Endlich Hooker Berry

(nn) Enghien, Samstag, 1. August 2020. Das einzige Gruppe-Rennen für die dreijährigen Sprinter, der Prix Henri Cravoisier um nur noch 60.000 Euro, wurde eine leichte Beute Hooker Berrys. Für den Kronprinzen aus dem Hause Bazire, der bis auf eine Ausnahme bei all seinen elf Aufgaben zuvor auf dem Treppchen gelandet war, hatte es sich bislang im Schatten der Trainingskameradin Havana d’Aurcy bei einem Einkommen von 174.920 Euro nicht schlecht gelebt.
Ein Gruppe-Treffer war dem sehnigen Fuchs bislang jedoch versagt geblieben. Ohne Havana und Helgafell, die Ausnahmekönner der Generation 2017, brachte er ihn endlich unter Dach und Fach - wie in letzter Zeit so häufig mit Franck Nivard, den sich „JMB“ als Fahrer für ihn ausgeguckt hat, selbst wenn ihr ihn wie heute selbst hätte fahren können.
„Le main froid“, das französische Gegenstück des schwedischen „Iceman“ Örjan Kihlström, verpasste dem Booster-Winner-Sohn einen Verlauf, wie er auf dem Reißbrett nicht besser hätte vorgezeichnet sein können. Hinter dem konstant wie ein Uhrwerk ein 1:10-Tempo bolzenden Heartbreaker One fand er ein optimales Plätzchen, hatte den knapp zum Favoriten gekürten Hédé Darling im Rücken und den brandgefährlichen Heart of Gold durch einen kapitalen Startaussetzer früh verloren.
Bei der horrenden Pace gelang es der die äußeren Truppen anführenden Hermine Girl nie - ihr folgten Héros du Fleur, Bleff Dipa und Hugh de Banville -, nach vorn aufzuschließen und Hooker Berry einzusperren. Nivard konnte sich für die entscheidende Attacke alle Zeit der Welt lassen. Als er den Hengst 250 Meter vorm Ziel nach außen dirigierte, war es um den „Herzensbrecher“ zumindest für Platz eins rasch geschehen, und auch der vom noch immer unermüdlichen Jean-Pierre Dubois prächtig auf Touren gebrachte Hédé Darling wurde nie zur ernsthaften Bedrohung.
Nivard brachte die kleinsten Lorbeeren - jene der Kategorie III - gemütlich wie im Fernsehsessel sitzend nach Hause. „Neulich im Prix de Rome (den er als Sechster beendete / Anm.d.Red.) war er nach einem kurzen Trainingsstopp sicher noch nicht auf Hundert. Zwei Wochen später fühlte er sich wieder an wie bei den Ehrenplätzen in den Gruppe-I-Aufgaben. Der extrem leichte Beschlag mag ihm zusätzlich entgegengekommen sein“, zog der am 26. Juli 41 Jahre alt gewordene Nivard zufrieden Bilanz.
Prix Henri Cravoisier (Gruppe III int., Dreijährige)
1609m Autostart o.Z., 60.000 Euro
1. Hooker Berry 10,6 Franck Nivard 32
3j. Fuchshengst von Booster Winner a.d. Osaka Berry von Caballio in Blue
Be / Zü: Michel Aladenise; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Hédé Darling 10,8 Jean-Pierre Dubois 31
3. Heartbreaker One 11,2 Luc Roelens 73
4. Barolo Roc 11,3 Matthieu Abrivard 110
5. Hermine Girl 11,8 Christophe Lesbissonais 1020
6. Héros de Fleur 11,9 Alexis Prat 260
7. Brand Roc 12,2 Filippo Rocca 750
8. Halowie Renardier 12,4 Florian Desmigneux 1640
Heart of Gold dis.r. David Thomain 58
Hugh de Banville dis.r. Franck Anne 770
Bleff Dipa dis.r. Alexandre Abrivard 110
Sieg: 32; Richter: leicht 2 - 2½ - 2 - 4 - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 09,6/609m - 10,0/1109m
Wert: 27.000 - 15.000 - 8.400 - 4.800 - 3.000 - 1.200 - 600 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-08-01/7502/7