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Erneut volle Kassen im Hoosier Park

Play Trix On Me mit Joe Bongiorno (Foto: drf.com)
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USA

Anderson / Indiana, Freitag, 6. November 2020. Nur sechs Tage nach der Breeders Crown im Hoosier Park von Anderson konnten sich daselbst einige der an der Krönung mehr oder weniger knapp gescheiterten dreijährigen Kandidaten schon wieder die Renneisen aufschlagen lassen, um sich an lukrativen Trostpflastern zu laben. Dafür, dass diese kurze Regenerationsspanne selbst für vergleichsweise junge „Sportler“ kein Malus sein muss, war im Carl Erskine Trot für die Jungs Play Trix On Me der augenfällige Beweis.

Joe Bongiorno, der den bei den Goshen Yearling Sales am 9. September 2018 für lächerliche 4.500 Dollar aus dem Ring gegangenen und im Breeders-Crown-Final erst nach Auswertung des Zielfotos haarscharf Favorit Amigo Volo unterlegenen Trixton-Sohn erneut chauffierte, fuhr mit ihm eine ähnliche Strategie wie in der Breeders-Crown-Nacht: Sofort in Front düsen, möglichst den Favoriten - in diesem Fall Ready for Moni - vorbeilassen und dann auf die Lücke hoffen. Diesmal ging der Matchplan voll auf.

Da es unterwegs für ein 1406 Meter weites Oval nicht allzu zügig zur Sache ging, lief alles auf einen ähnlich knappen Thriller hinaus, aus dem sich der ebenso schnelle wie galoppfreudige Beads mal wieder mit einem Startfehler frühzeitig ausgeklinkt hatte. Bongiorno fand auf der inneren „passing line“ rechtzeitig genügend Spielraum, zumal Ready for Moni wie schon zuvor viel von seiner einstigen Frische vermissen ließ und auch gegen It’s Academic um den Ehrenplatz knapp den Kürzeren zog. Eintauchen und um eine Länge vorbeidüsen war das Rezept Play Trix On Mes, das volle Wirkung zeigte.

„Ich danke Linda und den Besitzern, dass ich dieses tolle Pferd fahren durfte. Natürlich hab ich mir, als die Wahl für die Breeders Crown auf mich gefallen war, seine diesjährigen Rennen angeschaut, und was ich da gesehen habe, hat mich vollauf überzeugt. Auch wenn er bis dahin keine der großen Nummern hatte gewinnen können (Er war unter anderem Zweiter im Reynolds Memorial zu Back of the Neck, im Geers Trot zu Rome Pays Off, im Canadian Trotting Classic zu Chestnut Hill. / Anm.d.Red.), war er doch so oft nahe dran, dass er sich diesen Triumph sehr redlich verdient hat."

„Überschüttet worden mit dem entscheidenden Quäntchen Rennglück ist er in dieser Saison wahrhaftig nicht. Er lässt sich exzellent fahren, kann beginnen wie ein Torpedo, so dass du immer eine gute Lage bekommst. Heute hat alles für einen Big Point gepasst“, bilanzierte Bongiorno, dem natürlich zupass kam, dass der brandgefährliche BC-Dritte Chestnut Hill im Endkampf aus dem Takt kam.

Für den enorm zuverlässigen Play Trix On Me liest sich die Saisonausbeute exzellent: 14 Mal ist er angetreten, hat vier erste und sieben zweite Plätze geholt; ergibt für seine Besitzerin Einnahmen von 433.843 USD.

The Carl Erskine Trot (int., Dreijährige)

1609m Autostart, 140.000 USD

1.      Play Trix On Me            10,2     Joseph Bongiorno            42

         3j.br. Hengst von Trixton a.d. Lima Playmate von Credit Winner

         Be: Renée Spahr; Zü: Steve Jones; Tr: Linda Toscano

2.      It’s Academic                 10,4     Chris Page                         45

3.      Ready for Moni             10,4     Yannick Gingras                33

4.      Sermon                          10,5     Kasper Forget                  371

5.      Mcmatters                      10,5     Sam Widger                     293

6.      Chestnut Hill                  11,0g  David Miller                        47

7.      Beads                             17,4g  Brian Sears                        51

Sieg: 42; Richter: sicher 1¼ - Kopf - ½ - ¼ - 4 Längen; 7 liefen (NS Emma Town Bud / Attest)

Wert: 70.000 - 35.000 - 16.800 - 11.200 - 7.000 USD

Auch das Crossroads of America für die Traberstuten war aus Sicht der Übungsleiter Frauensache. Ähnliches wie für Play Trix On Me gilt für Nancy Takters Spoiled Princess: Die ebenfalls von Trixton gezeugte Stute hatte 2020 von 13 Versuchen zwar fünf gewonnen, bei den großen Nummern jedoch wenig bis nichts ernten können, so dass erst 87.899 USD ihr Sparbuch zierten. Richtig in Schwung gekommen ist sie erst im September, wurde trotz des lediglich sechsten Platzes in der Breeders Crown auf den Favoritenschild gehoben und enttäuschte ihren großen Anhang nicht.

