Stall / Info / Trabrennsport aus aller Welt / Endlich!!!

Endlich!!!

(nn) Eskilstuna, Freitag, 25. Januar 2019. Den Stein, der Thorsten Tietz und seinem Umfeld am Freitagnachmittag „kurz nach Drei“ auf der Piste am Westrand des Mälarsees vom Herzen fiel, konnte man selbst im 900 Kilometer entfernten Berlin plumpsen hören.

Im vorletzten der Lunchraces schaffte sein Schweden-Team nach einer rabenschwarzen Orgie von Pleiten, Pech und Erkältungs-Seuche endlich den ersten Sieg, seit am 7. November Kasida Bo als bislang Letzte seiner Equipe im Winner Circle vorstellig geworden war.

Incredible Smart, die in einem mit 25.000 Kronen für die Siegerin ausgepreisten Sto-Lopp den Bock mit den sieben Hörner endlich umstieß, legte beim achten Versuch nach zwei Ehrenplätzen ebenso die Maidenschaft ab, wie Dennis Spangenberg der erste Sieg 2019 in der Fremde gelang. Den gefürchteten Bänderstart bekam die ins niederländische Gestütbuch eingetragene Ready-Cash-Tochter des Stalles Habo von der „1“, von ihrem Chauffeur auf Händen getragen, sehr manierlich hin, konnte aber nicht verhindern, dass zwei Widersacherinnen sofort  an ihr vorbeizogen. Nach 500 Metern ging Spangenberg in die Offensive, knöpfte Livingchic 100 Meter weiter das Kommando ab und „never looked back“. Unbedrängt zog die Vierjährige ihren Stiefel durch, schmetterte eine letzte Attacke Emmylous locker mit 1½ Längen ab und gewann in 1:17,2/2140m derart souverän, dass dies noch lange nicht das letzte Wort der 24:10-Favoritin gewesen sein sollte.

Einmal nicht auf das Gespür für Schnee, sondern für Sieg gekommen, legte „Spange“ mit dem von Mike Lenders und Gerhard Sporrer gezüchteten U.R.Amazing trotz 20 Meter Zulage nach. Im vierten Paar außen untergeschlüpft, beorderte er den in Deutschland mit Andre Schiller erfolgreichen Main-Wise-As-Sprössling 900 Meter vorm Ziel in Spur drei und bekam wenig später in Beam me up Scotty eine Lokomotive, hinter der er sich den seit fast zwei Jahren bei Klaus Kern stationierten Wallach richtig in die Hand fuhr. Im Scheitel der letzten Kurve schaltete Spangenberg auf Vollgas um, hatte 150 Meter vorm Pfosten den vom Fleck weg führenden One Direction erreicht und stieß ihn wenig später mit zwei, drei Handzupfer locker um eine Länge aus der Sieg-Richtung. Weil’s ein P21-Lopp war, gab’s für den achten Erfolg des Braunen lediglich 10.000 Kronen; spendabler war der Totalisator, der 91:10 ausspuckte. Mehr ging nicht für den 36jährigen, denn danach ertönte der Schlusspfiff auf der ehemaligen Open-Stretch-Bahn.