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Die dritten Kronen für Manchego und Gimpanzee

Dritte Krone für Manchego © hambletonian.com
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USA

Anderson / Indiana, Samstag, 31. Oktober 2020. Hatte es tags zuvor bei den Breeders Crown Finals der Youngster durchweg Spannung bis zum letzten Meter gegeben - mit einem „toten Rennen“ bei den zweijährigen Pacer-Jungs als Sahnehäubchen -, so wurden die Nerven von Aktiven und Zuschauern am Samstagabend im Hoosier Park bei den acht restlichen Krönungen weit weniger strapaziert.

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Herausragenden Protagonisten auf Seiten der Zweibeiner waren Nancy Takter und der Neuseeländer Dexter Dunn, der drauf und dran ist, in seinem zweiten kompletten Arbeitsjahr in Nordamerika den eingeborenen Drivern den Titel des „money winning champion“ vor der Nase wegzuschnappen. Derzeit führt er mit 9.263.966 US-Dollar klar vor Titelverteidiger Tim Tetrick und Yannick Gingras, für die 8.185.452 bzw. 7.924.928 „bucks“ zu Buche stehen. Und so viele Großereignisse, bei denen man ordentlich Kasse machen kann, stehen in den beiden letzen Monaten des Jahres nicht mehr ins Haus.

Wie der 30-jährige holte auch Nancy Takter drei Titel, zwei davon in Kooperation mit Dunn, war damit Spitzenreiterin bei den Trainern und setzte die Tradition ihres Ende 2018 zurückgetretenen Vaters Jimmy fort, der als „Übungsleiter“ mit 34 BC-Titel allen anderen weit voraus ist.

Ihr winkt in der Trainer-Tabelle hinter dem seit 2009 mit immensem Vorsprung regierenden Ron Burke (15.019.736 USD) Platz zwei, denn fast zwei Millionen Dollar sind in den letzten Wochen 2020 von Tony Alagna, der durch das Gezerre um die Startberechtigung seines Ex-Schützlings Propulsion in Europa zu trauriger Berühmtheit gelangt ist, kaum wettzumachen. Zwischen diesen Beiden steht es nach der Nacht der Breeders Crown 6.850.655 zu 4.925.562 USD mit klarem „Advantage Mistress Takter“.
Die erste Krönung des langen, 15 Matches umfassenden Abends wurde nach sieben Rennen zum Warmmachen um 20.30 Uhr Ortszeit an die älteren Traber-Stuten vergeben, bei denen Manchego viel leichter als nach Maßgabe des Wettmarkts zum dritten Mal in ihrer 55 Starts umfassenden Karriere große Breeders-Crown-Kasse machte und Dunn und Takter zum deutlichen Wegweiser durch den Abend wurde.

Drei Wochen Startpause nach dem im Galopp verpatzten Dayton Derby und ein nach strengster Defensive ergatterter Ehrenplatz zu Gimpanzee im Invitational vor einer Woche - die Älteren konnten mangels Bewerber auf Vorläufe verzichten - schienen der Dreifach-Weltrekordlerin bestens bekommen zu sein. Mit den als schärfste Widersacherinnen angesehenen Plunge Blue Chip und When Dovescry, die sich mit einem rund 30 Meter kostenden Startpatzer das Leben selbst maximal erschwerte, machte sie auf dem Schlussabschnitt ganz kurzen Prozess und servierte sie um drei Längen und mehr ab.

Fürs Tempo war die im Frühjahr aus Schweden zu Svanstedt in die USA überstellte Felicity Shagwell vor „Stablemate“ Plunge Blue Chip und der 1000 Meter in „lupenreinem“ Dreischlag absolvierenden und im Schlussbogen endlich springenden Weslynn Quest zuständig. Der an vierter Stelle liegende Dexter Dunn ließ sie bis 500 Meter vorm Ziel gewähren, lancierte Manchego dann nach außen, was wiederum Plunge Blue Chip auf den Plan rief, die an der müden Trainingsgefährtin vorbei den Kopf als Erste auf die Zielgeraden steckte.

