Disney-Land im Danskt Trav-Derby
(mw) Kopenhagen-Charlottenlund, Sonntag, 25. August 2019.Einen womöglich noch höheren Spannungs- und Unterhaltungswert als das deutsche Traber-Derby hatte jenes der Dänen, das wie üblich auf der Traditionsbahn von Charlottenlund im Norden der Kapitale um 1.310.000 Kronen ausgetragen wurde und nichts für schwache Nerven war.
3000 Meter oder drei Runden rum ging’s in „Lunden“, und eine jede hatte ihren Aufreger. Das ging los mit der Startgaloppade des zweijährig bei sechs Versuchen unbesiegbaren Dontpaytheferryman, der im Vorjahr bereits viel vom ersten jugendlichen Glanz verloren hatte und dennoch als Vorlauf-Dritter vom 4. August bei 70:10 zum erweiterten Kreis der Anwärter aufs Blaue Band zählte. Seinem schlechten Beispiel folgten Damien Shadow und, eingangs der ersten Kurve gerade in Front gezogen, Dekanen K, der weitermachte, nochmals Kontakt fand, aber keine Rolle mehr spielte. Gut für Favorit Daytona, der so am von der „8“ mächtig losgeknatterten Dumbo vorbei nach 400 Metern das Kommando übernahm und scheinbar unbeeindruckt den Leader auf den folgenden zwei Runden gab - bis er Thomas Uhrberg völlig unvermittelt aus der Hand sprang. Den Lapsus nutzten der die äußere Reihe anführende Dortmund und sein Schatten Donatello Garbo, an dem rasch ausparierten Ganymède-Sohn vorbei zu flitzen, der als innerer Dritter weitermachte und nach dem zweiten Patzer Ende der letzten Überseite mit der roten Karte nach Hause geschickt wurde.
Vorn versuchte der Timoko-Sohn Dortmund, das unverhoffte Geschenk zu nutzen und Donatello Garbo abzuschütteln, was dem schmucken Dunkelfuchs jedoch nicht gelang. Immer näher raufte sich Donatello Garbo, bekam ihn um eine Länge zu packen und schien auf bestem Weg zum ersten, über 605.000 Kronen ausgestellten Scheck, als Dumbo, der dem Duo als Einziger hatte halbwegs auf den Fersen bleiben können, sich mit Verve in die Schlacht warf. Eigentlich war Donatello Garbo bereits im sicheren Hafen, doch auf den letzten 50 Metern warf Dumbo wie weiland sein Vater Wishing Stone beim Sieg im Copenhagen Cup 2012 den Turbo an und schien zu fliegen. Zu spät, wie die Mehrzahl der Experten meinte, genau zur rechten Zeit, wie das Zielfoto auswies, das einen Hauch von Vorteil für den Schützling des von Gordon Dahl in Aalborg vorbereiteten Braunen auswies.
Für den Vertreter des Stutteri Disney war dies erst der dritte Volltreffer aus 23 Engagements, der sein Konto auf 1.358.218 DKR ausbaute, für Gordon Dahl der erste Derby-Triumph als Fahrer. „Absolut unglaublich. Ich war mir ziemlich sicher, dass René gewonnen hat, bin nach einigem Warten in den Stall gefahren und habe erst dort vom Sieg erfahren“, machte der 55-jährige einen ziemlich verdatterten Eindruck und musste „per pedes“ rüber zur Siegerehrung, weil er Dumbo einem Pfleger zum Auspusten an die Hand gegeben hatte.
Dansk Trav Derby - Finale - (Gruppe I nat., Vierjährige)
3000m Autostart, 1.310.000 DKR
1. Dumbo 14,3 Gordon Dahl 205
4j.br. Hengst von Wishing Stone a. d. Lipstick Jungle von Varenne
Be: Stutteri Disney; Zü: Carsten Nielsen; Tr: Gordon Dahl
2. Donatello Garbo 3. Dortmund 4. Diamant Östervang 5. Diamondwind 6. Dickson Shadow 7. Dekanen K 8. Diamond is Rough 9. Denimcowboy Damien Shadow Dontpaytheferryman Daytona |
14,3 Rene Kjær 14,3 Mark Bæk Nielsen 14,5 Kenneth Andersen 14,6 Peter Untersteiner 14,8 Morten Juul 15,0g Ken Ecce 15,0 Kasper Andersen 15,3 Knud Mönster agh. Henrik Lönborg agh. Birger Jörgensen dis.r. Thomas Uhrberg |
97 48 186 252 608 63 424 935 790 70 27 |
Sieg: 205; Richter: Kampf k.Kopf - 1 - 2½ - 1½ - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 11,5/500m - 12,4/1000m - 09,7/letzte 500m
Wert: 605.000 - 242.000 - 145.000 - 85.000 - 72.000 - 61.000 DKR
Vom reichhaltigen Rahmenprogramm sei der an Walther Kaiser-Hansen erinnernde Lauf der Dreijährigen erwähnt, in dem Favorit Empire sein Reich in beeindruckender Manier absteckte. Aus dem dritten Paar außen 600 Meter vorm Pfosten wuchtig eingesetzt, raste der Fuchs los wie von der Tarantel gestochen, ließ den führenden Co-Favoriten E Type Cash links liegen, als träte der auf der Stelle, und flog mit Ken Ecce in 1:12,4/2000m auf sieben Längen davon. Der von Västerbo Prestige gezeugte, von Tomas Malmqvist in Südschweden vorbereitete Empire bekam für seinen vierten Sieg aus sechs Versuchen - der Rest waren Ehrenplätze - 75.000 Kronen, womit sich sein Sparbuch auf 291.860 DKR beläuft. Der vielbeschäftigte Orkan von Haithabu musste die ersten 800 Meter in dritter und zweiter Spur die Nase in den Wind halten, bekam dann ein Zugpferd vorgesetzt und ergatterte, nachdem es lange nach mehr aussah, mit letztem Aufbäumen Platz fünf samt 9.000 DKR.
V75-1 (Stayer): V75-2 (Derby-Tr.): V75-3 (-): V75-4 (3jähr.): V75-5 (-): V75-6 (Derby): V75-7 ():
|
Andre Ward / Flemming Jensen Da Vinci Peak / Thomas Uhrberg Slide so Easy / Flemming Jensen Empire / Ken Ecce Billi Time / Flemming Jensen Dumbo / Gordon Dahl Barolo / Flemming Jensen
|
25 49 17 26 26 205 26
|
Umsatz V75: 17.340.627 SEK
1. Rang: 696,1 Systeme à 6.476 SEK
2. Rang: 42 SEK
3. Rang: Jackpot
Umsatz Top-7 (-): 401.728 SEK