Derby-Sieger auf dem langen Kanten auf Zack

Romme, Samstag, 19. August 2023. Aus seinem schier unerschöpflichen Fundus hatte Alessandro Gocciadoro für die Gulddivisionen, den über 2.640 Meter führenden Super Lights Lopp, Charmant de Zack erwählt und trödelte mit Italiens Derby-Sieger von 2021 - damals unter der Regie von Marco Smorgon - lange vor Mister Hercules an vorletzter Stelle herum.
Den Part des Tempomachers übernahm Favorit Global Badman nach 500 Metern von Readly Lavec, hinter dem sich Milliondollarrhyme und Henry Flyer Sisu einsortiert hatten. Außen hielt sich Consalvo vor Doctor Doxey Zenz sehr zurück und überließ nach einer Runde Revelation den Vortritt. Der Sieger des Uppfödningslöpning 2019 forderte mehr Tempo ein, biss jedoch bei Global Badman auf Granit, der unbeirrt seiner Wege zog.
Nach zwei Kilometern befand es Italiens Campione an der Zeit, vorn mal ein wenig nach dem Rechten zu sehen. Zügig rückte Charmant de Zack mit Mister Hercules im Schlepp vor, stellte Global Badman eingangs der Zielgeraden zum Kampf und servierte ihn kurz und zackig ab. Etwas weniger Pep hatte Mister Hercules intus, der am Ehrenplatz nach Auswertung des Zielfotos um ein paar Zentimeter vorbeischrammte.
Gut dabei blieb Revelation, während zum von Milliondollarrhyme angeführten Rest ein Neun-Längen-Loch klaffte. „Auf den letzten 600 Metern war er super - ich bin total zufrieden mit ihm“, freute sich Gocciadoro über den Vivid-Wise-As-Sprössling, der nun ein Dutzend Siege im Fahrtenbuch stehen hat.
Super Lights Lopp - Gulddivisionen - (int.)
2640m Autostart, 329.000 SEK
1. Charmant de Zack 11,6 Alessandro Gocciadoro 120
5j.br. Hengst von Vivid Wise As a.d. Martina Grif von Varenne
Be: Comantiale Sas di Siddi Giacomo, IT; Zü: Az.Agr.Zaccarella, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Global Badman 11,7 Daniel Wäjersten 20
3. Mister Hercules 11,7 Örjan Kihlström 40
4. Revelation 11,7 Magnus Djuse 71
5. Milliondollarrhyme 12,6 Fredrik Larsson 173
6. Readly Lavec 13,0 Oskar Andersson 317
7. Henry Flyer Sisu 13,0 Mika Forss 467
8. Doctor Doxey Zenz 13,0 Per Lennartsson 820
9. Consalvo 13,6 Santtu Raitala 169
Diamanten dis.r. Björn Goop 228
Sieg: 120; Richter: sicher 1½ - k.Kopf - ½ - 9 - 3½ Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,5/500m - 13,0/1000m - 12,0/2000m - 10,5/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=AOzxkhqFhkg
Wertvollste Programmpunkte waren die beiden ohne Vorläufe ausgetragenen E3-Sprint-Finals um zwei Millionen Kronen über 1.640 Meter für die Dreijährigen. Gründlich entzaubert wurde beim starken Geschlecht Expo Wise As, am 1. Juli überragender E3-Sieger über die Mitteldistanz in Bergsåker.
Es lag jedoch nicht an Startplatz „1“, dass der vermutlich seinen letzten Auftritt in Schweden absolvierende Gocciadoro-Schützling, der ab sofort aufs Derby Italiano vorbereitet wird, gerupft wurde. Am besten kam Riina Rekilas und Karin Walter-Mommerts Vegas Wania von der „3“ in die Hufe, doch hatte Gocciadoro genug Platz, um Expo Wise As umgehend in Spur zwei zu lancieren, wo er in S.G.Dracary und Epsom As zwei Zugpferde hatte.