Screenshot_2020-11-07 Horse Racing Daily News Horse Racing Results

Spoiled Princess mit Dexter Dunn (drf.com)

Unterwegs lediglich an fünfter Stelle hinter Tempomacherin Guinevere Hall, Spirit of Deo, Crucial und Rock Swan liegend, besserte sich ihre Lage, als sich Crucial und Rock Swan in zweiter Spur zu produzieren begannen und sie sich immer weiter in vordere Gefilde robben konnte. Ab Mitte der Zielgeraden gewann die Prinzessin immer deutlicher die Oberhand und war auch von der aus achter Stelle losfliegenden May Baby (von Guccio) um 1½ Längen nicht mehr zu packen.

„Letzten Samstag hatte sie ab der Schlusskurve etwas wenig Biss, so dass es nur zu Platz sechs reichte. Ich habe einige Veränderungen vorgenommen. Das hat ihr enormen Auftrieb gegeben. Sie ist ja erst seit kurzem bei mir (Das „Buckette“ am 23. September gewann sie noch für Nifty Norman./Anm.d.Red.). Ich hab sie exzellenter Verfassung bekommen, und sie hat sich seitdem weiter gesteigert. Die letzten beiden Monate waren eindeutig die ihren“, erklärte Nancy Takter.

Im Sulky saß wie schon einige Male zu Normans Zeiten Dexter Dunn, der drauf und dran ist, den üblichen Verdächtigen Tim Tetrick und Yannick Gingras das Fahrerchampionat zu entreißen: Der 30-jährige „Kiwi“ führt mit 9.464.470 zu 8.354.087 (Tetrick) und 8.229.497 (Gingras) US-Dollar, und es bräuchte schon ein mittleres Wunder, ihn in seiner zweiten kompletten Saison in Nordamerika noch vom Sockel zu stoßen.

The Crossroads of America (int., dreij. Stuten)

1609m Autostart, 100.000 USD

1.      Spoiled Princess          09,9     Dexter Dunn                       23

         3j.br. Stute von Trixton a.d. Fashion Spooner von Broadway Hall

         Be: Black Horse Racing & Christina Takter; Zü: Robert McNerney & Hauser Bros Racing Ent; Tr: Nancy Takter

2.      May Baby                       10,0     James Yoder                      34

3.      Crucial                            10,1     David Miller                        74

4.      Spirit of Deo                  10,2     Anthony MacDonald         82

5.      Sans Defaut                  10,2     Brian Sears                      284

6.      Guinevere Hall              10,4     Peter Wrenn                     148

7.      Tricky Sister                   10,5     Joe Bongiorno              1107

8.      A Fancy Face                10,6     Chris Page                       195

9.      Rock Swan                     10,9     Trace Tetrick                    460

10.    Sweet Shirley Mae       10,9     Yannick Gingras              177

Sieg: 23; Richter: leicht 1½ - 1 - ¼ - ¾ - ¾ - 1 Länge; 10 liefen

Wert: 50.000 - 25.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 USD

Jeweils Doppeltreffer bei den beiden Gegenstücken für die 2017 geborenen Passgeher setzten Nancy Takter und Ron Burke. Jimmy Takters Tochter verschaffte sich durch Platz eins und zwei im USS Indianapolis Memorial (100.000 USD) von JK First Lady (von Western Ideal) und Breeders-Crown-Championesse Peaky Sneaky, für die sie sich die Dienste Dexter Dunns bzw. Yannick Gingras‘ gesichert hatte, noch mehr Luft im Kampf um Platz zwei des amerikanischen Trainerchampionats. Derzeit steht es zu Tony Alagna rund sieben Wochen vor Ultimo 7.089.125 zu 4.949.512 Dollar an „Einfuhren“.

Mal wieder Lichtjahre voraus zieht Ron Burke mit 15.605.485 USD einsame Kreise und strebt uneinholbar den zwölften Titel in Folge an. Bei den dreijährigen Jungs (The Monument Circle um 160.000 USD) machte der von ihm trainierte Cattlewash (von Somebeachsomewhere) mit David Miller vorneweg die Konkurrenz kräftig nass, von der Elver Hanover (Wallach von Yankee Cruiser) als Burkes zweite Farbe mit Chris Page auf dem Ehrenplatz überraschte und der ebenfalls vom 51-jährigen gecoachte Sawyer’s Desire den vierten Scheck einklinkte.