Ultion Face, Rackham sowie die durch Startreihe zwei gehandicapten Brother Bill (10), Admiral As (11) und Diamanten (12) auf den Fersen waren.
Nach einer Runde inszenierte Rackham einen Überraschungsangriff, bei dem er, weil Phoenix Photo und auch Zaccaria Bar kein Stück zurückzogen, aus Spur drei nicht mehr wegkam. Dem Nobody, der heuer aus fünf Versuchen noch keine Siegerschleife nach Hause gebracht hatte, würde wohl noch früh genug die Luft ausgehen.
Doch denkste! Nicht der Love-You-Sohn, sondern Zaccaria Bar und Phoenix Photo bekamen im Würgegriff des Fuchses keine Luft mehr, der 550 Meter vorm Ziel in Front zog, in der letzten Biege vier Längen Vorsprung zwischen sich und den ersten Verfolger Ultion Face legte und davon bis zur Linie bequem zehren konnte. Eine Länge vor Admiral As, der aus der misslichen Ausgangslage das Beste machte, kam Rackhams elfter Sieg eher „leicht“ denn „sicher“ unter Dach und Fach, denn sein Trainer und Mitbesitzer Christoffer Eriksson hatte kaum etwas zu tun.
Der 35-jährige Jägersroer schnaufte erleichtert durch: „Das war natürlich ein Monster-Trip, den Rackham hingelegt hat. Aber jetzt weiß ich, was ich für einen Crack im Stall habe. Im Vorjahr war er sehr gut, doch daran konnte er heuer noch nicht so recht anknüpfen, obwohl er sich eigentlich durchweg gut angefühlt hat. Dies ist einer meiner emotionalsten Siege. Ich habe ihn als Jährling gekauft, und nun gewinnt er eine Gulddivisionen!“ - womit das Konto des sechsjährigen Fuchses auf 1.874.000 Kronen kletterte.
Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Rackham 11,2 Christoffer Eriksson 166
6j. Fuchshengst von Love You a.d. Red Orchid von Dream Vacation
Be: Vitkindade HB & Christoffer Eriksson AB; Zü: WHAP Trotting AB; Tr: Christoffer Eriksson
2. Admiral As 11,3 Örjan Kihlström 37
3. Ultion Face 11,5 Adrian Kolgjini 413
4. Diamanten 11,7 Björn Goop 287
5. Brother Bill 12,1 Jorma Kontio 64
6. Velvet Gio 12,2 Mika Forss 818
7. Phoenix Photo 12,3 Erik Adielsson 71
8. Night Brodde 12,6g Conrad Lugauer 74
9. Nappa Scar 12,8 Ulf Ohlsson 1013
10. Gareth Boko 12,9 Rick Ebbinge 302
11. Zaccaria Bar 13,1 Alessandro Gocciadoro 91
Emoji agh. Flemming Jensen 51
Sieg: 166; Richter: leicht 1½ - 2 - 1½ - 4 - 1 - Hals - 2 Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 07,2/500m - 12,2/1000m - 11,1/1500m - 12,1/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Die nächste Gala von Hidalgo Heldia
Ein Doppeljackpot von fast 29 Millionen Kronen zog den Wetter nochmals 107 Millionen SEK aus den Taschen. Die 13:10-Bank des Tages stand dabei wie eine Eins: Hidalgo Heldia bewies, dass er fehlerlos und mit einer akzeptablen Startnummer in der Klass I total unterfordert ist.
Von der „3“ brauchte Conrad Lugauer 500 Meter, um an X.Tour (1) vorbei zu zischen. Fortan marschierte der fünfjährige Raja-Mirchi-Sohn in einer eigenen Liga. 1:08,4 für die ersten 500 Meter, danach durchgehend 1:12,1 lauteten die Zwischenzeiten, und im Schlussbogen verlor er auch seinen Schatten X.Tour.
Nach blanken 1:12/2140m war der siebte Sieg aus 16 Stars des bulligen Wallachs sechs Längen vor Wish me Magic unter Dach und Fach, der bei 449.294 Kronen gewaltig Luft nach oben hat, wie sein Trainer bestätigte: „Er begann noch besser als ich gedacht und gehofft hatte. Einmal vorn, hat er sich entspannt und lag dennoch blendend in der Hand. Ich hatte nie das Gefühl, wir könnten verlieren. Ein außergewöhnliches Pferd, mit dem es extrem spannend wird: Er hat Speed, Kraft, Effizienz und Klasse selbst für die Gulddivisionen“, legte Lugauer die Latte für den ohne Eisen und Check aufgebotenen Braunen schon mal kräftig nach oben.
V75-1 (Brons): Beckham / Mika Forss 77
V75-2 (Nachw.): Black Fire / Gustav Johansson 23
V75-3 (Silver): Adde S.H. / Johan Untersteiner 37
V75-4 (Klass II): Holdfast Am / Peter Untersteiner 373
V75-5 (Klass I): Hidalgo Heldia / Conrad Lugauer 13
V75-6 (Diam-Sto): Jeans’n Passion / Joakim Lövgren 49
V75-7 (Guld): Rackham / Christoffer Eriksson 166
Umsatz V75: 107.335.140 SEK
1. Rang: 333,9 Systeme à 169.480 SEK
2. Rang: 510 SEK
3. Rang: 37 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.770.584 SEK