Drunter und drüber in Turin

Turin, Sonntag, 3. September 2023. Mit dem von Mailand-La Maura nach Turin verfrachteten Gran Premio Carlo Marangoni stand am Sonntagnachmittag die italienische Generation 2020 ein letztes Mal auf dem klassischen, sprich Gruppe-I-Prüfstand, bevor es ins Derby Italiano del Trotto geht. In beiden Abteilungen hatten die vermeintlichen Protagonisten nichts zu lachen und nutzten Außenseiter ihre Chancen, doch noch auf den Derby-Zug zu springen, konsequent.
Kräftig geputzt wurden die Favoriten vor allem in der Trofeo Fabio Jegher, dem „Open“ für die italienischen Dreijährigen um 154.000 Euro. In das wagte sich mit East Asia auch eine Stute, die schon in den Klassikern von Modena, Mailand und Neapel die Klingen mit dem starken Geschlecht gekreuzt hatte - und dies mit zwei Ehrenplätzen und einem Volltreffer sogar vorzüglich. Kein Wunder also, dass die von Mauro Baroncini vorbereitete, die Farben von LeTrot-Präsident Jean-Pierre Barjon tragende Braune auf den Favoritenschild gehoben wurde.
Der Marsch durch die Todesspur neben Ector Francis, Edy di Girifalco und Eminem Font sowie das Gegenhalten gegen den nach einer Runde in dritter Spur attackierenden Encierro zogen der Ready-Cash-Tochter jedoch übergründlich den Zahn. Im vorletzten Bogen rettete sie sich hinter den Tonangeber Ector Francis in die Innenspur, verlor wenig später in manschender Gangart den Kontakt und sprang eingangs der Überseite. Dafür wehte nun Ebano d’Arc der äußere Fahrtwind um die Nase.
Kein Problem für Alexandre Abrivard, mit dem in Familienbesitz befindlichen Bird-Parker-Sohn das Spitzenduo herauszufordern und zunächst den in große Schwierigkeiten geratenen Ector Francis zu überlaufen. Eigentlich war drei Längen voraus der vierte Erfolg in Sack und Tüten, als Ebano d’Arc 50 Meter vor der Linie aus dem Rhythmus geriet und bis zum Zielstrich nicht mehr auszuparieren war.
Das bedeutete den souveränen neunten Erfolg des erstmals auf diesem Niveau zuschlagenden Eolo Jet, den Massimiliano Castaldo geschickt im äußeren Mittelfeld versteckt hatte. Das Konto des von Alessandro Gocciaodoro, der selbst wegen Galopps seines Elton Wise nach einer Runde ausgemustert wurde, vorbereiteten Wishing-Stone-Nachkommen explodierte auf 111.440 Euro.
3½ Längen dahinter gehörte auch der von ganz hinten sich einschaltende Encantador Laksmy (von Bold Eagle) vor Encierro (von Tobin Kronos) nicht unbedingt zur ersten Wetter-Wahl.
Gran Premio Carlo Marangoni - Trofeo Fabio Jegher -(Gruppe II nat., Dreijährige)
2250m Autostart, 154.000 Euro
1. Eolo Jet 13,8 Massimiliano Castaldo 228
3j.schwbr. Hengst von Wishing Stone a.d. Upupa Jet von Credit Winner
Be: Maria Chiara Pedone; Zü: Az.Agr.Toniatti Giacometti SS Agricola; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Encantador Laksmy 14,1 Pietro Gubellini 128
3. Encierro 14,2 Gaspare Lo Verde 80
4. Energy King Gar 14,3 Antonio di Nardo 198
5. Eminem Font 14,6 Marco Stefani 147
6. Excelsior 14,7 Lorenzo Baldi 1189
7. Ector Francis 14,7 Gaetano di Nardo 84
East Asia dis.r. Andrea Farolfi 19
Elton Wise dis.r. Alessandro Gocciadoro 98
Ettore Trebi’ dis.r. Andrea Guzzinati 685
Edy Girifalco Gio dis.r. Santo Mollo 66
Ehlert Par dis.r. Francesco Facci 347
Ebano d’Arc dis.r. Alexandre Abrivard 97
Sieg: 228; Richter: leicht 3½ - 1¼ - 1 - 2½ - ½ - 1 Länge; 13 liefen
Zw-Zeit: 16,0/1000m
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 sowie 28.000 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6336533873112
Eine Stunde zuvor hatten in der „Filly“-Abteilung zwölf Ladys für 66.000 Euro 1.650 Meter vor der Brust, die Eleonor di Poggio und Esedomani im Galopp angingen. Am zügigsten auf die Beine fand von der „5“ Eridamia vor Elixia (4) und Esperia CR (2), die von Santo Mollo nach 700 Metern ein wenig zu Lasten Elettra d’Esis hinter die die äußere Riege anführende Eva Kant Gio dirigiert wurde.
Ihren großen Auftritt hatte auf der Gegengeraden Ete Jet (11), die in dritter Linie gewaltig Boden wettmachte, aber aus der frischen Luft nicht mehr wegkommen sollte. Immerhin trieb sie Eva Kant Gio Mitte der letzten Kurve in Galopp. Der Weg zum fünften Sieg schien schnurgerade vor Eridamia zu liegen, doch stand die Adrian-Chip-Tochter aus dem Lot von „Frühentwickler“ Mauro Baroncini ihren Part nicht ganz durch.
Wesentlich mehr Pep hatte Esperia CR, die für Jean-Pierre Dubois‘ Kasse brillant zum zweiten Sieg aus 15 Starts, von denen vier in Vincennes und zwei in Enghien stattgefunden haben, davon düste. Drei Längen vor einem Trio, aus dem sich die „mittige“ Varenne-Tochter Elixia um Haaresbreite gegen Ete Jet (von Maharajah) und die sich zäh verteidigende Eridamia durchsetzte, stürmte die von Ready Cash gezeugte Esperia CR zum ersten Big Point, der ihr Sparbuch auf 87.000 Euro hob.
Gran Premio Carlo Marangoni - Filly - (Gruppe II nat., dreij. Stuten)
1650m Autostart, 66.000 Euro
1. Esperia CR 12,3 Santo Mollo 120
3j.br. Stute von Ready Cash a.d. Tentation Ans von Muscles Yankee
Be: Jean-Pierre Dubois, FR; Zü: Az.Agr. della Cimarosa; Tr: Vitale Ciotola
2. Elixia 12,6 Crescenzo Maione 219
3. Ete Jet 12,6 Alessandro Gocciadoro 26
4. Eridamia 12,6 Andrea Farolfi 51
5. Erica Jet 12,9 Roberto Vecchione 116
6. Elettra d’Esi 12,9 Edoardo Baldi 134
7. Emah Roc 13,3 Filippo Rocca 429
8. Elisabeth Bar 13,8 Antonio di Nardo 184
9. Eleonor di Poggio 14,1g Giampaolo Minnucci 41
Esedomani dis.r. Marco Smorgon 159
Eva Kant Gio dis.r. Antonio Simioli 68
Eleonora Grif dis.r. Marco Stefani 362
Sieg: 120; Richter: leicht 3 - Kopf - k.Kopf - 2½ - Kopf - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeit: 12,5/1000m
Wert: 27.600 - 13.200 - 7.200 - 3.600 - 2.400 sowie 12.000 Euro Züchterprämie