Diamantenes Präsent für „SHJ“

Rättvik, Samstag, 1. August 2020. Viele hatten die Hoffnung schon aufgegeben, Diamanten, Robert Berghs drei- und vierjährig mit einer fürwahr imponierenden Bilanz von 17 Siegen, darunter jenen in Norrlands Elit-Serie, Königspokal, SprinterMästaren und Großer Preis von Deutschland, aus nur 26 Starts und 5,5 Millionen Barem aufwartendes und Ende 2017 Knall auf Fall zu Stig Johansson gewechseltes Juwel, würde noch mal ein „kleineres großes“ Rennen gewinnen.
In vielen passenden Aufgaben 2020 hatte der mittlerweile 7,5 Millionen Kronen karätige Adrian-Chip-Sohn zum Teil blamable Vorstellungen geboten. In Rättviks Ego Boys Minne, das an den berühmtesten Traber der kleinen, 5.000 Einwohner zählenden Stadt am Siljan-See erinnert, der im Jahr nach seinem denkwürdigen Elitloppet-Triumph 1973 über Flower Child an einem Halswirbel-Bruch plötzlich verstorben und im Winner Circle begraben ist, schnackelte es nach zweijähriger Durststrecke erstmals und insgesamt zum 24. Mal.
Einen neuen Rekord gab’s für den Traber einer Besitzergemeinschaft um Schwedens Eishockey-Idol Peter Forsberg gratis dazu: Erstmals in seiner Karriere gelang dem Siebenjährigen beim dritten hochkarätigen Treffen der Sprinter binnen acht Tagen nach Bollnäs-Loppet und Åbergs Memorial der Sprung „unter“ die 1:10-Barriere, an der er schon mehrere Male hauchdünn gescheitert war.
1:09,8 - zugleich neuer Bahnrekord - stehen nun für den Schützling des Altmeisters zu Buche, der am 26. Juli das 75. Wiegenfest gefeiert hat und sich sicherlich kein passenderes Geschenk hätte wünschen können. Nach wie vor hat er, dessen Kürzel „SHJ“ über mehr als drei Jahrzehnte jedem Traber-Enthusiast Europas ein Begriff war, 17 Traber auf seinem Musterhof in Upplands Västby unter den Fittichen.
Die Grundlage für den Sieg schuf Standardpilot Erik Adielsson am Start, den Favorit Heavy Sound an der „1“ nur mäßig hinbekam und lediglich im vierten Paar außen hinter Elian Web, Snowstorm Hanover und GlobalSatisfaction landete. Ganz anders Diamanten, der von der „4“ nur mit Chianti (2) gewisse Probleme hatte, die jedoch nach 250 Metern ausgeräumt waren.
Fortan zog er ziemlich unangetastet seine zügige Bahn, derweil Heavy Sound, um überhaupt noch etwas zu retten, nach 800 Metern in Spur drei wechselte und dort 200 Meter weiter in Gestalt von Snowstorm Hanover eine Lokomotive bekam, die im Einlauf einen kapitalen „Motorschaden“ erlitt: Nach einem kleinen Zwischenhoch war der in Europa bislang enttäuschende Kentucky-Futurity-Sieger von 2017 zeitig Richtung Abstellgleis unterwegs.
Diamanten indes hatte heute den richtigen Schliff. 100 Meter vorm Ziel konnte sich „Stig H“ beruhigt zurücklehnen, denn da war der letztlich souveräne Erfolg bereits bombensicher unter Dach und Fach. Seinen Sog nutzte Chianti, der Derby-Zweite zu Who’s Who, zum nicht minder gefährdeten Ehrenplatz vor einer Dreierbande, die Kopf an Kopf den Zielrichter passierte und aus der GlobalSatisfaction der Glückspilz und Heavy Sound die Pechmarie waren.
„Wir haben ihn erstmals im Amerikaner-Sulky angespannt. Ob das den Ausschlag gegeben hat?“ Adielsson war sich darob nicht sicher, befand aber: „Wir haben so viel Pech und Pannen mit ihm erlebt - er war einfach mal fällig. Trainiert hat er immer gut. Bei Sara (Wiklund), die den Hengst pflegt, bei Stig und natürlich bei den ambitionierten Besitzern, die über die ganze erfolgsarme Zeit still im Boot waren, ist die Freude riesig.“
Ego Boys Minne - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 306.500 SEK
1. Diamanten 09,8* Erik Adielsson 33
7j.br. Hengst von Adrian Chip a.d. Iata Käll von Ata Star L
Be: Forspro AB & Mitbes.; Zü: Lars-Otten Froode; Tr: Stig Johansson
2. Chianti 10,1 Björn Goop 280
3. GlobalSatisfaction 10,4 Örjan Kihlström 173
4. Elian Web 10,4 Torbjörn Jansson 39
5. Heavy Sound 10,4 Kenneth Haugstad 27
6. Esprit Sisu 10,5 Ulf Ohlsson 197
7. Ural 10,5 Rikard Skoglund 241
8. Nimbus C.D. 10,5 Peter Norman 540
9. Ajlexes Cubano 10,5 Tomas Pettersson 3205
10. Zack’s Zoomer 10,5 Emilia Leo 2044
11. Snowstorm Hanover 11,7 Carl Johan Jepson 205
West Wing dis.r. Magnus Djuse 2164
*Bahnrekord
Sieg: 33; Richter: leicht 2½ - 2 - k.Kopf - k.Kopf - 1 - Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,0/500m - 10,8/1000m - 07,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK
Vae Victis - der Name ist Programm
Doppelt so wertvoll war das aus drei Bändern gestartete ATG:s Sommartravet Final für jene Pferde, die im Juli in sechs V75-Runden die meisten Startpunkte gesammelt hatten. 300.000 der insgesamt 608.000 SEK wurden nach (für ihn) 2660 Metern leichte Beute für Vae Victis Club, der damit auch beim zweiten Schweden-Abenteuer nicht zu ballern war und seinen Trainer und Besitzer Daniel Redén schwärmen ließ: „Unglaublich, wie er sich entwickelt hat, seit er im Mai zu mir gekommen ist. Normalerweise starte ich Pferde nicht mit lediglich einer Woche Erholungsphase, doch der Sieg am vergangenen Samstag in Bollnäs war derart überzeugend und die heutige Aufgabe so passend, dass ich’s riskiert habe.“
Zum Vollstrecker war, wie könnte es anders sein, Örjan Kihlström auserkoren, der den Italiener, der mit 20 Siegen auf dem Kerbholz kein unbeleckter Waisenknabe war, bevor er zu Redén kam, aus dem zweiten Band glänzend ab- und im zweiten Paar außen hinter Guillaume Boko unterbrachte, derweil sich mit Mr Marvelous der gefährlichste der „Grundmarkler“ am Start um Kopf und Kragen sprang.
Für die Schlussrunde löste er Stall Happy Friends' Fuchs in der Todeslage ab, die sich für ihn als goldrichtige Richtung Sieg Numero zwei erwies. Mitte des Schlussbogens - dort wurde Tempomacher Exclusive Matter müde - befreite der „Iceman“ seinen Schützling von der Ohrenwatte. Der legte einen Gang zu und ließ Racing Brodda, die sich mittlerweile ins Vordertreffen gearbeitet hatte, viel leichter hinter sich, als der im Rennbericht vermerkte Vorteil von zwei Längen aussagt.
Auch hier gab’s einen Statistik-Nachschlag: In 1:12,3 hatte über diese Wegstrecke aus den Bändern in Schweden noch nie ein ausländischer Fünfjähriger sein Tagwerk vollbracht.
ATG:s Sommartravet Final (Gruppe II int.)
2640m Bänderstart; 20m Zulage ab 460.001, 40m ab 1.150.001 SEK; 608.000 SEK
1. Vae Victis Club 2660 12,3* Örjan Kihlström 19
6j.br. Hengst von Mago d‘Amore a.d. Efra von Biésolo
Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Momi Srl & All. Club Sas di Dubini, IT; Tr: Daniel Redén
2. Racing Brodda 2680 11,9 Rikard Skoglund 60
3. Vagabond Bi 2660 12,5 Carl Johan Jepson 172
4. Exclusive Matter 2640 13,3 Johan Untersteiner 121
5. Sir Henry P.Hill 2660 12,9 Jörgen Westholm 262
6. Guillaume Boko 2660 12,9 Björn Goop 202
7. Västerbo Grosbois 2680 12,6 Rauno Pollänen 738
8. Quarcia 2660 13,3 Kim Moberg 455
9. Bythebook 2680 12,8 Erik Adielsson 299
10. Master Sea 2640 13,9 Stefan Persson 417
11. Raja Ribb 2660 13,5g Felicia Molin 194
12. Lukas Bris 2660 13,5 Oskar Kylin Blom 1602
Mr Marvelous 2640 dis.r. Ulf Ohlsson 87
*schwedischer Bänderstart-Distanzrekord für ausländische fünfjährige Hengste & Wallache
Sieg: 19; Richter: leicht 2 - Hals - 3 - 1½ - ½ - 2½ Längen; 13 liefen (NS Sam the Man / Fieber)
Zw-Zeiten: 11,2/500m - 14,9/1000m - 13,8/2000m - 10,3/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 75.000 - 37.000 - 20.000 - 13.000 - 13.000 SEK
V75-1 (Brons): Jackpot Vrijthout / Björn Goop 36
V75-2 (Klass I): Vien Ici / Ulf Ohlsson 90
V75-3 (Guld): Diamanten / Erik Adielsson 33
V75-4 (5j. Kallbl.): Våler Nikolai / Björn Goop 19
V75-5 (Klass II): Enge Eros / Torbjörn Jansson 86
V75-6 (Silver): Flash Håleryd / Ulf Ohlsson 131
V75-7 (): Vae Victis Club / Örjan Kihlström 19
Umsatz V75: 90.177.032 SEK
1. Rang: 978,7 Systeme à 23.956 SEK
2. Rang: 287 SEK
3. Rang: 34 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.745.813 SEK