Umso besser für Manchego, die noch einmal Windschatten genoss, und dann galt: Wehe, wenn sie losgelassen! „Es lief ideal für uns; hinter Åkes Helm baute sie sich richtig auf, und als ich sie auf freie Bahn zog, explodierte sie förmlich“, sollte ihr Steuermann im Anschluss berichten, „es ist ein Genuss, hinter ihr zu sitzen.“ Ohne einen Handschlag ihres Piloten sauste die Muscle-Hill-Tochter zu ihrer dritten Krone nach 2017 (im Hoosier Park) und 2019 in Mohawk. Insgesamt war’s ihr 32. Sieg, mit dem ihr Konto auf rund 2,6 Millionen USD kletterte. Dagegen sind die 120.000 Dollar ein Klacks, für die sie am 4. Oktober 2016 aus dem Auktionsring von Lexington gegangen ist.

„Die harten Rennen scheinen spurlos an ihr vorbeizugehen. Sie zeigt keine Müdigkeit und ist eine verdammt gute Stute“, schwärmte Besitzer Barry Guariglia vom Black Horse Stable - und wird im Nachhinein Nancy Takter mehr als eine Kerze anzünden. Die hatte sich energisch dagegen gewehrt, Manchego nach einer eher durchwachsenen Dreijährigen-Saison 2019 in die Zucht zu entlassen.

Breeders Crown - Trot - (Open Mares, ältere Stuten)
1609m Autostart, 300.000 USD
1.    Manchego    09,6    Dexter Dunn    19
    5j.dklbr. Stute von Muscle Hill a.d. Secret Magic v. Cantab Hall
    Be: Black Horse Racing (Barry Guariglia); Zü: Brittany Farms; Tr: Nancy Johansson
2.    Plunge Blue Chip    10,0    Åke Svanstedt    35
3.    When Dovescry    10,1g    David Miller    33
4.    Pat Matters    10,1    Andrew McCarthy    184
5.    Grand Swan    10,6    Lewayne Miller    421
6.    Felicity Shagwell    10,6    Andy Miller    397
7.    Conway Kellyanne    11,8    Yannick Gingras    784
8.    Weslynn Quest    13,7g    Scott Zeron    663
Sieg: 19; Richter: überlegen 3¼ - 1 - ¼ - 3¼ - Kopf - 10¼ Längen; 8 liefen
Wert: 150.000 - 75.000 - 36.000 - 24.000 - 15.000 USD

Wieder nichts wurde es mit einer Krone für Atlanta, der wie Manchego 2015 geborenen und ebenfalls 2,5 Millionen Dollar schweren Chapter-Seven-Tochter, der es - damals unter der Regie von Rick Zeron - 2018 als erster Stute nach der legendären Continentalvictory gelungen war, im Hambletonian das starke Geschlecht zu düpieren. Wie im Vorjahr wollte Ron Burke Manchego aus dem Weg gehen und an den 100.000 Dollar wertvolleren Pott der „Open“ - und wieder langte es für die „beste Atlanta, die es je gab“ (Burke) nur zu Bronze.

Hatten ihr vor Jahresfrist in Mohawk Bold Eagle und Six Pack das Nachsehen geben, so war heuer an Gimpanzee und Crystal Fashion kein Vorbeikommen, womit der „Affe“ der schwedischen Herren Ström (Courant AB) und Ågren (SRF Stable) seine dritte Krone ergatterte, mit acht Siegen aus elf Saisonstarts bei 980.964 Dollar die 2020er Einkommensliste aller Traber vor Ramona Hill (915.615) und Amigo Volo (858.323) anführt und mit vier Jahren Peace Corps‘ Rekord vor Augen hat: Sie ist die Einzige, die in der 37jährigen Breeders-Crown-Geschichte vier Krönungszeremonien erlebt hat.

BC Gimpanzee

Gimpanzee mit Brian Sears © hambletonian.com

So lang die Vorrede, so simpel war das, was sich auf dem 1406 Meter langen Oval abspielte. Von Rampe „3“ hatte Brian Sears keine Mühe, Gimpanzee vor Majestic Player und Mission Accepted, vor dem Yannick Gingras in der ersten Kurve Atlanta in die Innenspur lavierte, auf die Pole Position zu wuchten. Der 52-jährige hatte nichts dagegen, sich vom ganz außen (9) mit Urgewalt um die Spitze bettelnden Crystal Fashion ablösen zu lassen, kurz nach dem es das erste Mal am Zielschild vorbeiging.

