Diese Probe sitzt

Eskilstuna, Samstag, 3. Juni 2023. Fettlebe für die ATG beim ersten V75-Treffen nach dem Elitloppet-Meeting: Ein 30-Millionen-Kronen-Jackpot in der Königswette animierte die Wetter, nochmals 103 Millionen springen zu lassen.
Im Mittelpunkt der 120 Kilometer von Solvalla entfernten Piste am Westrand des Mälarsees war die an Schwedens Derby-, Europa-Derby- und Amérique-Siegerin erinnernde Ina Scots Ära, eine der wie Pilze aus dem Boden schießenden lukrativen Prüfungen für den nordischen Derby-Jahrgang.
Ohne die ganz großen Namen wanderten die 300.000 Kronen für Platz eins an den Stall Zet um Daniel Redén, dessen US-Amerikaner Periculum beim dritten Versuch in der Alten Welt erstmals ganz vorn landete. Und das trotz eines kurzen Aussetzers 200 Meter vor dem „Ab“, so dass der Muscle-Hill-Sohn mit 15 Metern Rückstand praktisch aus der zweiten Reihe loslegte.
Bei nicht übermäßig scharfer Pace machte sich Örjan Kihlström keine Sorgen, hinter Barack Face, Xanthis Hilton und Every Day Elegant nur als äußerer Vierter untergekommen zu sein. Das Zepter schwang Joe Dalton vor Dakovo Mail, Finn Palema und My Honky Tonk Man, derweil Coquaholy die rote Laterne trug.
650 Meter vorm Ziel kam Schwung ins statische Paarlaufen, als Every Day Elegant in Spur drei beordert wurde - das gefundene Fressen für den „Iceman“, Periculum anzukoppeln. Joe Dalton streckte rasch die Waffen, als es ernst wurde.
Umso kräftiger biss Barack Face die Zähne zusammen, hatte aber keine Chance gegen den kurz und schmerzlos an ihm vorbei ziehenden Fünften des vorjährigen Hambletonian und wurde mit dem letzten Schritt auch noch von Hans Crebas‘ US-Neuzugang Finn Palema erwischt, der wie der Sieger seinen dritten Europa-Start absolvierte.
Ina Scots Ära (int., Vierjährige)
1640m Autostart, 636.000 SEK
1. Periculum 11,7g Örjan Kihlström 37
4j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Amour Heiress von Cantab Hall
Be: Brixton Medical AB & Mitbes.; Zü: Order by Stable AB (Stefan Balaszi), US/SE; Tr: Daniel Redén
2. Finn Palema 11,8 Hans Crebas 551
3. Barack Face 11,9 Adrian Kolgjini 32
4. Coquaholy 11,9 Kim Eriksson 79
5. Every Day Elegant 12,0 Torbjörn Jansson 416
6. Xanthis Hilton 12,1 Mats Djuse 297
7. My Honky Tonk Man 12,3 Ulf Ohlsson 230
8. Joe Dalton 12,4 Magnus Djuse 69
9. Dakovo Mail 12,6 Alessandro Gocciadoro 46
Sieg: 37; Richter: leicht 1½ - Hals - ½ - 1 - 1 - 2 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 10,9/500m - 12,5/1000m - 12,41500m - 10,3/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=sPkLMaRkACo
Ein Ferrari auf der Überholspur
Hatte das Team Redén/Kihlström, das zuvor mit den ebenfalls vierjährigen Madagascar vorneweg (100.000 SEK) und Greensboro Zet (Klass I; 110.000 SEK) aus der Todeslage die Lorbeeren eingefahren hatte, mit Periculum für eine positive Überraschung gesorgt, so sorgte es mit der Art, wie interesselos es Admiral As im Östgötaloppet, der Gulddivisionen, präsentierte, für einigen Gesprächsstoff.
Gewiss - der Admiral musste seinen ersten Auftritt unter neuer Regie nach 5½ Jahren im Quartier von Reijo Liljendahl mit der „9“ aus der zweiten Reihe absolvieren. Und Redén wie Kihlström, der ihn bestens kannte und immerhin neun der 20 Siege eingefahren hatte, machten unter der Woche und noch am Samstag klipp und klar, dass dies ein erster Versuch mit dem anders zurechtgemachten Ready-Cash-Sohn sei, ihm wieder Vertrauen einzuflößen. Auf Gedeih und Verderb auf Sieg fahren werde man nicht.
Gleichwohl kürten ihn die „Turfistes“ mit 33:10 knapp hinter dem aus sechsmonatiger Pause kommenden Revelation (32:10) zur zweiten Kraft - und fielen böse auf die Nase. Nicht für einen Meter machte Kihlström mit dem an fünfter Außenposition versteckten Admiral „klar Schiff“, so dass er lediglich als Siebter eintrudelte.
Ob er gegen einen auf seiner Leib- und Magenstrecke brillierenden Ferrari Sisu gewonnen hätte, ist höchst fraglich, doch zumindest diejenigen, die den siebenjährigen Wackelkandidaten in Platz- und/oder Kombiwetten auf dem Wettzettel hatten, dürften sich eklatant genasführt gefühlt haben.
Bei der anschließenden Befragung durch die Rennleitung erklärte Kihlström, er sei unterwegs bei zwei Angriffsversuchen abgeblockt worden. Die Aussage genügte der Rennleitung.
