Eiskalt verwandelt - mit teuflischer Sicherheit
(nn) Halmstad, Donnerstag, 2. Juli 2020. Der erste Donnerstag im Juli ist seit Jahrzehnten den vierjährigen Sprintern vorbehalten. Seit 1971 ist dieser Tag in Halmstad kein Zuckerschlecken für Schwedens Derby-Jahrgang und seine internationalen Herausforderer, die sich heuer wie so oft vornehmlich aus importierten US-Amerikanern rekrutierten: Fünf US-Jungs gegen 16 Einheimische, dazu mit Amelie Grif eine Italienerin aus dem Lot von Björn Goop, die bei den StoSprintern vor zehn Tagen durch die Vorlauf-Pflicht gerasselt war und der es gegen die „Jungs“ nicht besser erging.
Nach zwei knallharten Fights über je 1609 Meter setzte sich in der Jubiläumsausgabe mit Don Fanucci Zet aus dem Dream-Team von Daniel Redén als immer exponierterem Vorbereiter und Örjan Kihlstöm, der in seiner monströsen Karriere als Vollstrecker vielleicht noch nie so couragiert, zielstrebig, effektiv und mit dem entscheidenden glücklichen Händchen gesegnet ist wie in den letzten Wochen, durch.
Beide könnten für Momente im siebenten Traber-Himmel schwelgen, um am nächsten Tag, an dem die Erfolge nur als Schnee von gestern zählen, wieder ihrer Arbeit nachzugehen, schwebte nicht das Damoklesschwert von Propulsions Disqualifikation und Streichung all seiner europäischen Ergebnisse seit nunmehr vier Wochen gefährlich dicht über ihnen. Noch ist dahingehend nichts entschieden, doch wächst mit jedem Tag die Befürchtung, der Alptraum jedes Besitzers, Trainers und Fahrers könne wahr werden und der Hengst im Nachhinein wegen der in seinem Geburtsland vorgenommenen Nervenschnitte an beiden Vorderbeinen aller Verdienste und Triumphe verlustig gehen.
So mag es nur als großes Trostpflaster erscheinen, was Redén und Kihlström zum zweiten Mal gemeinsam gelang - „ÖK“ hatte dieses Rennen ja schon mit Gentleman, Dust All Over, Orecchietti und Uncle Lasse auf seine Kappe gebracht. War es 2018 mit Hambletonian-Sieger Perfect Spirit ein Wohlbekannter, der mit Lorbeerkranz und Ehrendecke behängt wurde, so war es diesmal mit Don Fanucci Zet ein Hengst aus eigener Zucht, den bis zu diesem Frühjahr nur absolute Insider auf dem Schirm gehabt haben dürften und der sich in Windeseile in die oberste Liga der schwedischen Vierjährigen katapultiert hat.
In seiner ersten Saison 2019 war er mit vier Volltreffern aus sechs „Schüssen“ und 172.000 SEK an Gage nur eines in der großen Masse der hoffnungsvollen Talente. Den ersten deutlichen Fingerzeig setzte er als Nobody mit Platz drei im Vor- und zwei im Endlauf des Kungapokalen. Es folgten zwei imponierende Siege in Solvalla, wobei ihm Redén ein weiteres Kräftemessen mit den ganz Großen in der Fyraåringseliten wohlweislich noch erspart hatte und ihn ins Finale der Klass II gesteckt hatte.
Anspruchsvoller war dann schon der Prix Readly Express, den er sich gegen Aetos Kronos und Green Manalishi einverleibte. Nun folgte das Meisterstück, das nach Ansicht vieler Experten die Bezeichnung „vorläufig“ verdient, denn das Ende der Fahnenstange scheint für den kompakten, muskulösen Dunkelbraunen noch lange nicht erreicht, der auch aus züchterischer Sicht höchst interessant ist.
Seine Mutter, eine Pacer-Stute, „habe ich zweijährig ‚just for fun‘ erworben und wollte sie zum Traber umschulen - es war schlichtweg hoffnungslos. Weil sie mir ansonsten gut gefiel, haben wir sie mit Pastor Stephen bedeckt in der Hoffnung, ein Stutfohlen zu bekommen, mit dem wir weiterzüchten könnten. Es kam der inzwischen nach Finnland verkaufte dreifache Sieger Kiss of Judas.
