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Des Widerspenstigen Gala

Trainer Daniel Redén zufrieden mit Missle Hill © aftonbladet.se
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Schweden

Hagmyren, Samstag, 12. September 2020. Was die Gangart anbelangt, dürfte Ernst Johan Nordin, dem Namensgeber der Gulddivisionen, das, was in seiner Heimat Hudiksvall in der höchsten Spielklasse geboten wurde, ein missbilligendes Stirnrunzeln hervorgerufen haben. Vielleicht hätte der als schwedischer Beschlag- und Ausbalancier-Künstler der 1920er bis 1940er Jahre geltende Vater der Trabergeschichte schreibenden Brüder Gösta, Gunnar und Sören Nordin nach dem E.J.s Guldsko einige Tipps auf Lager gehabt.

Da war Inti Boko schon beim Anrollen des Startautos nicht zum Traben zu bewegen, fiel Very Kronos, kurz nachdem er den Kampf um die Spitze gegen Startrakete From the Mine verloren hatte, im ersten Bogen im Galopp aus. Das äußere Schlusslicht Ural tat es ihm im zweiten Bogen gleich, sein inneres Pendant Diamanten kam zu Beginn der Zielgeraden aus dem Tritt. So viel Galopp gab’s selten in einer Gulddivisionen zu bekritteln.

Damit nicht genug: Weil Carl Johan Jepson sich in der letzten Biege mit dem an dritter Innenposition verhafteten Chianti etwas hemdsärmelig den Weg in die Freiheit gebahnt hatte, wurde das auf Platz drei eingekommene Gespann disqualifiziert. Jepson muss 3.000 Kronen berappen und drei Tage auf Schusters Rappen unterwegs sein, soll heißen vom 26. bis 29. September ein Fahrverbot abbrummen.

Gefreut hätte „E.J.“ hingegen die Vorstellung Missle Hills. Per Lennartsson war dem mit wenig Erfolg in Oslo-Bjerke weilenden Örjan Kihlström - ein vierter Platz aus vier Versuchen war die magere Ausbeute des „Iceman“ - ein würdiger Vertreter. In der wegen des springenden Very Kronos kniffligen Anfangsphase hielt er den Muscle-Hill-Sprössling etwas zurück, blieb dadurch in der Todesspur hängen und wurde von Magnus Djuse förmlich gebeten, kurz vor der ersten Zeitnahme die Spitze zu übernehmen.

Dahinter ordneten sich Chianti und Diamanten ein, außen spielte Antonio Tabac, der von der „2“ längst nicht so rasant wie erwartet in die Hufe gekommen war, den Windbrecher für Milligan’s School, Dreammoko und GlobalSatisfaction. Als Letztgenannter 700 Meter vor Ultimo in Spur drei lugte, war dies das Signal für Ulf Eriksson, seinen Amerikaner 200 Meter später ebenfalls an die frische Luft zu beordern. Dort zog der 2018er und 2020er Sieger des Sundsvall Open Trot zwar prächtig durch, doch Missle Hill hatte alles im Griff und siegte viel undramatischer, als der Vorsprung von einer Länge weismachen könnte: Im Einlauf sah sich Per Lennartsson seelenruhig um, ohne die Ohrenkappe oder die Zaumklappen zu ziehen.

„Erstaunlich, wie sich der kleine Kerl zu einem der besten ‚Miler‘ Schwedens entwickelt hat. Das war sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange. Dabei hat er mir im Heat nicht sonderlich gefallen, weil er richtig widerspenstig war. Im Rennen sah das ganz anders aus. Vielleicht war er nur übermütig, vielleicht auch nicht ganz auf hundert - das müssen wir uns genauer anschauen“, fand Daniel Redén als Trainer dennoch ein Haar in der ansonsten wohlschmeckenden Siegessuppe. Für den Anfang 2019 nach Europa gekommenen Elitloppet-Sechsten war dieser neunte Erfolg unter seiner Regie zugleich der erste in einer V75-Aufgabe.

E.J.s Guldsko - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 306.500 SEK
1.    Missle Hill    10,5    Per Lennartsson    19
    5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. India Hall von Garland Lobell
    Be: Stall Zet; Zü: Silver Linden Farms, US; Tr: Daniel Redén
2.    Milligan’s School    10,6    Ulf Eriksson    46
3.    From the Mine    11,0    Magnus Djuse    277
4.    Dreammoko    11,3    Ulf Ohlsson    372
5.    GlobalSatisfaction    11,3    Jorma Kontio    964
6.    Antonio Tabac    11,7    Jörgen Westholm    80
7.    Inti Boko    12,7g    Mika Forss    372
8.    Very Kronos    18,0g    Erik Adielsson    76
    Chianti*    dis.RL    Carl Johan Jepson    217
    Diamanten    dis.r.    Mats Djuse    439
    Ural    agh.    Rikard Skoglund    580
*wegen Störens von GlobalSatisfaction 250 Meter vorm Ziel als Dritter disqualifiziert
Sieg: 19; Richter: leicht 1 - (2½) - 1 - 2 - ½ - 2 Längen; 11 liefen (NS J.H.Mannerheim / in Behandlung)
Zw-Zeiten: 10,4/500m - 11,2/1000m - 09,4/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK

V75-1 (Klass I):    Iceland Falls / Claes Sjöström    201
V75-2 (Diam-Sto):    Unique Juni / Jörgen Westholm    30
V75-3 (Klass II):    Bridge Jumper / Daniel Olsson    38
V75-4 (Kallblod):    Spikfaks / Björn Steinseth    15
V75-5 (Brons):    Valiant Dream / Jorma Kontio    62
V75-6 (Guld):    Missle Hill / Per Lennartsson    19
V75-7 (Silver):    Sir Henry P.Hill / Rikard Skoglund    142

Umsatz V75: 95.768.951 SEK

1. Rang: 913,7 Systeme à 27.248 SEK
2. Rang: 230 SEK
3. Rang: 24 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.790.728 SEK