Des schwarzen Korsars Weihnachts-Prise
Tarent, Montag, 26. Dezember 2022. Italiens Süden scheint zum bevorzugten Arbeitsgebiet eines Korsaren zu werden. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Corsaronero Font, damals noch unter der Regie von Holger Ehlert, im sizilianischen Palermo seinen einzigen Gruppe-Treffer gelandet. Zu Weihnachten 2022 gab’s für den Oropuro-Bar-Sohn, der nunmehr von Gennaro Casillo gecoacht wird, den nächsten Erfolgs-Trip in den Süden.
Tarent, die 200.000-Einwohner-Stadt im Gewölbe des Stiefels, bot den Vierjährigen auf dem 1.000-Meter-Oval des Ippodromo Paolo VI mit dem Gran Premio Citta’ di Taranto eine letzte gute Gelegenheit, an Teile der in der Kategorie III üblichen 40.040 Euro zu kommen. Die für Platz eins ausgelobten 16.744 Euro gingen nach einem finalen Sturmlauf, bei dem keine Fragen offen blieben außer jener, warum dies erst der zweite Sieg auf höherem Niveau war, an den Dunkelbraunen, der dafür den gemeinhin als am anspruchsvollsten bezeichneten Rennverlauf wegsteckte wie nix.
Von der „5“ reichte es nur, den äußeren Anführer zu geben, und für diesen Part hatte er mit Cronos degli Dei (1) ausgerechnet den Favoriten am Hacken, mit dem Alessandro Gocciadoro von August bis Oktober fünf Alltagsrennen an der Strippe gewonnen und danach in Oslos Axel Jensens Minneslopp einen bemerkenswerten Ehrenplatz belegt hatte. Auch Caronte Trebi‘ (2), dessen zwei seiner 14 Treffer auf halbklassischer Ebene eingeschlagen hatten, schien als Tempomacher vor Chrono EK (3) und Coblenza (6) alles andere als Kanonenfutter.
Nachdem der erste Kilometer eher betulich ablief, zündete der „schwarze Korsar“ auf den finalen 600 Metern durch. Ein kräftiger Kickdown - und schon war Caronte Trebi‘ abgehängt, und auch Cronos degli Die verlor ruckartig den Kontakt. Von Vincenzo Luongo ganz allein auf weiter Flur bei Laune gehalten, brachte der Wallach überlegen vier Längen voraus seinen neunten Sieg unter Dach und Fach, mit dem sein Kontostand auf 102.396 Euro kletterte. Cronos degli Dei (von Ready Cash) musste sich mehr darauf konzentrieren, Cointreaus Attacke auf den Ehrenplatz abzuwehren, als seine Fühler nach vorn auszustrecken. Gut dabei blieb Callisto als ständige Nummer drei der in der Außenspur herumturnenden Riege.
Gran Premio Citta’ di Taranto (Gruppe III nat., Vierjährige)
1600m Autostart, 40.040 Euro
1. Corsaronero Font 11,7 Antonio di Nardo 75
4j.dklbr Wallach von Oropuro Bar a.d. Recita di Azzurra von Ganymède
Be: Giuseppe Mangione; Zü: All. Le Fontanette; Tr: Gennaro Casillo
2. Cronos degli Dei 12,2 Alessandro Gocciadoro 18
3. Cointreau 12,2 Manuel Pistone 68
4. Callisto 12,4 Vincenzo-P. dell’Annunziata 94
5. Corsaro WF 13,2 Italo Tamborrino 173
6. Coblenza 13,2 Romano Tamburrano 125
7. Chrono EK 13,7 Giampaolo Minnucci 178
8. Ciccio Par 14,0 Gennaro Amitrano 255
9. Caronte Trebì’ 14,6 Vincenzo Luongo 53
Sieg: 75; überlegen 4 - ¾ - 1 - 6 - Hals; 9 liefen (NS Capoclasse Italia)
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie