Die Ehre der Gastgeber gerettet
Syrakus, Sonntag, 16. Januar 2022. Die halbklassische Saison für die 2018 geborene Generation wurde im sonnigen Sizilien eröffnet. Auf dem 1.400 Meter weiten Ippodromo Mediterraneo von Syrakus stand der Gran Premio Nastro d’Oro für einheimische Vierjährige an, dessen Lorbeeren zum Stolz der Sizilianer im Lande bzw. auf der Insel blieben und in dem sie den so oft erfolgreich aus dem Norden eingefallenen „Raubrittern“ endlich mal eine Lektion erteilen konnten.
Zu danken hatten sie es in erster Linie Caronte Trebi‘, der Speerspitze aus dem Dreierpack des Gaspare Lo Verde, der zudem Criss Cross und Carabela unter Order hatte. Mitleid mit dem Trio hatte der Los-Computer nicht, der ihnen die Startplätze „10“, „11“ und „12“ beschert hatte, womit der Heimvorteil praktisch dahin war.
Candido Jet und Clara Risaia TRGF begannen im Vollgalopp. Sah die ungebärdig springende Varenne-Tochter bald die rote Karte, so bekam Salvatore Cintura den Igor-Font-Sohn bald unter Kontrolle, doch die verheißungsvolle Ausgangslage von der „6“ war erst mal perdü. Bestens gewachst hatte hingegen Cherie Vit (3) und flog vor Condor Ors (4) und Celeste Dante (2) in Front. Kaum vorn, trat Vincenzo Luongo kräftig auf die Bremse.
Das lockte auf der Überseite bei mäßigen 1:13,8/1.000m Caronte Trebi‘ mit einem kernigen Zwischenspurt an ihre Flanke, hinter dem sich Carabela und Corsaronero Font aufbauten, jener von Holger Ehlert in den Süden entsandte „rote Korsar“, der sich mit dem erneut verpflichteten Antonino Pecoraro am 18. Dezember „um die Ecke“ in Palermo den Gran Premio Citta‘ di Palermo überlegen vor Caronte Trebi‘ eingeklinkt hatte.
Richtig gehobelt wurde auf den finalen 400 Metern, auf denen sich die Waage immer weiter zugunsten des von Lo Verde wohltuend moderat unterstützten Nad-Al-Sheba-Sprösslings senkte. Cherie Vits Widerstand hatte er 150 Meter vorm Ziel endgültig gebrochen, und auch der von weit hinten auf Italiens längster Zielgerade prächtig auf Touren kommende Callisto prallte um eine halbe Länge an ihm ab.
Condor Ors kam rechtzeitig hinter der müden Cherie Vit weg und auf freier Bahn zu Platz drei, den er wohl auch ohne den Fehler des diesmal nicht so zwingend wirkende Corsaronero Font ergattert hätte. Das Pech Corsaronero Fonts war das Glück des Candido Jet, der sich nach seinem anfänglichen Patzer aus hinterster Lage geschickt durchs Feld zu Rang vier schlängelte.
Für den aus 18 Versuchen ein Dutzend Mal siegreichen Caronte Trebi‘ stehen nach diesem zweiten Ausflug ins halbklassische Geschäft 64.058 Euro zu Buche. Für weitere Engagements auf diesem Niveau müsste er sich mal aufs Festland wagen; bislang hat er seine Brötchen ausschließlich in Palermo und Syrakus verdient.
Gran Premio Nastro d’Oro (Gruppe III nat., Vierjährige)
1600m Autostart, 40.040 Euro
1. Caronte Trebi’ 12,2 Gaspare Lo Verde 38
4j.br. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Malva Purpurea von Lemon Dra
Be: Scud. Super Fantastica Sas; Zü: Lucia Trifirò; Tr: Gaspare Lo Verde
2. Callisto 12,3 Andrea Buzzitta 75
3. Condor Ors 12,5 Mario Minopoli jr 89
4. Candido Jet 12,9g Salvatore Cintura jr 100
5. Carlomagno d’Esi 12,9 Tommaso di Lorenzo 42
6. Cherie Vit 13,3 Vincenzo Luongo 38
7. Celeste Dante 13,6 Luciano Messineo 672
8. Criss Cross 14,1 Alessio di Chiara 200
9. Carabela 14,3 Dario di Maio 524
Clara Risaia TRGF dis.r. Giuseppe Porzio jr 234
Callisto Leone dis.r. Giorgio d’Alessandro jr 238
Corsaronero Font 4.gdZ Antonino Pecoraro 71
Sieg: 38; Richter: sicher ½ - 1½ - 2½ - Kopf - 1¼ Längen; 12 liefen
Zw-Zeit: 13,8/1000m
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000090751#