Der nächste Versuch war dann dieser Don Fanucci, der unseren eigenen Hard Livin zum Vater hat, der als Rennpferd in Europa nicht recht zu überzeugen vermochte, aber eine vielversprechende Ahnentafel hat. Es schmeckt mir bestens, dass Don derart bombastisch einschlägt. Ist bin unglaublich stolz und glücklich“, sprudelte es aus dem an den Rails wie gewohnt engagiert „mitfahrenden“ Redén heraus.
Ob die Mischung aus Traber- und Pacer-Blut („Sie bringen einen neuen Schuss Schnelligkeit hinein.“) der Beginn einer neuen „Unterrasse“ sein kann - schließlich hat der in den USA 2012 Weltrekord trabende Halb-Pacer Googoo Gaagaa in Schweden mit Power, Bythebook, Hail Mary, Flaming Ace Sisu und Usain Töll bei nur 27 gestarteten Produkten deutliche Ausrufungszeichen gesetzt -, dazu mochte sich Örjan Kihlström nicht dezidiert äußern:
„Ich bin echt beeindruckt. Er lässt sich wunderbar fahren, ist vor dem Start völlig entspannt und beim ‚Ab‘ hellwach, hat eine enorme Antrittsgeschwindigkeit und kann unglaublich schnell das Tempo wechseln. Es wird höchst spannend, wie es mit ihm weitergeht. Bis jetzt hat er sich mit jedem Auftritt gesteigert - körperlich wie mental.“
Bitter wurde es fürs Umfeld von Green Manalishi, dem in Schweden das Glück völlig abhold zu sein scheint. Der Muscle-Hill-Sohn, in Nordamerika zwei- und dreijährig unter Marcus Melanders Regie zur Spitze seiner Generation zählend, hat längst jene 3.000.000 SEK eingetrabt, die er einst als teuerster schwedischer Jährling aller Zeiten auf der Kolgjini-Auktion gekostet hat. Nun soll er von Stefan Melander fürs Svensk Trav-Derby präpariert werden.
Auf der ersten Etappe dorthin kam er im Finale des Kunga-Pokalen am Start aus dem Tritt, beim schon erwähnten Prix Readly Express gelang ihm aus Startreihe zwei ein dritter Platz. Für den 1. Vorlauf, den einzigen mit acht Aspiranten, hatte er erneut kein Losglück, musste von der äußersten Rampe los und konnte sich bei Erik Adielsson bedanken, dass es ‚außen rum“ zum Ehrenplatz reichte, der ihm fürs Finale eine bessere Startposition versprach.
Bei deren Auslosung ging das Pech weiter, denn als Letzter der drei Zweitplatzierten hatte Kontio die Wahl von der „6“ aufwärts. Die „9“ hinter einer Garde von Blitzstartern schien so übel nicht - und entpuppte sich als Rohrkrepierer: Beim „Ab“ war der 10,4 Millionen Kronen schwere Klotz hoffnungslos in der Luft und die Chance auf eine Prämie perdü; da waren wohl die Änderungen bezüglich des Vorlaufs - nunmehr rundum ohne Eisen, mit Klappzaum und erstmals im „normalen“ statt im Hybrid-Sulky - etwas zu viel des Guten..
Doch auch Don Fanucci Zet kam von der „2“ nicht so rasant ab, wie sich das Kihlström vielleicht gewünscht hätte. Energisch pochte Bythebook (1) auf die Pole Position, und da auch der bald in dessen Rücken verschwindende Click Bait (5) sowie der schließlich auf dem Todessitz verhaftete Usain Töll (6) begannen wie die Feuerwehr, nahm der alte Fuchs früh das Gas raus und konnte im Windschatten des Paal-Schützlings kaum ein besseres Plätzchen ergattern. In seinem Sog reihten sich Upset Face (4) und Västerbo Lexington (10) ein, an dritter Innenposition hoffte Guzz Mearas (3) vor Osterc (7) und King of Everything (8) auf gut Wetter bzw. die rechtzeitige Ausfahrt.