Lange währte die Leadership des fünfjährigen Wallachs jedoch nicht. Kurz nach Passieren des Viertelmeilenpfostens wurde Gimpanzee nach außen beordert und übernahm noch vor Halbzeit wieder das Kommando. Irgendwann musste Atlanta aus der Deckung, wollte sie noch etwas gegen die Jungs reißen, und das tat sie mit Lindy the Great im Gepäck eingangs der Schlusskurve. Gefahr bedeutete das für Gimpanzee nie, hinter dem Sears vielmehr auf Crystal Fashion Obacht geben musste, dessen Attacke über den Open Stretch jedoch nach zwei, drei Aufmunterungen sicher um eine Länge zum Scheitern verurteilte.

„Es ist eine unglaubliche Reise für uns alle, die wir ihn nach dem Kauf als Jährling überstellt bekommen haben. Ich hatte keine Ahnung, wie Brian sich den Verlauf vorgestellt hatte, denn normalerweise liebt es Gimpanzee, hinter den Pferden zu lauern. Auf der Überseite war‘s ihm dann wohl ein bisschen zu langsam - das birgt ja immer die Gefahr, dass du von einer Speedrakete überrascht wirst, und so hat er eben dort die Führung übernommen.“

Nach dem 25. Treffer aus lediglich 34 Versuchen steht das Konto des Chapter-Seven-Sohnes, der vor drei Jahren in Harrisburg für 170.000 USD aus dem Ring ging, nun bei 2.701.075 Dollar

Breeders Crown - Trot - (Open, Ältere)
1609m Autostart, 500.000 USD
1.    Gimpanzee    09,4    Brian Sears    20
    4j.br. Hengst von Chapter Seven a.d. Steamy Windows von Muscle Massive
    Be: Courant Inc. (Anders Ström) & SRF Stable (Lennart Ågren), SE; Zü: Order by Stable (Stefan Balazsi), SE;    Tr: Marcus Melander
2.    Crystal Fashion    09,5    Jordan Stratton    234
3.    Atlanta    09,6    Yannick Gingras    21        
4.    Majestic Player    09,7    Brett Miller    111
5.    Lindy the Great    09,9    Andy Miller    137
6.    Mission Accepted    10,0    Chris Page    499
7.    Reign of Honor    10,4    David Miller    861
8.    Soul Strong    10,7    Åke Svanstedt    678
9.    Fiftydallarbill    16,1g    Trace Tetrick    890
Sieg: 20; Richter: leicht 1 - 1¼ - 1 - ¾ - ¾ - 3¼ - 3½ Längen; 9 liefen (NS Katkin American)
Wert: 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 USD

Gunst der „passing lane“ genutzt

Sehr offen kam das Finale der dreijährigen Stuten daher. Die zehn Kandidatinnen hatten allesamt zwischen elf und 16 Starts sowie wenigstens vier, maximal sieben Siege auf dem Konto. Am Wettmarkt spiegelte sich das in fünf im zweistelligen Bereich notierten Gespannen nieder. Next Level Stuff war als Vorlauf-Siegerin beileibe keine Unbekannte. Doch dass dem aus 22 Starts nur 396.816 Dollar reichen „Homebred“ der in New Jersey beheimateten Runthetable Stables der große Wurf gelingen und ihr Konto auf 646.816 USD hieven sollte, damit hatten bei einem Kurs von 90:10 die Wenigsten gerechnet.

BC NextLevelStuff

Next Level Stuff mit Tim Tetrick © hambletonian.com

Basis war Startplatz „1“ (Alle Vorlaufsieger konnten den Startplatz wählen, der Rest wurde zugelost./Anm.d.Red.), der der sehr gehfreudigen Tochter von Åke Svanstedts Weltrekordler Sebastian K. den kürzesten Weg bescherte. Tim Tetrick war gut beraten, im Scheitel der ersten Kurve die Regie an Sorella abzutreten, die sich nicht lange des Platzes an der Sonne erfreuen konnte: Am Halbmeilenpfosten übernahm mit Hypnotic Am das nächste Schwergewicht, womit Next Level Stuff nur noch Dritte vor Love a good Story war, die als Einzige aus Startreihe zwei los musste und dies blendend zu nutzen wusste.

