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Dieser unglaubliche Monsieur Bazire

Bazire-Einlauf in Laval (Foto: canalturf.com)
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Frankreich

Laval, Mittwoch, 17. März 2021. …sieht selbstverständlich keinen Grund, in der kurzen Zeit zwischen dem Vincenner Winter- und Frühsommer-Meeting die Hände in den Schoß zu legen bzw. die Rösser im Stall zu lassen. Am Montag waren zwei seiner Matadore im Südwesten eingefallen und hatten sich in Bordeaux-Le Bouscat die Plätze eins und zwei des dortigen Hauptereignisses um 36.000 Euro, des Grand Prix des Trotteurs (int., Fünf- bis Zehnjährige, keine 350.000 Euro; 2675m, 25m Zulage ab 175.000 Euro) samt 16.200 bzw. 9.000 Euro einverleibt.

Selbst hatte der 49-jährige auf die weite Reise in die Hauptstadt des Weins verzichtet, sich lieber der Trainingsarbeit gewidmet sich und das Duell seiner beiden Skandinavier aus der Ferne betrachtet, in dem das Endergebnis wie vom Totalisator erwartet Schweden vor Norwegen bzw. Sobel Conway mit Sohn Nicolas vor Rebella Matters mit Romain Congard gelautet hatte.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-15/3302/8

Am Mittwoch „um die Ecke“ in Laval hatte der Maître, seit einigen Jahren wie Philippe Billard bzw. dessen Schwager Fabrice Souloy eine der ersten Adressen für in Frankreich stationierte ausländische Traber, im Grand Prix du Conseil Départemental de la Mayenne, der mit 49.000 Euro gespickten Quinté-Prüfung des Tages, sogar vier Aspiranten am Start, von denen die mit zwei Zulagen bedachten Valokaja Hindö und Dorgos de Guez nur als Kanonenfutter galten.

Der Däne, der gar versucht hatte, sich für den Amérique zu qualifizieren, wie der Fuchs mit der riesigen Blesse traten rundum beschlagen mit den „Übungsfahrern“ Cyril Raimbaud und Romain Congard an - und landeten als Letzter bzw. Vorletzter dort, wo sie erwartet worden waren. Für sie war das nur eine willkommene Abwechslung vom Trainingsalltag.

Ganz anders die im zweiten Band postierten Crusoé d’Anama mit Nicolas Bazire und die Norwegerin Calina, für die sich „Bazire père“ den Katzensprung von seiner Heimatbasis nicht hatte nehmen lassen. Das Tempo gaben durchweg die Kandidaten des ersten Hiebs vor. Flitzte Capital Charm am zügigsten los, so ließ sich der Password-Sohn nach einem Kilometer vom mächtig dräuenden Donuts Deladou ablösen, dem 400 Meter weiter dann doch die bis dahin durchweg auf den Todessitz verfrachtete Dextase Montaval und für die Schlussrunde mit Forum Meslois der härteste Rivale der Bazire-Flotte auf dem Platz an der Sonne folgten.

Diese Verschiebungen spielten Calina und Crusoé d’Anama bestens in die Karten, die, verhalten in die für sie 2875 Meter lange Partie gebracht, ohne eigenes Zutun aufrückten und sich Brillant Madriks als Zugpferd bedienten. Mitte der letzten Überseite legte der Bazire-Zug dann richtig los. Calina stürmte in dritter Spur kraftvoll voran, überspurtete sowohl Brillant Madrik (V.) als auch Forum Meslois (III.) und schien einem sicheren Sieg - dem fünften ihrer Gallien-Rallye - zuzustreben, als es Einer noch besser konnte: Crusoé d’Anama.

Der Ni-Ho-Ped-d’Ombrée-Sohn, erst im August ins Quartier des Meisters überstellt und seitdem eine ähnliche Arbeitsbiene wie der Deutsche Dreambreaker mit für französische Usancen opulenten 18 Auftritten in dieser Spanne, machte sich unter „gütigen“ Hilfen Nicolas Bazires lang und länger und entriss der sehr viel moderater unterstützten Calina den sicher geglaubten höchsten Scheck um einen „Hals“. Für den bei 121:10 gehandelten Crusoé war dieser elfte, nach ausgesprochen starken 1:12,4 unter Dach und Fach gebrachte Volltreffer der sechste unter der Regie des Trainerchampions, während der er nun 213.260 seiner 443.250 Euro eingetrabt hat.

„Ein echter Krieger, der jedes Mal alles aus sich herausholt und nie aufgibt! Man muss ihn für seine Moral bewundern“, strahlte der Junior nach einem der schönsten seiner 106 Siege.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-17/5305/1