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Doppelschlag des Iceman

Durch American Hill endlich wieder ein Big Point für Conrad Lugauer © nastagangare.se
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Schweden

(nn) Solvalla, Dienstag, 30. Juni 2020. Um viel Geld ging es am ungewohnten Dienstag auf der Hauptstadtbahn dank der vierten und letzten Staffel von Margaretas Tidiga Unghästserie, jener vor drei Jahren vom STC und Margareta Wallenius-Kleberg initiierten Rennserie für schwedische Drei- und Vierjährige, in der an vier verschiedenen Terminen nach Geschlechtern getrennt jeweils 600.000 SEK (davon je 300.000 SEK den Siegern) verteilt wurden.

Eröffnet wurde die Serie von den 2017 geborenen Hengsten und Wallachen, bei denen Hell Bent for Am für 11:10 nichts anbrennen ließ. Der Muscle-Hill-/Nalda-Nof-Sprössling, der seine ersten Schritte zweijährig mit bescheidenem Erfolg in den USA unter der Regie von Marcus Melander getan hatte und dann zurück nach Schweden zu dessen Onkel Stefan gewechselt war, war auch beim vierten Auftritt in seinem Geburtsland überlegene Ware.

Bereits die dritte „Margareta-Runde“ hatte er für sich entschieden und danach im ersten, als Håkan Wallner Memorial gelaufenen Breeders‘-Course-Finale eine runde Million Kronen gebunkert. Mit Örjan Kihlström im Sulky ließ er sich weder von Startplatz „9“ noch der nach Regengüssen pfützenübersäten Piste aufhalten, blies im zweiten Bogen in dritter Spur zur Jagd, wurde für die Schlussrunde von Hector Sisu ohne große Widerrede in Front gelassen und hatte damit den überlegenen Zwei-Längen-Sieg in praxi früh in der Tasche.

Zweiter blieb Hector Sisu vor seinem Zuchtgefährten Hulken Sisu, womit die Dreierwette zum Abschreiben von der Quotentafel perfekt war. Die Zeit des noch lange nicht erfassten Siegers, der binnen kurzem 1,7 Millionen Kronen gescheffelt hat: 1:14,3/2140m.

Das fast identische Rezept nützte Hill’s Angel bei den dreijährigen Ladys nichts, die ebenfalls mit der „9“ gestraft war. Carl Johan Jepson, der den in Vincennes weilenden Björn Goop vertrat, versuchte es ebenfalls mit einem Überfall, biss sich jedoch an der energisch gegenhaltenden Co-Favoritin You Could be Mine die Zähne aus, was beiden außerordentlich schlecht bekommen sollte.

Im Einlauf vernaschten die Räuber sie gründlich, insbesondere die groß auftrumpfende Aperfecttric. Mit seiner selbst gezüchteten Stute hatte Jim Oscarsson die schärfsten Tricks drauf und siegte überlegen fünf Längen vor Clockwork und Chiffchaff (1:14,5). Die beiden anfangs so munteren Kampfhennen wurden immer matter; You Could be Mine musste mit dem sechsten und letzten Scheck vorliebnehmen, Hill’s Angel, deren erste Schweden-Niederlage deftig ausfiel, ging als Siebte gänzlich leer aus.

Bei den vierjährigen Stuten bis 450.000 SEK Gewinnsumme jagte Conrad Lugauer die langanhaltende Seuche in bedeutenderen Aufgaben mit American Hill resolut aus dem Stall. Die kleine Schwester des großen Campo Bahia duldete von der „2“ nur kurz Strangerinthenight in Front, übernahm ausgangs der ersten Kurve die Spitze und wurde fortan von Groupie Doll begleitet, die 700 Meter vorm Ziel die Waffen streckte

Auch Ersatz-Plagegeist La Plus Belle vermochte der für des Bayern eigene Interessen laufenden Dunkelbraunen keinen Moment am Zeuge zu flicken. Die manchmal diffizile Stute zeigte ihr Sonntagsgesicht und machte sich überlegen um vier Längen aus dem weiterhin sehr nassen Staub. Nach 1:13,2 waren der fünfte Sieg aus zwölf Versuchen und 300.000 SEK im Kasten, die ihr Konto auf 630.000 Kronen streckten.

Ein durchaus möglicher zweiter Treffer blieb Lugauer in der identisch ausgeschriebenen Abteilung für die Herren verwehrt. Schlecht genutzt hat sein hochtalentierter Gulfstream Am die zweimonatige Startpause, die ihm nach zwei Galoppeinlagen in Folge verschrieben worden war. Im Kampf um die Spitze sprang der Trixton-Sprössling im ersten Bogen sowie, ans Ende des Feldes zurückgefallen, eine Runde später.

Im spannendsten Finish des feuchten Abends setzte sich in 1:12,9 der - wie passend - auf Menhammar Stuteri geborene Go West Young Man mit rasantem Finish durch. Für den erstmals rundum barfüßigen Jocose-Sohn fand Örjan Kihlström gerade rechtzeitig die Lücke, um hinter dem nachlassenden Tempomacher Easy Cash (VI.) auf freie Bahn zu kommen und die kämpfenden Stonecapes Superb (II.) und Mr Marvelous (III.) in seiner unnachahmlichen Art um eine halbe Länge zu düpieren. Gulfstream Am wurde trotz seines „Doppelfehlers“ als Achter in 1:16,7 gewertet.

In Hästägarnas Sommarpris (100.000 SEK dem Sieger, frei für Alle bis 1,8 Millionen SEK) zeigte Daniel Redén, dass er nicht nur mit der Trainingsleine umzugehen versteht. Aus dritter Stelle innen sammelte er mit dem fünfjährigen Amerikaner Hill Street den ein irres Tempo bolzenden Dragster (VI.) und dessen Gefolgsmann Ferrari River (IV.; 13.500 SEK) ein und widerstand auch dem grandiosen Endspurt des von ganz hinten kommenden Alone, der erstmals seit Platz drei im Derby 2019 wieder unter Order war.

Ausgerechnet seinem sonstigen Vollstrecker Örjan Kihlström drehte der Chef des Stalles Zet eine lange Nase und war mit dem Muscle Hill-Sohn für 9,1-fache Odds in 1:10,9 um eine halbe Länge vor dem Fuchs der Travkompaniet im Ziel, der sich trotz der schwierig-schmierigen Bedingungen auf Anhieb um 0,5 Sekunden auf 1:11,0 verbesserte.