Der süße Duft des Sieges

Wolvega, Sonntag, 27. August 2023. Der Schachzug von LeTrot, die Tour Européen du Trotteur Français auf fünf Etappen auszubauen, deren Dotation dafür um 50 Prozent zu kürzen, könnte zum Schuss nach hinten werden, was die Reisefreudigkeit zwei- und vierbeiniger gutklassiger Franzosen aus ihrer Heimat betrifft.
Auch für Diable de Vauvert, den Sieger der Auftakt-Etappe im belgischen Mons, steht diese Tour nicht auf dem Fahrplan. „Mons hat nur in mein Aufbauprogramm gepasst. Ziel ist das Winter-Meeting“, hatte Trainer Bertrand Le Beller verlauten lassen. Machten zum Beispiel im Vorjahr mit Feydeau Seven, Earl Simon und Express Jet drei echte Haudegen Wolvegas Victoriapark ihre Aufwartung, so suchte man solche Klasse bei der diesmal 2. Etappe, dem Grand Prix de Victoria Park,vergebens.
Einzig Ce Bello Romain spielt in dieser Liga - und der ist wegen Erreichens der Altersgrenze seit dem 1. April in Frankreich nicht mehr startberechtigt. Es passte alles inklusive Startplatz „2“ für den einzigen Millionär im Feld, der sich in Mons (zu) lange versteckt hatte, um mehr als Platz drei zu ergattern.
Jules van den Putte nutzte die ideale Abflugrampe nicht - ganz im Gegensatz zu Doux Parfum, der von ganz außen „volle Pulle“ losbretterte und sich problemlos vor Douxor de Guez (7), Festif Charmant (4) und dann erst Ce Bello Romain auf den Regiestuhl pflanzte. Außen war Hanna Huygens mit ihrem alten Haudegen Cyriel d’Atom hängengeblieben und wartete vergeblich, dass Ce Bello Romain sie von der Fron der Führungsarbeit erlösen möge.
Jedes Warten hat ein Ende, und so schnappte die Falle für den „schönen Römer“ felsenfest zu und ging auch nicht mehr auf. Kristof Depuydt ließ Doux Parfum durchweg flott marschieren und sich den Triumph auch von Festif Charmant nicht streitig machen, der bis auf einen „Hals“ an den nunmehr 22-fachen, 501.170 Euro schweren Sieger herankam.
Der außen stets hinter Cyriel Atom lauernde Everest Védaquais hatte mit etwa drei Längen für „Bronze“ gleich viel Luft nach vorn wie hinten, wogegen dem haushohen Favoriten Ce Bello Romain nur Platz fünf blieb.
Grand Prix de Victoria Park - Grand Prix Steven Bijkerk - (int., sechs- bis 14jähr. Franzosen)
2600m Autostart, 25.000 Euro
1. Doux Parfum 12,6 Kristof Depuydt 166*
10j.br. Wallach von Singalo a.d. Lambada Jet von Coktail Jet
Be: Guillaume Gillot; Zü: Louis Baudron; Tr: Carine de Soete
2. Festif Charmant 12,6 Danny Brouwer 110
3. Everest Védaquais 12,8 Robin Bakker 130
4. Douxor de Guez 13,1 Antoine de Vaugiraud 190
5. Ce Bello Romain 13,1 Jules van den Putte jr 18
6. Cyriel d’Atom 13,2 Hanna Huygens 42
7. Edy du Pommereux 13,2 Micha Brouwer 120
8. Déclic du Gade 13,3 Rick Wester 290
9. Défi Magik 13,3 Finn Verkaik 470
*alle Quoten PMU
Sieg: 166*; Richter: sicher Hals - 3 - 2½ - Kopf - ½ - Hals; 9 liefen (NS El Santo Haufor, Garuda Fligny)
Zw-Zeiten: 11,2 - 13,6 - 12,6 - 12,9 - 12,6 / je 500m
