Dreambreaker bricht seinen eigenen Rekord

(nn) Agen-le Passage, Sonntag, 11. Oktober 2020. Durch den Südwesten Frankreichs tourt der Grand Prix du Sud-Ouest; nach Beaumont-de-Lomagne, Bordeaux und Toulouse war Agen, die 33.000-Einwohner-Stadt in der ehemaligen Provinz Aquitanien nordwestlich von Toulouse, turnusgemäß Gastgeber des Großen Preises.
Auf dem 1187 Meter kurzen Rechtskurs, der vor allem Kurvengängigkeit erfordert, wurde er erstmals 2012 statt im Frühjahr im Herbst ausgetragen, nachdem der traditionelle Termin in der ersten Aprildekade wegen zahlreicher anderer Großereignisse ein immer dünneres Nennungsergebnis gezeitigt hatte.
Die Aufgabe schien nicht schlecht geschaffen für Billie de Montfort, die mit Gewinnen von 2,17 Millionen Euro die Liste der zwölf Kandidaten anführte, bei ihren 119 Auftritten schon alles bezüglich Rennrichtung, Geläufbelag und sonstiger Bedingungen erlebt hat und von der „6“ mit Gabriele Gelormini sofort das Zepter schwungvoll an sich riss. Die erste Attacke Clarck Sothos, der dabei aus dem Takt kam und dem auf der Startgeraden ausgefallenen Frisbee d’Am an den Sünderturm folgte, wehrte sie nach 600 Metern ab.
Den zweiten Angreifer Bugsy Malone ließ sie in der zweiten Kurve vorbei und bekam ein ausgezeichnetes Führpferd, weil es Yoann Lebourgeois mit dem Schützling Philippe Allaires munter kesseln ließ. Hinter der großen alten Dame des französischen B-Jahrgangs sortierten sich Valokaja Hindö, Dreambreaker, Aribo Mix und Beppe Am ein. Außen mühte sich die am 26. September in Hyères beim 100. Auftritt mit ihrem neunten Treffer zur Millionärin gewordene Bahia Quesnot und hatte Ce Bello Romain, Carat Williams und Elvis d’Evron im Schlepptau.
So gekonnt die Schachzüge Gelorminis schienen, so wenig spielte seine „Königin“ mit. Während Bugsy Malone mit Riesenschritten den 31. Sieg unter Dach und Fach brachte und bei 998.430 Euro die Million fest ins Visier nimmt, wurden Billie die Beine immer müder. Da half es wenig, dass Valokaja Hindö zu Beginn der Zielgeraden auf den Prellbock auflief und sich im Galopp aus der Wertung klinkte.
Für Bazires dänischen Schützling sprang der deutsche in die Bresche: Stall Oberkrachers Dreambreaker zeigte sich elf Tage nach dem Volltreffer im Grand Prix Anjou-Maine der Kategorie III auch eine Etage höher blendend disponiert. Gegen Bugsy vermochte er nichts auszurichten, war jedoch vom speedigen Ce Bello Romain für den Ehrenplatz nie zu erschüttern, machte weitere 32.500 Euro „fix“ und hat nun, seit ihn Monsieur Bazire im Sommer 2018 unter seine Fittiche genommen hat, in 41 Engagements aus rund 70.000 Euro deren 482.928 gemacht.
Mit 1:11,8/2575 Meter brach Dreambreaker überdies seinen eigenen deutschen Rekord aller Alterklassen auf Steherdistanzen, den er im Januar in Vincennes mit 1:11,9/2700 Meter (aus den Bändern!) aufgestellt hatte.
Platz vier krallte sich Bahia Quesnot, die auf der letzten Überseite mal kurz im inneren Windschatten Atem holen konnte, vor Aribo Mix. Erst dann schlich eine müde Billie de Montfort ins Ziel, die ihre liebe Mühe hatte, für 2.600 Euro Underdog Elvis d’Evron in Schach zu halten. Noch bescheidener war die Vorstellung Carat Williams‘; der Sieger des Critérium des 5 Ans anno 2017 und zweifache Amérique-Teilnehmer kam nie aus dem Hintertreffen weg.
43. Grand Prix du Sud-Ouest (Gruppe II int., Vier- bis Zehnjährige)
2575m Autostart, 130.000 Euro
1. Bugsy Malone 11,5 Yoann Lebourgeois 20
9j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Night Captain von Goetmals Wood
Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Christian Simon
2. Dreambreaker 11,8 Nicolas Bazire 210
3. Ce Bello Romain 11,9 Anthony Barrier 110
4. Bahia Quesnot 12,1 Jean-Christophe Sorel 180
5. Aribo Mix 12,3 Dominik Cordeau 820
6. Billie de Montfort 12,4 Gabriele Gelormini 75
7. Elvis d’Evron 12,5 Damien Laisis 1310
8. Carat Williams 13,3 Olivier Raffin 340
9. Beppe Am 13,8 Franck Marty 2360
Frisbee d’Am dis.r. Alexandre Abrivard 85
Clarck Sotho dis.r. Cédric Terry 540
Valokaja Hindö dis.r. Christophe Martens 57
Sieg: 20; Richter: überlegen 3 - 1 - 2 - 2½ - ½ - 1½ Längen; 12 liefen
Wert: 58.500 - 32.500 - 18.200 - 10.400 - 6.500 - 2.600 - 1.300 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-10-11/4701/7
Wieder nichts mit dem ersten Frankreich-Sieg wurde es für Voyage d’Amour, der Mike Lenders in Graignes ein „Internationales“ für Sechsjährige, die keine 129.000 Euro auf der hohen Kante hatten, ausgesucht hatte. Der mit 20.000 Euro dotierte Prix Champagne Dehu Lechevalier wurde eine sichere Beute des bis auf eine kurze Rochade führenden Schweden Star Costashorta und Sébastien Baudes.
Franck Nivard hatte die als Favoritin gehandelte Quick-Wood-Tochter aus zweiter Startreihe hinterm Auto im dritten Paar außen untergebracht, von wo es für die speedige Braune wieder nur zum Ehrenplatz - dem dritten bei den aktuellen fünf Versuchen in Frankreich - reichte; 5.000 Euro gab’s als Trostpflaster.
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-10-11/5008/2