Eros Jet unwiderstehlich

Jägersro, Dienstag, 11. Juli 2023. Aus deutscher Sicht interessantester Vergleich des ab 19.45 Uhr servierten Zehn-Gänge-Menüs war Vorlauf 1 des Super Trot Cup. Jener 2016 aus der Taufe gehobenen Serie, von den Berlin-Mariendorfer Initiatoren mit viel Brimborium zu einer „Erfolgsgeschichte par excellence“ ausgerufen, die sich „zu einem der am meisten beachteten Wettbewerbe des europäischen Trabrennsports entwickelt“ hat.
Zumindest auf der schwedischen Derby-Bahn hielt sich die Begeisterung in Grenzen: Zum Auftakt im mit Trabern gesegneten Südschweden wollten nur neun Gespanne den Weg nach Berlin in Angriff nehmen, der in allen Qualifiern für die jeweils besten Drei reserviert ist. Sie zählten, geht man nach der V75-Klasseneinteilung, zur Klass I und konnten bei den jüngsten jeweils fünf Auftritten aus insgesamt 45 Formen nur mit zwei Siegen glänzen.
Aus den Quartieren der noch am ehesten Berlin-affinen Joakim Lövgren, Conrad Lugauer und Johan Untersteiner war die Nachfrage gleich Null, obwohl die Dotation der einer Gulddivisionen entsprach.
Die 150.000 SEK für Platz eins ließ sich Favorit Nugget Zon nicht nehmen, der mit acht Siegen aus 26 Auftritten die beste Bilanz aller Neun mitbrachte. Per Lennartsson schmetterte mit dem von Marcus Lindgren in Halmstad vorbereiteten Fünfjährigen von der „5“ gegen Rick Ebbinges Neo Turbo (4) ratzfatz in Front, bekam nach 700 Metern in Keystone Cash einen neuen Hintermann und regelte durchweg alles nach Belieben.
Souverän wehrte der From-Above-Sohn im Einlauf die Attacken von Captor Delleselve und Grappa Boy ab, die sich in dieser Reihenfolge von Black Mission hatten durch die Außenspur ziehen lassen, und baute sein Konto auf 892.114 SEK aus. Den Trip übers Baltische Meer können auch die Teams von Gennaro Casillo und Christoffer Eriksson planen.
Super Trot Cup (int.; ab vierjährig; Hengste und Wallache bis 750.000, Stuten bis 1.100.000 SEK)
1. Vorlauf
2140m Autostart, 316.500 SEK
1. Nugget Zon 12,9 Per Lennartsson 22
5j.br. Hengst von From Above a.d. Diaz Boko von Cantab Hall
Be: Stall MARLIN - Asap; Zü: Madelen & Torbjörn Ohlzon; Tr: Marcus Lindgren
2. Captor Delleselve 12,9 Carl Johan Jepson 46
3. Grappa Boy 13,0 Christoffer Eriksson 100
4. Neo Turbo 13,3 Rick Ebbinge 165
5. Keystone Cash 13,4 Bo Westergaard 38
6. Seventh Heaven 13,6 Adrian Kolgjini 389
7. Dontloosememate 13,7 Preben Sövik 856
8. Perpetuate 14,5 Stefan Persson 329
9. Black Mission 15,0 Anders Svanstedt 253
Sieg: 22; Richter: leicht 1 - ¾ - 2½ - 1 - 1½ Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 11,4/500m - 12,0/1000m - 13,3/1500m - 12,3/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 SEK
Die weiteren Vorläufe: Wolvega 13. Juli, Berlin-Mariendorf 23. Juli; Baden 30. Juli; für das Finale am 19. August in Berlin-Mariendorf um 70.000 Euro qualifizieren sich die jeweils drei Besten.
Doppelt genäht hält besser
Weiterer Hingucker des langen Abends war Vorlauf 3 der zweiten Breeders-Course-Runde für Dreijährige um 217.000 SEK, zu dem sich - inzwischen eine Rarität - nach dem Rückzug des erkälteten Poker Lane elf Gespanne ins Geschirr legten.
Von denen begannen Kash Smart und In Motion aus der Besitzergemeinschaft Karin Walter-Mommert/Jean-Pierre Dubois im Galopp; nach 200 Metern folgten Elite d’Arc und Nelson Greenwood dem schlechten Beispiel. Wie ein Brett lag hingegen Cincinnati Beach S (1), der keine Schwierigkeiten hatte, die Spitze gegen Eros Jet (4) und Ni Hao Bros (9) zu behaupten.
600 Meter vorm Ziel dirigierte Alessandro Gocciadoro seinen Schützling, der dank Platz zwei im ersten Vorlauf zu Solvalla die Finalfahrkarte schon in der Tasche hatte, nach außen und gab Cincinnati Beach S um eine halbe Länge sicher das Nachsehen. Zwei Längen zurück sicherte sich Ni Hao Bros einen „Hals“ vor dem von ganz hinten über die dritte Schlussbogenspur einen exquisiten Saisoneinstand gebenden Uppfödningslöpning-Sieger Fiftyfour Platz drei.
Breeders Course - 2. Serie / 3. Vorlauf -(int., Dreijährige)
1640m Autostart, 217.000 SEK
1. Eros Jet 12,0 Alessandro Gocciadoro 19
3j.br. Hengst von Maharajah a.d. Nocciolaia Jet von Pine Chip
Be: Scud. Pink and Black Srl & Mitbes., IT; Zü: Az.Agr. Toniatti Giacometti, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Cincinnati Beach S 12,1 Micha Brouwer 42
3. Ni Hao Bros 12,3 Peter Untersteiner 912
4. Fiftyfour 12,3 Ken Ecce 80
5. In Motion 12,4g Dion Tesselaar 60
6. Escobar Fi 12,6 Carl Johan Jepson 782
7. Koriander Sisu 13,7 André Eklundh 1102
8. Can Paixano 14,6g Per Lennartsson 601
Elite d‘Arc dis.r. Robin Bakker 139
Nelson Greenwood dis.r. Thomas Uhrberg 828
Kash Smart dis.r. Adrian Kolgjini 601
Sieg: 19; Richter: sicher ½ - 2- Hals - 1¼ - 1 Länge; 11 liefen (NS Poker Lane / Husten)
Zw-Zeiten: 08,5/500m - 12,0/1000m - 12,3/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Die weiteren Vorläufe: Wolvega 13. Juli, Neapel 14. Juli; für das Finale am 25. Juli, dem Tag des Åbergs Memorial, in Jägersro um 800.000 SEK für den Sieger qualifizieren sich die jeweils zwei Besten.
Bisherige Finalisten; Nachrücken möglich (mit Trainer; Sieger fett; ohne Länderkürzel → Schweden):.
VL 1 Solvalla Everything Bi (IT) Alessandro Gocciadoro Eros Jet (IT) Alessandro Gocciadoro
VL 2 Åby Noah Boko Jerry Riordan Global Enjoy Johan Untersteiner
VL 3 Jägersro Eros Jet (IT) Alessandro Gocciadoro Cincinnati Beach S (DE) Danny Brouwer