Lange hielt es den 48-jährigen nicht in dieser Lage: Auf der Tribünengeraden folgte bei 1:10er Tempo die erste Attacke auf den Leader, die dieser locker parierte. Bis 500 Meter vorm Ziel herrschte Waffenstillstand. Dann blies der Italiener zum zweiten Angriff, dem Tetrick Wanias kleiner Bruder ausgangs der Schlusskurve erlag und rasch nach hinten verschwand. Etwas übernommen hatte sich jedoch auch Gocciadoro, denn innen flitzten S.G.Dracary, außen Fiftyfour und Frank S.H. grußlos an ihm vorbei.
Die mit Abstand meisten Reserven hatte Fiftyfour, der erst im Juli aus der Winterruhe gekommene Uppfödningslöpning-Sieger 2022, im Angebot. Furios flog der von Tomas Malmqvist vorbereitete und von Ken Ecce exzellent „verwertete“ Fourth-Dimension-Sohn 3½ Längen voraus zum siebenten Sieg seiner aus neun Auftritten bestehenden Karriere und ist mit dieser spektakulären 1:10,8-Nummer, die neuen Rennrekord der im Laufe der Jahre auf verschiedenen Bahnen ausgetragenen Prüfung bedeutet, und 3.437.000 SEK an Gewinnen einer der Favoriten fürs Trav-Kriterium.
„Er hat den Willen und die Technik, allen davonzulaufen. Zweifellos das beste Pferd, das ich je gefahren habe“, schwärmte Ecce, während Gocciadoro fürchtete, Expo Wise As könne eine Krankheit ausbrüten: „Auf den letzten 300 Metern war er trotz des scharfen Tempos viel zu müde. Wir werden ihn untersuchen lassen.“
E3-Finale - Hengste & Wallache - (Gruppe I int., dreij. Hengste & Wallache)
1640m Autostart, 2.000.000 SEK
1. Fiftyfour 10,8* Ken Ecce 104
3j.br. Hengst von Fourth Dimension a.d. Backfire von Offshore Dream
Be / Zü: Linné Trav AB; Tr: Tomas Malmqvist
Pflegerin: Ronja Gingsjö
2. Frank S.H. 11,2 Fredrik Persson 365
3. S.G.Dracarys 11,2 Örjan Kihlström 43
4. Epsom As 11,3 Ulf Ohlsson 102
5. Expo Wise As 11,3 Alessandro Gocciadoro 18
6. King of Twilight 11,4 Stefan Persson 1389
7. Caviar from Mine 11,5 Björn Goop 335
8. Vegas Wania 12,6 Magnus Djuse 183
9. Global Escape 17,9g Daniel Wäjersten 134
Immortal Doc dis.r. Carl Johan Jepson 317
*Rennrekord
Sieg: 104; Richter: leicht 3½ - k.Kopf - 1 - k.Kopf - ½ Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 10,5/500m - 10,0/1000m - 11,5/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK
Doppeltreffer für Mattias Djuse
Keine Krankheit, sondern „meine Schuld war es“, dass Esmeralda Bez im Stuten-Lauf regelrecht unterging, wie Gocciadoro selbstkritisch eingestand, „ich hab ihr einen Klappzaum verpasst, und damit war sie nicht zu halten. Leider hab ich damit auch Örjan Kihlström das Rennen kaputt gefahren. Tut mir leid für ihn.“
Der „Iceman“ war mit der bei sechs Auftritten nur im E3-Finale von Bergsåker unterlegenen Kinglet Bird von der „2“ problemlos gegen A Teaser in Front gedonnert - und dann kam Esmeralda Bez an. Vorbeilassen wollte er die Maharajah-Tochter nicht, die einen Kilometer lang ihr Mütchen kühlte und dann satt war.
Die Massage sollte im hochdramatischen „Endkampf zu Dritt“ Konsequenzen haben, obwohl sich die Nuncio-Tochter lange mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Niederlage stemmte. Zentimeter um Zentimeter rückte ihr Larah Westwood auf den braunen Pelz und war genau an der Linie um eben diese Marge vorbei, wie das Zielfoto auswies.