Die oft weit hinten liegende Speedrakete lag günstig wie selten zuvor im Match - und enttäuschte ihren hoffnungsfrohen Anhang auf ganzer Linie. Gegen sie sprach, dass Andy Miller, wollte er nicht restlos eingemauert werden, sie 500 Meter vorm Ziel vor der anrückenden Ab’ sattitudexpress auf den Todessitz verfrachtete, was der Chapter-Seven-Tochter, die im Kentucky Futurity Filly Sorella und Hypnotic Am locker überrannt hatte, augenscheinlich gar nicht schmeckte.

Während Sorella schwer mit Ab’ sattitudexpress und Hypnotic Am beschäftigt war, wartete Tetrick seelenruhig auf den Open Stretch. Es war wie einst bei Romika-Schuhen: Reintreten und sich wohl fühlen lautete die Devise für Next Level Stuff, die innen an der kämpfenden Meute vorbei zum 13. Sieg „lifetime“ flitzte.

„Im Herbst ist sie richtig in Form gekommen, die letzten vier Auftritte mit Siegen im Liberty Bell Trot, Bluegrass, Crown-Vorlauf und Platz vier im Futurity waren erstklassig, und so habe ich mir heute mit dem passenden Verlauf durchaus Chancen ausgerechnet. Bereits vor sieben Tagen hat sie im Speed rundum überzeugt. Heute hatten wir einen ähnlichen Trip, und auf der 200 Meter langen ‚passing lane‘ war genügend Zeit, ihren mörderischen Endspurt zu entwickeln. Jim (Campbell) hat sie grandios vorbereitet, und wenn sie weiterhin im Rennbetrieb bleibt, können wir in den folgenden Jahren von ihr noch einige Kabinettstückchen erwarten - das ist mal sicher“, schwärmte Tetrick.

Breeders Crown - Trot - (dreijährige Stuten)
1609m Autostart, 500.000 USD
1.    Next Level Stuff*    09,6    Tim Tetrick    90
    3j.br. Stute von Sebastian K. a.d. Nantab von Cantab Hall
    Be / Zü: Runthetable Stables (Scott Farber); Tr: James „Jim“ Campbell
2.    Sorella    09,7    Yannick Gingras    28
3.    Ab’ sattitudexpress    09,7    Andrew McCarthy    419
4.    Hypnotic Am    09,9    Brian Sears    53
5.    Crucial    10,0    David Miller    843
6.    Spoiled Princess*    10,1    Dexter Dunn    35
7.    Love A Good Story    10,4    Andy Miller    58
8.    Rock Swan    10,5    Trace Tetrick    1259
9.    May Baby    10,5    James Yoder    138
10.    Caviart Eva    10,6    Brett Miller    1072
*Vorlaufsiegerinnen            
Sieg: 90; Richter: leicht 1¼ - ¼ - ½ - 1¼ - 1¼ - 1¼ - 1½ Längen; 10 liefen
Wert: 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 USD

Die zweite Krone für den Amigo

Den Eindruck des Vorlaufs, derzeit der beste der dreijährigen männlichen Traber zu sein, unterstrich Amigo Volo. Doch was sich als Dienst nach Vorschrift für den gasklaren 15:10-Favoriten liest, hing am Ende am seidenen Faden bzw. an ein paar Zentimetern, um die Play Trix on me mit seinen Tricks zu spät kam. Dabei lief für den Wallach alles nach dem Masterplan, den Dexter Dunn für den an der „2“ mit halb angezogener Handbremse losmarschierenden Father-Patrick-Sohn ausbaldowert hatte.

BC AmigoVolo

Die Persektive täuscht: Amigo Volo (außen) bleibt hauchdünn vorn © hambletonian.com

„Er ist sicher und vielseitig einsetzbar geworden. Du kannst mit ihm verhalten oder rasant losfahren, ihn einparken, herausnehmen, das Tempo drosseln oder beschleunigen, ganz wie du willst. Das Lob gebührt Nifty und seinem Team, denn es ist ein Kunststück, ein Pferd zwei- und dreijährig auf solch hohem Level zu halten“, war Dunn voll des Lobes. Er sah aus dritter Position zu, wie sich Play trix on me und Back of the Neck um die Spitze beharkten, die ausgangs der ersten Kurve an Svanstedts Schützling ging.

Kaum wollte der verschnaufen, löste Dunn die Bremse, ließ seinen Amigo ein bisschen treten, schnappte sich nach 700 Metern die Regie und ließ die äußere Konkurrenz mit Ready for Moni vor Gangster Hanover und Hillexotic aufmarschieren. Im Einlauf schien alles ganz simpel und der achte Saisonsieg nur eine Formsache, denn keiner der Gedachten vermochte dem Titelverteidiger am Zeug zu flicken - bis auf Slalomfahrer Play Trix on me.

