Ecurie D. spaziert nach Vincennes

Solvalla, Sonntag, 27. September 2020. Im Mittelpunkt des V75-Nachmittags auf der weiterhin mit leeren Zuschauerrängen gestraften Nobelbahn standen die nordischen Vorläufe für das am 16. Oktober in Vincennes entschiedene Europachampionat der Vierjährigen um dann 400.000 Euro.
Qualifier 1 war eine gemütliche Pflichtaufgabe für Ecurie D., der seine einzige Niederlage aus 13 Engagements im Hugo Åbergs Memorial gegen die nordeuropäische Sprinterelite kassiert hatte und sich von der „3“ sofort die Spitze vor Power (1) sicherte. Bei für ihn gemütlich scheinendem 1:12er-Tempo zog der ins dänische Gestütbuch eingetragene Infinitif-Sohn seine einsamen Kreise. Nicht mal der sonst so ungestüme Lutfi Kolgjini wagte es, sie als äußerer Anführer mit Upset Face zu stören - und wurde dennoch bitter bestraft.
500 Meter vorm Ziel war der Tank des Joke-Face-Nachkommen leer, für den „Stablemate“ Ubiquarian Face in die Bresche sprang. Zu mehr als Rang drei und damit der Qualifikation reichte es jedoch nicht. Vorn war Ecurie D., für den es Björn Goop - Watte drin, Peitsche geschultert - beim Vorteil von 1½ Längen beließ, nicht im Geringsten zu erschüttern. Den sofortigen Rückzug in den Sog des nunmehr 2.795.625 SEK schweren Siegers dankte Power mit dem sicheren Ehrenplatz.
In Vorlauf 2 unterstrich der kleine, seit Jahren auf höchstem Niveau tanzende Aetos Kronos mal wieder seine eklatante Startschwäche, aber auch sein enormes Kämpferherz. Die „1“ war schieres Gift für den Bold-Eagle-Sohn, der an sechster Stelle sofort hinter Ultion Face in Spur zwei dirigiert wurde und Exodus Brick und Aksel Pedro hinter sich hatte. Guzz Mearas andererseits schmetterte von der „2“ wieselflink in Front, wies Gulfstream Ams Attacke ab, den Conrad Lugauer im ersten Bogen für 10.000 SEK Strafe (ca. 945 Euro) vor Belker in die Innenlage quetschte, und bekam für die Schlussrunde Besuch von Aetos Kronos.
Der in Italien gezüchtete, wie viele Kronos-Produkte in Schweden registrierte Hengst aus Jerry Riordans Lot erwies sich im dramatischen Finish um eine halbe Länge als Stärkster, wobei Magnus Djuse aufpasste, dass Gulfstream Am nicht aus dem Gefängnis ausbrechen konnte. Der nach vielen Streichformen endlich wieder eine rundum überzeugende Leistung abliefernde Trixton-Sprössling war der große Unglücksrabe: Guzz Mearas rettete um einen „Hals“ gegen Ultion Face den Ehrenplatz. Nur zwei Nüsternbreiten dahinter konnte Gulfstream Am seine Reserven nicht ansatzweise ausspielen.
Aetos Kronos wagt nun mit zehn Siegen aus 24 Versuchen und 6.671.050 Kronen im Gepäck den Weg in die Höhle des Löwen, wo am 29. September auch die beiden Vorläufe für Süd-, West- und Mitteleuropa unter anderem mit Velten von Flevo stattfinden.
UET-Championat der Vierjährigen (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 403.500 SEK
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 SEK
1. Vorlauf
1. Ecurie D. 11,7 Björn Goop 10
4j.br. Hengst von Infinitif a.d. To Soon von Muscles Yankee
Be: Global Glide AB & Smart Repair Center AB; Zü: Jean-Pierre Dubois, FR/DK; Tr: Frode Hamre
2. Power 11,9 Robert Bergh 92
3. Ubiquarian Face 12,0 Adrian Kolgjini 434
4. Mystic Mom 12,3 Magnus Djuse 1024
5. Starbec’s A. to Z. 12,3 Anders Svanstedt 1358
6. Upset Face 12,4 Lutfi Kolgjini 505
7. Galantis 12,5 Erik Adielsson 293
Te Amo Corazon hdF Tom Erik Solberg 763
Sieg: 10,3; Richter: überlegen 1½ - 1 - 3 - Kopf - 1 Länge; 9 liefen (NS Dwayne Zet / in Behandlung)
Zw-Zeiten: 13,5/500m - 12,6/1000m - 12,5/1000m - 10,4/letzte 500m
2. Vorlauf
1. Aetos Kronos 11,6 Magnus Djuse 26
4j.schwbr. Hengst von Bold Eagle a.d. Will of a Woman von Muscles Yankee
Be: Team Snyder AB & Aetos Dios AB; Zü: Allev. Kronos SRL, IT/SE; Tr: Jerry Riordan
2. Guzz Mearas 11,7 Johan Untersteiner 20
3. Ultion Face 11,7 Adrian Kolgjini 69
4. Gulfstream Am 11,7 Conrad Lugauer 140
5. Belker 12,2 Robert Bergh 262
6. Exodus Brick 12,3 Björn Goop 355
7. Admiral Knick 12,4 Erik Adielsson 737
8. Aksel Pedro 14,0 Ulf Ohlsson 808
Sieg: 26; Richter: sicher ½ - Hals - k.Kopf - 5 - 1 Länge; 8 liefen
Zw-Zeiten: 11,2/500m - 13,8/1000m - 12,6/1000m - 09,7/letzte 500m
Stallmeisterschaft für Missle Hill
Das an Permits berühmte europäische Gegenspielerin Frances Bulwark erinnernde Gulddivisionen-Finale um 1,5 Millionen Kronen funktionierte das Team Redén zur Stallmeisterschaft um, was der Schwarm der Wetter genau so erwartet hatte. Im Vierkampf ums Kommando hatte von der „5“ Generaal Bianco gegen Snowstorm Hanover (1) die schnellsten Beine, ließ sich jedoch nach 400 Metern von Racing Mange (3) ablösen, der sofort von Missle Hill (4) unter Druck gesetzt wurde. Nach 1:07,3 für die ersten 500 Meter hatte Joakim Lövgren keine sonderliche Lust, auf Gedeih oder Verderb gegen den US-Amerikaner gegenzuhalten, der Ende der ersten Überseite in Front durfte.