Noch einen Tick mehr hatte A Teaser drauf, die Erik Adielsson in Spur drei lavierte und zwei Längen Rückstand aufzuholen hatte. Das machte die Flocki-d’Aurcy-Tochter perfekt und steckte die schwarzbraune Nase einen „Kopf“ eher ins Ziel - ergab den fünften Treffer aus 13 Versuchen.
Trainiert wird sie wie Larah Westwood und die Vierte Knickers Sisu von Mattias Djuse, der auf einen Hieb 1.620.000 Kronen einstrich. „Alle Ehre gilt A Teaser. Sie hat alles bravourös mitgemacht - auch den gewaltigen Schlenker in die Freiheit. Bei derart hohem Tempo wäre bei dieser Aktion so mancher ins Schwimmen geraten. Mein Pferd fühlte sich in der Deckung großartig. Dank auch an Mattias, dessen Ergebnisse für sich sprechen“, schwärmte Adielsson.
E3-Final - Stuten - (Gruppe I int., dreij. Stuten)
1640m Autostart, 2.000.000 SEK
1. A Teaser 10,9* Erik Adielsson 311
3j.schwarzbr. Stute von Flocki d‘Aurcy a.d. Escada Arvells von Ganymède
Be / Zü: Hästshopen i Östersund AB; Tr: Mattias Djuse
2. Larah Westwood 11,0 Magnus Djuse 56
3. Kinglet Bird 11,0 Örjan Kihlström 17
4. Knickers Sisu 11,3 Ulf Ohlsson 138
5. Willa Explosive 11,5 Mats Djuse 458
6. Loveletter In 11,6 Carl Johan Jepson 752
6. Frustration 11,6 Daniel Wäjersten 161
8. Kitty Hawk 11,7 Björn Goop 153
9. Coral Coger 12,0 Rikard Skoglund 109
10. Esmeralda Bez 12,7 Alessandro Gocciadoro 125
*Rennrekord
Sieg: 311; Richter: Kampf Kopf - k.Kopf - 3 - 1½ - Hals - totes Rennen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 12,5/500m - 11,0/1000m - 10,0/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 25.000 - 25.000 SEK
Zum Abschluss der V75-Runde schnappte sich Alex Gocciadoro auch die Silverdivisionen - und das mit der vom Start bis ins Ziel in souveräner Manier führenden vierjährigen Varenne-Tochter Don’t Say Gar. Nichts zu bestellen hatte der deutsche Rekordhalter Hidalgo Heldia, den Conrad Lugauer mit der „11“ gezwungenermaßen von hinten vortrug. Im Schlussbogen hatte der Raja-Mirchi-Sprössling einen kurzen Moment, der rasch verpuffte und in Rang sieben (7.000 SEK) mündete.
Von Hause aus bessere Karten hatte in der über 1.640 Meter führenden Bronsdivisionen mit der „3“ Filippa B.J. Doch dann blieb Gabriele Pohlmanns Stute mit Lieblingschauffeur Jorma Kontio in der Todesspur hängen, was ihr ziemlich den Zahn zog. Mehr als Platz acht und 5.000 SEK waren nicht drin für die fünfjährige Muscle-Mass-Tochter.
V75-1 (Klass I): Matiere / Fredrik Larsson 62
V75-2 (Klass II): Jobspost / Mats Djuse 41
V75-3 (E3 H & W): Fiftyfour / Ken Ecce 104
V75-4 (Guld): Charmant de Zack / Alessandro Gocciadoro 120
V75-5 (Brons): Corazon de B. / Per Lennartsson 178
V75-6 (E3 Sto): A Teaser / Erik Adielsson 311
V75-7 (Silver): Don’t Say Gar / Alessandro Gocciadoro 25
Umsatz V75: 80.782.038 SEK
1. Rang: 4,19 Systeme à 5.011.950 SEK
2. Rang: 8.359 SEK
3. Rang: 407 SEK
Umsatz Top-7 (Brons): 1.726.792 SEK