Langsam ging es ganz und gar nicht zu. Eine Runde von 1:09,9 war Kihlström zu langsam. Kaum in Spur drei lanciert, legte der kleine Don los wie von der Tarantel gestochen. Im Nu war Usain Töll umschifft, so dass er für die Schlusskurve in Spur zwei herunterkonnte. Zu Beginn der Zielgeraden wurde Bythebook regelrecht überfahren, hinter dem Click Bait in die Freiheit kam. 200 Meter vor Pfosten befreite Kihlström seinen Partner von der Ohrenkapuze.
Der deutete dies Signal goldrichtig, legte eine Schippe drauf und hielt den kecken Angreifer unter zwei „Streicheleinheiten“ seines Chauffeurs bombensicher um eine Länge in Schach. Der musste auch den sich um Bythebook herum windenden Guzz Mearas vor sich anerkennen, der „besser drauf war als im Vorlauf. Vielleicht hätte ich den Sieger, der andererseits ein brutales letztes Drittel zu absolvieren hatte, bei einer Position weiter vorn ein wenig zwicken können. Doch Platz zwei ist völlig okay, wenn man nur von solch einem Pferd bezwungen wird“, strahlte Johan Untersteiner.
Der so Gelobte drückte den schwedischen Vierjährigen-Rekord auf 1:09,6, avancierte zum zweitschnellsten SprinterMästaren nach Uncel Lasse, den Kihlström 2016 in 1:09,3 um die Bahn gescheucht hatte, und steht nun mit zehn Siegen aus 14 Versuchen und 2.813.000 SEK blendend da.
50. SprinterMästaren - Final - (Gruppe I int., Vierjährige)
1609m Autostart, 2.400.000 SEK
1. Don Fanucci Zet 09,6 Örjan Kihlström 18
4j.dklbr. Hengst von Hard Livin a.d. Kissed by the West von Western Terror
Be: Stall Zet; Zü: Brixton Medical AB; Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Viktoria Zackariasson
2. Guzz Mearas 3. Click Bait 4. Osterc 5. Upset Face 6. Bythebook 7. Västerbo Lexington 8. King of Everything 9. Usain Töll 10. Green Manalishi |
09,7 Johan Untersteiner 09,7 Björn Goop 10,0 Carl Johan Jepson 10,2 Adrian Kolgjini 10,3 Erik Adielsson 10,4 Robert Bergh 10,9 Claes Svensson 12,3 Wilhelm Paal 15,9g Jorma Kontio |
141 118 807 195 60 1069 831 351 51 |
Sieg: 18; Richter: sicher ¾ - Hals - 3 - 1 - 1 - 1 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 06,6/500m - 09,9/1000m - 09,5/letzte 500m
Wert: 1.200.000 - 600.000 - 300.000 - 144.000 - 96.000 - 60.000 SEK
Die Vorläufe
Die Suche nach dem Sprint-Meister begann in Vorlauf 1 mit einem leichten Sieg von Bythebook, mit dem Erik Adielsson keinerlei Mühe hatte, vor Wim Paals Usain Töll in Front zu ziehen und dort fortan eine verhältnismäßig ruhige Kugel zu schieben. Der 45-jährige ließ den „geteilten“ Uppfödningslöpning-Sieger 2018 auch in der rasanten Endphase nur so weit vom Gebiss, wie es unumgänglich war.
Einziges Manko: Wäre er ein bisschen weiter weggefahren, hätte Usain Töll womöglich den für die Auslosung der Startplätze nicht ganz unerheblichen zweiten Platz belegt, der darum, weil sich der Googoo-Gaagaa-Sohn nicht frei entfalten konnte, um einen „Kopf“ hochverdient, aber auch ein wenig glücklich Green Manalishi zufiel. Dem zwei- und dreijährig in Amerika zur Truppe der drei Musketiere des Marcus Melander zählenden, sturmerprobten Muscle-Hill-Sohn hatte Jorma Kontio von der „8“ sofort flinke Beine gemacht.
Nach einem ersten Bogen in dritter Spur gab er den äußeren Leader und hielt sich dort wacker. 2½ Längen dahinter nützte Bodybuilder Platz vier nichts: Als Startpunkt-Schwächster war für ihn der Finaltraum ebenso passé wie für Amelie Grif. Die einzige Stute im Feld der 21 Hengste und Wallache hatte vor zehn Tagen das Finale der StoSprintern als 1:12,1-Vierte verfehlt. Nun war sie 0,3 Sekunden schneller - und wurde trotzdem Letzte.
Deutlich zügiger ging’s in Elimination 2 zur Sache, was vor allem daran lag, dass sich Brake Cooling, Sweetman und Osterc einen erbitterten Fight um die Spitze lieferten, der letztlich allen Drei schwer zu schaffen machte. Als Erster zog sich der mittige Sweetman zurück. Nach 500 Metern in knallharten 1:09,5 hatte Erik Adielsson Osterc endlich auf der Kommandobrücke, während der Rest, von dem sich Harper Seabrook bereits am Start im Galopp ausgeklinkt hatte, allmählich die 20 Meter Rückstand aufarbeitete.
Es war mal wieder Adrian Kolgjini vorbehalten, mit Upset Face die nach hinten versetzte Zugmaschine für die äußere Garde zu spielen; hinter ihm versteckten sich Guzz Mearas und King of Everything. Mit dem Joke-Face-Sohn, der in den Kurven nicht sonderlich gut lag, machte Kolgjini zu Beginn des Einlaufs Ernst, und nun rächte sich, dass Osterc anfangs so viel hatte investieren müssen. 200 Meter vorm Ziel war der Traum des kleinen Amerikaners geplatzt, der mit Mühe und Not Rang drei gegen den speedigen King of Everything festhielt. Noch mehr als Upset Face hatte sein Schatten Guzz Mearas auf der Pfanne, den Johan Untersteiner ganz leicht um eine Länge vorbeichauffierte.
Den 3. Qualifier gewann wie bei 12:10 nicht anders zu erwarten Don Fanucci Zet, das Eigengewächs des Stalles Zet. Ganz einfach wurde es dem Hard-Livin-Sohn jedoch zu Beginn nicht gemacht. Obwohl ihn Örjan Kihlström von der „5“ mit vollen Segeln losknattern ließ, gelang es ihm nicht, in Front zu kommen. Die Pole Position verteidigte Kick the Dust Ås erbittert gegen den nach 400 Metern galoppierenden Ubiquarian Face, den hinter ihm einparkenden Bailamos sowie Västerbo Lexington.
Kihlström nahm seinen Musterschüler zurück, bis sich die Gefechtslage geklärt hatte, und gab ihm dann die Sporen. Ihm überließ Untersteiner junior nach 500 Metern das Zepter und war damit blendend beraten - bis im Gerangel um Platz zwei 150 Meter vorm Ziel der Überschlag kam. Da war der „Don“ längst in bestechender Manier zwei Längen voraus in der besten Vorlauf-Zeit „Meister aller Klassen“ und konnte sich „ÖK“ beruhigt umsehen, was sich hinter ihm abspielte. Das Pech des Einen war der Ehrenplatz Click Baits, der sich von Gerry hatte durch die Außenspur ziehen lassen. Als Vierter verpasste Bailamos, nach Startpunkten Nummer 20 der Setzliste, den Endlauf: Das letzte Ticket ging an die Nummer 12 King of Everything.
