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Elvis mit dem schärfsten Beat

Elvis du Vallon in Cabourg (Foto: Twitter LeTrot)
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Frankreich

Cabourg, Freitag, 15. Juli 2022. Es war ein Déjà-vu zum Vorjahr, als der GNT, die Rundfahrt der einheimischen Traber durch ihr Heimatland, erstmals auf die bis dahin übliche siebenwöchige Sommerpause verzichtet hatte und eine weitere Station eingefügt worden war, womit der Grand National auf 14 Etappen plus Clôture erweitert wurde.

Statt wie 2021 in Les Sables d’Olonne durften die Trotteurs français am Abend in Cabourg an der Kanalküste bei angenehmen 21 Grad die Rennschuhe schnüren bzw. die Eisen weglassen, und wie 2021 wurde diese Station nicht unter Handicap-Bedingungen ausgetragen, sondern über 2.725 Meter mit dem Auto gestartet. Das bedeutete zwei Runden rechts herum auf dem 1.275-Meter-Parcours plus ein wenig Anlauf. Kleiner Unterschied zu sonstigen Usancen: Aufgrund der dezenten Nachfrage - nur Elf waren dafür zu begeistern - verlor der GNT seinen zementierten Status als Quinté-Prüfung.

Reichlich Unterhaltung wurde trotzdem geboten. So rutschte bei Digne et Droit in der Startphase die rechte Leine aus dem Gebissring, so dass Tony Le Beller hinter dem daraufhin anspringenden Hengst nur noch links etwas in der Hand hatte. Natürlich wurde das Match, das kaum begonnen hatte, abgebrochen, weil auch Flore de Janeiro dadurch aus dem Tritt gekommen war.

Nach einer Runde Galopp bremste der The-Best-Madrik-Sohn dank des cool im Sulky bleibenden Le Beller in der Szene des Tages auf Trab ab. Die Helfer konnten ihn problemlos festhalten, die Leine wurde - diesmal richtig - wieder eingeschnallt, und mit zehnminütiger Verspätung ging‘s ein zweites Mal auf die Reise - mit einer zunehmend unwilligen Hanna des Molles. Die zuvor zweimal durch „Kurvenfehler“ ausgefallene Favoritin, beim ersten Versuch in vorderster Front perfekt abgekommen, präsentierte sich beim zweiten Anlauf als bockig buckelndes Rodeo-Pferd und war heraus, noch ehe das Rennen begonnen hatte.

Einen Kilometer vor Schluss wurde die chancenlos hinterher hechelnde Braune angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch Digne et Droit wieder im Galopp verabschiedet, und ihm an den Sünderturm folgten in der Schlusskurve Eire d’Hélios und Deganawidah. Dort hatte Farah des Caux, die zuvor tapfer durch die Todesspur marschiert war, den sofort nach vorn beorderten Django du Bocage abserviert, doch sollte es zum zweiten GNT-Treffer - sie hatte die erste Station in Amiens auf ihre Kappe gebracht - der seit Monaten das Stockerl besetzenden Braunen nicht reichen.

elvisduvallon_cabourg

Foto: letrot.com

Deutlich mehr Reserven hatte der von David Thomain in ihrem Windschatten perfekt postierte Elvis du Vallon im Angebot. Der alte GNT-Hase - seine ersten Tour-Einsätze hatte er 2019 - empfahl sich auf sechs Längen zum 17. Volltreffer seiner Karriere - dem vierten der Kategorie III und setzte damit die diesjährige GNT-Serie fort, war er doch der achte unterschiedliche Sieger.

Freyja du Pont, von Nicolas Bazire durchweg in Elvis‘ Sog untergebracht hatte, rückte dank Platz drei dem Anführer des Gesamtklassements Eire d’Hélios, der nur die Fleißpunkte hamsterte, mit 35 zu 41 Zählern dicht auf die Pelle.

„Das war das anvisierte Ziel unseres Sommers“, strahlte Besitzer und Trainer Charles Cuiller, „Elvis hat sich wie immer großartig verkauft. Heute hatten wir Glück und ein tolles Zugpferd auf unserer Seite bzw. vor der Nase - es passte wirklich alles. Als David mit ihm auf die Zielgerade einbog, wusste ich, sie würden gewinnen!“  

Bei den „drivers“ baute Nicolas Bazire mit 46 Punkten seinen Vorsprung aus; Zweiter ist nun Thomain (30) vor Pierre-Yves Verva und François Lagadeuc, die auf je 29 Zähler kommen. Die Trainergilde befehligt Jean-Michel Bazire mit 35 Points vor Franck Harel (33) und seinem Sohn Nicolas (31).

8. Etappe des GNT

Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)

2725m Autostart; 90.000 Euro

1.      Elvis du Vallon              12,1     David Thomain                  53

         8j.br. Hengst von Rêve de Beylev a.d. Première de Beylev von Elvis de Rossignol

         Be / Tr: Charles Cuiller; Zü: Ec. du Haras de l’Epinay

2.      Farah des Caux            12,6     Benjamin Rochard            51

3.      Freyja du Pont               12,7     Nicolas Bazire                 100

4.      Crack Money                 13,2     Cédric Terry                     180

5.      Flore de Janeiro           13,4     Franck Blandin                950

6.      Girolamo                        14,1     Antoine Lhérété              330

7.      Django du Bocage       14,6     Yoann Lebourgeois        110

         Hanna des Molles        agh.     Alexandre Abrivard           22

         Eire d’Hélios                  dis.r.    François Lagadeuc        180

         Digne et Droit                dis.r.    Tony Le Beller                 750

         Deganawidah               dis.r.    Julien Travers               1230

Sieg: 53; Richter: überlegen 6 - 1½ - 6 - 3 Längen; 11 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-07-15/1475/2

Punkte nach Etappe 8 (Amiens, Salon-de-Provence, Reims, Châteaubriant, Le Croisé, Laval, Toulouse, Cabourg):

Eire d’Hélios                           41

Freyja du Pont                        35

Django du Bocage                28

Farah des Caux                     26 (1 Sieg)

Fragonard Délo                      25

Girolamo                                 22 (1 Sieg)

Divine Monceau                     20 (1 Sieg)

Elvis du Vallon                       17 (1 Sieg)

Hanna des Molles                 16

Cleangame                             15 (1 Sieg)

Déesse Noir                            15 (1 Sieg)

Earl Simon                              15 (1 Sieg)

Gently de Muze                      15 (1 Sieg)

Favori de l’Iton                        11

Festif Charmant                     11

Crack Money                          10

Day de Bellouet                     10

Dottarus                                   10

Echo de Chanlecy                 10

El Greco Bello                        10

Fantasia de Ligny                  10

Flower by Magalou                10

Caliméro du Thiole               8

Campione Mio                       8

Eden Basque                          8

Félix du Bourg                        8

Gangster du Wallon              8

Weiter geht’s, nunmehr wie gewohnt an einem Mittwoch, ganz in der Nähe in Saint-Malo, das am 10. August Gastgeber für Etappe 9 ist.

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