Erreicht den Hof mit Mühe und Not…

Vincennes, Donnerstag, 29. Dezember 2022. …aber immerhin um ein paar Zentimeter als Erster: Der ins deutsche Gestütbuch eingetragene Géricault schnappte sich nach dem Prix de Château-Thierry am 10. November mit dem Prix de Château Chinon nun schon das zweite Vincenner Match der Kategorie III und baute seinen Kontostand um 36.000 auf 131.795 Euro aus.
Zwischen den beiden „Schlosseroberungen“ lag der Prix de Mansle vom 17. Dezember, in dem sich Christophe Martens im Schlussbogen in eine taktische Falle manövriert hatte, aus der es erst ganz spät ein Entfleuchen zu Rang drei gegeben hatte.
„Aus Fehlern lernen“ - an diese Maxime hielt sich der Belgier, war mit dem Muscle-Hill-Sohn trotz des 2.700 Meter weiten Weges sofort in vordersten Sphären aktiv und bekam, nachdem sich seine Lokomotive Dea Sprint Bar nach 600 Metern von Josh Power den Taktstock geangelt hatte, die Todeslage aufgedrückt. Die akzeptierte Martens bis ausgangs des Bogens von Joinville und gab mit Beginn des Anstiegs selbst das Tempo vor.
Das war maximal ein Andante, was das Feld, aus dem sich lediglich Mitfavorit Jingle Délo kurz nach dem Start im ungebärdigen Galopp ausgeklinkt hatte, dicht an dicht ballte. In zweiter Linie raufte Jaguar Marancourt vor Joyful Diva, in dritter Justin Bold vor Joueuse du Mirel und Dubhe Prav. Obwohl er alles bestens eingeteilt bekam, war’s kein leichtes Amt für Géricault, nunmehr im „Allegretto“ für den finalen Abschnitt den vierten Sieg nach Hause zu bringen.
Unermüdlich griff Jaguar Marancourt an und hätte um zwei Haare die Wende erreicht. Es war allerhöchste Zeit für den „Deutschen“, dass der rettende Hafen erreicht war. Im Ziel trennten ihn vielleicht fünf Zentimeter von den Krallen des Jaguars.
1½ Längen dahinter gab’s eine Massenankunft, bei der der Zielrichter gleichfalls ein wachsames Auge haben musste. Ganz innen war Josh Power um Haaresbreite der lachende Dritte vor dem weit außen ins Gefecht geworfenen Just Bold und der mittig ihr Heil suchenden Joyful Diva.
„Géricault hat noch etwas Luft nach oben“, befand der jüngere der Martens-Brüder, „in seinem Alter (Ende dreijährig) hatten wir schon einige Gute im Stall, aber noch nie einen wie ihn. Er wird noch besser, wenn er ohne Eisen antreten darf, was ja in Kürze der Fall sein wird. Wir werden sehen, wie er sich erholt. Vielleicht geht’s am Tag des Prix d’Amérique in den Prix Ourasi, wo er auf die Besten seines Jahrgangs treffen würde. Wenn nicht, hat er im Februar einen ‚geschlossenen‘ Vergleich im Programm.“
Der Sieger des TCT-Derbys von Wolvega hat große Vorbilder: Hussard du Landret (2020), Empire (2019) und Traders (2015) - sie alle verleibten sich diesen Prix de Château Chinon ein und wurden später klassische Sieger.
Prix de Château Chinon (Gruppe III int., Dreij., keine 160.000 Euro)
2700m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1. Géricault 15,7 Christophe Martens 40
3j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Rêverie d‘Ar von Kuadro Wild
Be: Ec. Black and White; Zü: Elodie Mangeard de Barros, DE/FR; Tr: Vincent Martens
2. Jaguar Marancourt 15,7 Gabriele Gelormini 57
3. Josh Power 15,9 Robin Bouvier 830
4. Justin Bold 15,9 Jean-François Senet 190
5. Joyful Diva 15,9 Benjamin Rochard 100
6. Dubhe Prav 15,9g Santo Mollo 150
7. Dea Sprint Bar 15,9 Julien Dubois 100
8. Jeep du Pont 15,9 Jérémy-G. van Eeckhaute 650
9. Diamante Grif 16,0 David Thomain 240
10. Joueuse du Mirel 16,1 Franck Ouvrie 280
11. Dardo Zack 16,1g Matthieu Abrivard 320
12. Jorgos de Guez 16,3 Adrien Lamy 1140
13. Jazzy du Pré 16,5 Bertrand Le Beller 1130
Don’t Say Gar dis.r. Jean-Michel Bazire 62
Jingle Délo dis.r. Anthony Barrier 68
Sieg: 40; Richter: Kampf k.Kopf - 1½ - k.Kopf - k.Kopf - Kopf - ¾ - Kopf; 15 liefen
Zw-Zeiten: 16,4/1200m - 16,7/1700m - 16,9/2200m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-12-29/7500/1