SprinterMästaren - Vorläufe - (Gruppe I int., Vierjährige)
1609m Autostart, 300.000 SEK
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 18.000 - 12.000 - 7.500 SEK
1. Vorlauf
1. Bythebook 10,7 Erik Adielsson 24
4j.br. Wallach von Googoo Gaagaa a.d. Stellar Value von Viking Kronos
Be: Holdyourhorses HB; Zü: Thomas Johansson & Gösta Samuelsson; Tr: Svante Båth
2. Green Manalishi 3. Usain Töll 4. Bodybuilder 5. Criterion 6. Taxi Out 7. Demon onthe Hill 8. Amelie Grif |
10,9 Jorma Kontio 10,9 Wilhelm Paal 11,3 Örjan Kihlström 11,3 Carl Johan Jepson 11,7 Jörgen Sjunnesson 11,7 Ulf Ohlsson 11,8 Björn Goop |
20 100 568 104 1026 831 333 |
Sieg: 24; Richter: leicht1½ - Kopf - 2½ - 1 - 2½ Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 11,3/500m - 12,4/1000m - 10,8/letzte 500m
2. Vorlauf
1. Guzz Mearas 10,8 Johan Untersteiner 24
4j.schwbr. Hengst von Muscle Mass a.d. Intensity Kronos von Viking Kronos
Be: Stall Kennys Andelshästar 64; Zü: Snopgarps Gård AB; Tr: Johan Untersteiner
2. Upset Face 3. Osterc 4. King of Everything 5. Sweetman 6. Brake Cooling Harper Seabrook |
10,9 Adrian Kolgjini 11,0 Erik Adielsson 11,0 Claes Svensson 11,1 Thomas Uhrberg 11,9 Jorma Kontio agh. Robert Bergh |
37 26 171 339 466 552 |
Sieg: 24; Richter: sicher ¾ - ½ - Kopf - 1 - ¾ Länge; 7 liefen
Zw-Zeiten: 11,9/500m - 10,9/1000m - 11,0/letzte 500m
3. Vorlauf
1. Don Fanucci Zet 10,5 Örjan Kihlström 12
4j.dklbr. Hengst von Hard Livin a.d. Kissed by the West von Western Terror
Be: Stall Zet; Zü: Brixton Medical AB; Tr: Daniel Redén
2. Click Bait 10,7 Björn Goop 38 3. Västerbo Lexington 4. Bailamos 5. Gerry Kick the Dust Ås Ubiquarian Face |
10,7 Björn Goop 11,2 Robert Bergh 12,0 Kristian Lindberg 12,1 Ulf Ohlsson dis.r. Johan Untersteiner dis.r. Adrian Kolgjini |
38 403 1324 486 242 247 |
Sieg: 12; Richter: überlegen 1½ - 3½ - 5 - ½ Länge; 7 liefen
Zw-Zeiten: 08,3/500m - 10,1/1000m - 11,3/letzte 500m
Phantastische Arie der großen Diva
Leichter hatten es die vierjährigen Ladys, deren (vier) Qualifikationsläufe wie üblich ein paar Tage vorher am 22. Juni angesetzt waren und die seitdem die Füße hochlegen durften. In den zum 31. Mal ausgetragenen StoSprintern wurden dafür auch „nur“ 1,6 Millionen Kronen verteilt, deren größten Posten sich keine der Vorlauf-Siegerinnen ans Revers zu heften vermochte.
Ganz dicht dran war die nach zwei bescheidenen Auftritten in Europa richtig in Fahrt gekommene ehemalige Svanstedt-Schülerin Golden Tricks, die am 22. Juni nicht nur die schnellste Zeit aufs Halmstader Tapet gezimmert hatte, sondern nun von der Idealposition „2“ losdurfte. Das nutzte der knurrigen Trixton-Tochter, mit der Kihlström als Erster am Auto war, herzlich wenig.
Während sich Gina Mearas (1) und Galant Sisu (6) um die Führung beharkten wie die Kesselflickerinnen mit dem erfolgreichen Ende für die Untersteiner-Stute, kam auch Co-Favoritin Sashay my Way blendend in die Hufe und übernahm den Part der äußeren Lokomotive, an die sich mit Golden Tricks und Grande Diva Sisu zwei brandgefährliche Aspirantinnen koppelten. Nach 1:12,2 für 1000 Meter befand es Kihlström an der Zeit, in dritter Spur mal etwas mehr Schwung einzufordern.