Als Joe Bongiorno für den Trixton-Nachkommen die nötigen Mini-Lücken erspäht hatte und zum Schluss die innere Überholspur nutzen konnte, wurde es doch noch höllisch eng für den Amigo, der den Betrieb im Gefühl des sicheren Sieges fast eingestellt hatte. So eng, dass zur Sicherheit die Technik zu Rate gezogen wurde, die einen minimalen Vorteil für den Wallach auswies.

Breeders Crown - Trot - (dreijährige Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 500.000 USD
1.    Amigo Volo*    10,2    Dexter Dunn    15
    3j.dklbr. Wallach von Father Patrick a.d. Margarita Momma von Yankee Glide
    Be: Pinske Stables & David J. Miller; Zü: Kentuckiana Farms & Jörgen Jahre, NO; Tr: Richard Norman
2.    Play Trix on me    10,2    Joe Bongiorno    287
3.    Chestnut Hill    10,4    David Miller    425
4.    Hillexotic    10,4    Trond Smedshammer    879
5.    Ready for Moni    10,5    Yannick Gingras    60
6.    Gangster Hanover    10,7    Andrew McCarthy    715
7.    Maesteraemon    10,7    Scott Zeron    1039
8.    Back of the Neck    11,2    Åke Svanstedt    62
9.    Capricornus*    11,2    Tim Tetrick    175
10.    Beads    hdF    Brian Sears    118
*Vorlaufsieger            
Sieg: 15; Richter: Kampf k.Kopf - 1¼ - Kopf - ½ - 2¼ - ½ - 3¼ Längen; 10 liefen
Wert: 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 USD

Zwei Siegmaschinen gestoppt

Ein böses Erwachen gab in der ersten Breeders Crown der Pacer, die den dreijährigen Stuten vorbehalten war: Beim 15. Saisonstart erwischte es erstmals die zuvor unbezwingbare Party Girl Hill, die auf der großen Party ihren Vorteil als Anführerin nicht behaupten konnte. In einem furiosen Finish waren Peaky Sneaky mit Yannick Gingras (für Nancy Takter) und Lyons Sentinel mit Tim Tetrick (für Jim King jr) die Spielverderber, die die Captaintreacherous-Tochter um jeweils eine Viertellänge aus allen Träumen rissen und auf Platz drei verfrachteten.

Takter_Nancy

Nancy Takter räumte ab

Wie gewonnen, so zerronnen, könnte man Nancy ins Fahrtenbuch schreiben, denn ihr Tall Dark Stranger sollte bei den 2017 geborenen Hengsten und Wallachen als 15:10-Chance nach ähnlichem Muster nicht nach Hause kommen. Der Spezialist für knappe und knappste Resultate schien zum zwölften Mal in diesem Jahr haarscharf auf der Siegerstraße gegen Cattlewash, den er um einen „Hals“ in Schach hielt, als von achter Position Sandbetweenmytoes mit irrem Speed angedonnert kam und den konsternierten Stranger um einen „Hals“ abfing. Der siebente Treffer des von Scott Zeron perfekt eingesetzten Somebeachsomewhere-Wallachs löste mit Sieg-Odds von 2049:10 ein gewaltiges Toto-Beben aus.

Bei den älteren Pacern hielt Nancy Takters Lieblingspferd Kissin in the Sand, eine fünfjährige Somebeachsomewhere-Tochter, vorneweg dem Schlussangriff ihrer aus Neuseeland importierten Dauerrivalin Shartin um eine Länge stand. Im Sulky saß Dexter Dunn, der Toto spuckte auf Sieg 1,4-fachen Einsatz aus.

Im das 15-Rennen-Programm beschließenden „Open“ gab’s nochmals ein Waterloo für den Führungsspieler: An Tempomacher Backstreet Shadow raufte sich erst Bettor’s Wish (18:10, Dexter Dunn), dann Century Farroh vorbei, der mit Dave Miller um eine Viertellänge das beste, 250.000 Dollar wertvolle Ende für sich behielt und seinen Anhängern mit 7,7f-achem Aufgeld eine Freude machte.