Dies soll Ferrari Sisus Vorstellung nicht schmälern, dem die 2.640-Meter-Distanz förmlich auf den braunen Leib geschneidert war. Nach 500 Metern krallte sich Timo Nurmos‘ Revelation von Holy Water das Kommando. Dahinter sortierten sich Ubiquarian Face, Esprit Sisu und Toto Barosso ein.
Ferrari Sisu vermochte mit der verlockenden Rampe „3“ mal wieder nichts anzufangen, verschwand hinter Aquarius Face, Hard Times und Born Unicorn im äußeren Mittelblock und hatte Admiral As und Italiens 2021er Derby-Sieger Charmant de Zack (11) hinter sich. In der dritten Kurve wurde Conrad Lugauer mit Schwedens Derby-Zweitem von 2019 aktiv, rauschte 1.100 Meter vorm Ziel an die Flanke von Revelation und übernahm nach dessen unvermitteltem Aussetzer ausgangs der vierten Biege selbst die Regie.
Bei dem Takt, der nun folgte, blieb bei der schwachen Verfolgerschar kein Auge trocken. Turmhoch überlegen gab der Ferrari der Konkurrenz, aus der sich Holy Water knapp als Zweitbester herausschälte, mit fünf Längen Vorsprung Saures. 14. Sieg aus 64 Versuchen, 5.046.582 SEK lautet die aktuelle Bilanz des Djali-Boko-Sohnes, der seit September 2020 für ein Besitzerkonsortium um Lugauer sein Herz in die Schlachten wirft.
Und während sich weit außen Charmant de Zack für Platz sechs redlich mühte, trudelte eine Position dahinter Admiral As ein, dem Kihlström nie wirklich den Kopf frei gab.
„Ferrari Sisu ist ein großartiger Typ, der oft unterschätzt wird. In meinen Augen war er speziell über diese Strecke favorisiert, denn das war nicht die härteste Gulddivisionen der Saison“, bilanzierte Lugauer nach seinem 46. Fahrer- und 50. Trainer-Punkt 2023.
Östgötaloppet - Gulddivisionen - (int.)
2640m Autostart, 329.000 SEK
1. Ferrari Sisu 12,0 Conrad Lugauer 69
8j.br. Wallach von Djali Boko a.d. Merja Sisu von Oiseaux de Feux
Be: Stall Ferrasisu AB (Conrad Lugauer) & Mitbes.; Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Conrad Lugauer
2. Holy Water 12,4 Erik Adielsson 92
3. Ubiquarian Face 12,4 Oskar Kylin Blom 496
4. Toto Barosso 12,5 Johan Untersteiner 180
5. Esprit Sisu 12,5 Daniel Wäjersten 130
6. Charmant de Zack 12,6 Alessandro Gocciadoro 120
7. Admiral As 12,7 Örjan Kihlström 33
8. Hard Times 12,7 Rikard Skoglund 1015
9. Aquarius Face 12,8 Adrian Kolgjini 487
10. Born Unicorn 14,9g Mats Djuse 184
Revelation dis.r. Magnus Djuse 32
Sieg: 69; Richter: überlegen 5 - ½ - 1 - 1 - ½ - 2 Längen; 11 liefen (NS Charleston Volo / Fieber)
Zw-Zeiten: 10,2/500m - 12,4/1000m - 13,7/1500m - 13,1/2000m - 08,7/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Ein zweiter Treffer und damit eine hundertprozentige Ausbeute blieb Lugauer nach einer überlegten Fuhre mit Laradja Vrijthout in der Silverdivisionen versagt. Nur kurz gab der ins belgische Register eingetragene Maharajah-Sohn die Schlagzahl vor. Dann befand es sein Chauffeur für besser, Behind Bars vorbei zu lassen, der wiederum Ende der ersten Überseite mit einem harten Zwischenspurt von Great Skills abgelöst wurde.
Als Behind Bars 600 Meter vorm Ziel nach außen lanciert wurde, konnte Laradja Vrijthout in den Sog der Leaderin vorrücken und kam zu Beginn der Zielgeraden passend frei. Nichts, aber auch gar nichts konnte indes die Ready-Cash-Tochter erschüttern, die Daniel Wäjersten 2½ Längen voraus zum zehnten Sieg chauffierte, ohne die Ohrenwatte zu ziehen.
Nach 1:11,2/2140m wanderten 125.000 SEK auf das Konto der vorjährigen StoChampionatet-Siegerin, die damit auf Anhieb bewies, auch bei den Erwachsenen eine gute Rolle spielen zu können. Weniger glücklich verlief der Saisoneinstand für ihre Erzrivalin Lara Boko; nach der Dauerarbeit auf dem Todessitz blieben der Derby-Stoet- und Breeders-Crown-Triumphatorin lediglich Rang sechs und 10.500 SEK.
V75-1 (Brons): Tullibardine Boe / Mats Djuse 64
V75-2 (Klass I): Greensboro Zet / Örjan Kihlström 28
V75-3 (Vierj.): Periculum / Örjan Kihlström 37
V75-4 (Diam-Sto): Independence Day / Magnus Djuse 32
V75-5 (Klass II): Make it Schermer / Rikard Skoglund 69
V75-6 (Guld): Ferrari Sisu / Conrad Lugauer 69
V75-7 (Silver): Great Skills / Daniel Wäjersten 35
Umsatz V75: 103.323.053 SEK
1. Rang: 1.812 Systeme à 29.976 SEK
2. Rang: 231 SEK
3. Rang: 35 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.191.639 SEK