Fast selbstverständlich konnten Gina Mearas und Sashay my Way bis ausgangs der letzten Biege gegenhalten, so dass Golden Tricks aus der Frischluftspur nicht mehr wegkam. Unter für Kihlströms Geschmack energischen Hilfen raufte sie sich an Sashay my Way und Gina Mearas vorbei, hatte sich ihr Unheil jedoch selbst mitgebracht. Per Nordström hatte Grande Diva Sisu konsequent im Windschatten der Amerikanerin verstaut, und die dankte es ihm mit kämpferischem Einsatz bis zur Linie. Nach Platz zwei in Drottning Silvias Pokal klingelte es nun für die Ready-Cash-Tochter richtig, deren Konto beim vierten Sieg „lifetime“ und ersten auf ganz großer Ebene auf 2.194.500 SEK kletterte.
„Ich denke, sie hat sich diesen Sieg nach sieben Ehrenplätzen redlich verdient - es war ein Fünf-Sterne-Auftritt. Ich habe eine GPS-Uhr dabei, nach der sie die Zielgerade in 1:04,4 herunter gebrettert ist. Ein pfeilschnelles Ende, an dem es nichts zu deuteln gibt“, lobte der „um die Ecke“ in Jägersro ansässige Nordström seine Diva.
31. StoSprintern - Finale - (Gruppe II int., vierjährige Stuten)
1609m Autostart, 1.600.000 SEK
1. Grande Diva Sisu 11,2 Per Nordström 107
4j.schwbr. Stute von Ready Cash a.d. Super Model von Daguet Rapide
Be: Einari Vidgren Oy, FI; Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Per Nordström
Pflegerin: Emma Nordström
2. Golden Tricks* 3. Galant Sisu 4. Gina Mearas* 5. Sashay my Way* 6. Boxer Shrimp 7. Global Anarchy 8. Matter of Fact Waiting Hill Hall Digital Pro* |
11,2 Örjan Kihlström 11,3 Björn Goop 11,3 Johan Untersteiner 11,3 Adrian Kolgjini 11,5 Robert Bergh 11,8 Joakim Lövgren 13,8g Ulf Ohlsson agh. Steen Juul agh. Torbjörn Jansson |
18 243 39 67 1273 1399 385 189 794 |
*Vorlaufsiegerinnen
Sieg: 107; Richter: Kampf ½ - 1 - Hals - Kopf - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,9/500m - 12,2/1000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 800.000 - 400.000 - 200.000 - 96.000 - 64.000 - 40.000 SEK
Der die V75 beschließende Stayer-Lopp, den der belgische Wallach Lucky Base mit dem Holländer Hans Crebas von der 3140-Meter-Grunddistanz Start-Ziel vor Townshend Broline, Zizou (beide von 3140m) und Marc Elias‘ mit 40 Meter Zulage belastetem Ferrari Sisu (26.500 SEK) dominierte und nach 1:14,3 um 200.000 SEK reicher wurde, machte den mageren V75-Kohl auch nicht mehr fett: Weil in den ersten fünf Aufgaben die Favoriten nichts hatten anbrennen lassen, bekamen 3.536 eher unglückliche Wetter je 2.204 Kronen gutgeschrieben.
Rang drei wurde nicht ausbezahlt, was die ATG-Oberen gefreut haben dürfte: Zu den 29 Millionen Kronen Jackpot für die samstägliche V75-Runde in Halmstad kamen fast 8 Millionen drauf, womit das nächste neunstellige Umsatzergebnis ins Haus steht.
V75-1 (1. VL): V75-2 (2. VL): V75-3 (3. VL): V75-4 (5j. Sto): V75-5 (Amat.): V75-6 (Sto-Spr.) V75-7 (Stayer): |
Bythebook / Erik Adielsson Guzz Mearas / Johan Untersteiner Don Fanucci Zet / Örjan Kihlström Racing Brodda / Rikard Skoglund Armour As / Håkan Johansson Grande Diva Sisu / Per Nordström Lucky Base / Hans Crebas |
24 24 12 39 16 107 55 |
Umsatz V75: 29.989.379 SEK
1. Rang: 3.536 Systeme à 2.204 SEK
2. Rang: 36 SEK
3. Rang: Jackpot
Umsatz Top-7 (Amat.): 740.632 SEK