Das war der Weckruf für dessen mit der „7“ außen hängen gebliebene Stallgefährtin Double Exposure, mit der sich Johan Untersteiner zügig auf den Vormarsch machte und für die Schlussrunde die Regie übernahm. Damit wurde Dreammoko zum äußeren Anführer - eine Rolle, die dem weitgereisten Fuchs auf den letzten 300 Metern zum Glück für Missle Hill überhaupt nicht mehr mundete. Sein Rückzug öffnete dem Muscle-Hill-Sohn rechtzeitig die Tür.
Per Lennartsson scherte sich kein Jota darum, dass Double Exposure ebenfalls dem Stall Zet gehört. Mit Verve nahm er sich die Stute zur Brust und streckte sie in einem furiosen Finish um Haupteslänge nieder, was dem Hengst den siebten Saisonsieg aus zehn Starts und ein Jahres-Upgrade auf 2.675.472 Kronen bescherte. Auch Racing Mange fand genügend Raum, um Rang drei gegen Generaal Bianco und den ab 600 Meter vorm Ziel in dritter Spur aktiven Milligan’s School zu sichern. Diamanten war bereits am Start ein Totalausfall.
Frances Bulwarks Lopp -Gulddivisionen / Finale - (Gruppe I int.)
2140m Autostart, 1.500.000 SEK
1. Missle Hill 10,8 Per Lennartsson 33
5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. India Hall von Garland Lobell
Be: Stall Zet; Zü: Silver Linden Farms, US; Tr: Daniel Redén
2. Double Exposure 10,8 Johan Untersteiner 19
3. Racing Mange 11,0 Joakim Lövgren 291
4. Generaal Bianco 11,2 Peter Untersteiner 515
5. Milligan’s School 11,2 Ulf Eriksson 81
6. Milliondollarrhyme 11,3 Fredrik Larsson 130
7. Rajesh Face 11,4g Adrian Kolgjini 609
8. Dreammoko 11,8 Björn Goop 189
9. Snowstorm Hanover 12,1 Jorma Kontio 459
Diamanten agh. Erik Adielsson 420
Sieg: 33; Richter: Kampf Kopf - 1 - 2 - Kopf - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 07,3/500m - 10,4/1000m - 11,3/1000m - 10,1/letzte 500m
Wert: 750.000 - 375.000 - 185.000 - 100.000 - 60.000 - 30.000 - 20.000 SEK
Mit einem leichten, 220.000 Kronen wertvollen Treffer vorneweg von Mellby Free im Giant Diablos Lopp, der Sto-Eliten, eine halbe Länge vor der durch die Todesspur ackernden Hevin Boko, bei der das Eigengewächs des Stalles Mellby Gård mit Björn Goop extraordinäre 1:09,7/1640m vorlegte, begann der V75-Reigen wunschgemäß.
Fast doppelt so viel zu arbeiten hatten die Steher fürs gleiche Geld im abschließenden Walter Lundbergs Memorial, in dem Blé du Gers als Einziger 3200 Meter vor der Brust hatte. Die Höchstzulage war dem Franzosen dann doch ein wenig zu viel, der dank tollen Einsatzes mit tatsächlich hängender Zunge als Fünfter ins Ziel kam und 17.000 SEK gutgeschrieben bekam. Den höchsten Scheck strich Vagabond Bi (3180m) ein, den Ulf Ohlsson eine Runde vor Schluss in dritter Spur einsetzte und der Kasper Trot und Danilo Brick, die von der 3140-Meter-Grundmarke beginnen durften, um eine halbe Länge in die Knie zwang.
V75-1 (Sto-Elit): Mellby Free / Björn Goop 15
V75-2 (UET-VL I): Ecurie D. / Björn Goop 10
V75-3 (UET-VL II): Aetos Kronos / Magnus Djuse 26
V75-4 (-): Dream Creation / Ulf Ohlsson 54
V75-5 (Lärling): Jareth Boko / Andreas Lövdal 64
V75-6 (Guld): Missle Hill / Per Lennartsson 33
V75-7 (Stayer): Vagabond Bi / Ulf Ohlsson 108
Umsatz V75: 33.459.387 SEK
1. Rang: 3.041 Systeme à 2.859 SEK
2. Rang: 39 SEK
3. Rang: Jackpot
Umsatz Top-7 (Lärling): 666.584 SEK