Wert: 12.500 - 6.500 - 3.000 - 1.500 - 1.000 - 500 Euro
Video: https://www.youtube.com/watch?v=tamM5cOQ5iw
Fürs Finale qualifiziert:
Mons Diable de Vauvert – Eclat de Gloire – Ce Bello Romain
Wolvega Doux Parfum – Festif Charmant – Everest Védaquais
Die nächsten Stationen:
Sonntag, 10. September Avenches / Schweiz 2350m 35.000 CHF
Sonntag, 24. September Mallorca / Spanien 2650m 25.000 Euro
Sonntag, 8. Oktober Gelsenkirchen / DE 2600m 25.000 Euro
Sonntag, 22. Oktober Mons / Belgien 2300m 50.000 Euro
Bisherige Gesamtsieger: Pirogue Jénilou (2007), Quido du Goutier (2008), Malakite (2009), Paradis Cordière (2010), Nimrod Boréalis (2011), Punchy (2012), Roxana de Barbray (2013), Soléa Rivellière (2014 und 2015), Swedishman (2016), Bird Parker (2017), Billie de Montfort (2018 und 2019), nicht ausgetragen wegen Corona-Pandemie 2020, Eclat de Gloire (2021 und 2022)
King Schermer König von Friesland
Im Vorjahr hatte er mit City Guide zur Quote von 425:10 in der mit 25.000 Euro dotierten Kampioenschap van Friesland den Toto erschüttert. Heuer stellte Michel Rothengatter mit King Schermer in der 2.100-Meter-Prüfung den Favoriten und machte mit der von Mister F Daag angeführten Konkurrenz ganz kurzen Prozess.
Während sich Robin Bakker mit dem 2018er Derby- und 2022er Copenhagen-Cup-Sieger von der „4“ sofort ein schattiges Plätzchen suchte, machte Rothengatter dem sechsjährigen Wallach von ganz außen gehörig Beine und bekam problemlos in horrenden 1:06,5 für die ersten 500 Meter das Kommando. Hinter dem Trixton-Sohn reihten sich Enerise Flash, Prosperous, Durk M Boko, Mister F Daag, Karola und Floris van Egmont zur Perlenkette auf, die eine Runde lang hielt.
Dann wagte sich bei nur noch 1:17er Tempo Mister F Daag als Erster an die frische Luft und bekam wie erhofft in Prosperous den gewünschten Schlepper, in dessen Windschatten es sich prächtig fahren ließ. All das kümmerte den „König“ und seinen Steuermann wenig, die sich im Einlauf überlegen auf drei Längen absetzten vor Mister F Daag, der den Rest im Griff hatte. Von dem war die geschonte Enerise Flash einen Hauch besser als Prosperous.
Für den seit Wochen in prächtiger Verfassung laufenden King Schermer, der auch in Deutschland, Schweden und Frankreich mehr als nur ein Scherflein verdient hat, klapperte zum 13. Mal der erste Preis in seiner Kasse, in der sich 169.446 Euro befinden.
Kampioenschap van Friesland (int., Sechs- bis Zwölfj.)
2100m Autostart, 27.500 Euro
1. King Schermer 12,0 Michel Rothengatter 18*
6j.br. Wallach von Trixton a.d. Rybeira Bi von Varenne
Be: Handelsonderneming Kuijper; Zü: Stal Schermer; Tr: Michel Rothengatter
2. Mister F Daag 12,3 Robin Bakker 28
3. Enerise Flash 12,5 Jaap van Rijn 140
4. Properous 12,5 Robbin Bot 110
5. Karola 12,6 Chiel Wildhagen 410
6. Durk M Boko 12,9 Frans van der Blonk 200
7. Floris van Egmont 13,1 Jan Thijs de Jong 230
*alle Quoten von PMU
Sieg: 18; Richter: überlegen 3 - 1½ - k.Kopf - 1 - 3 - 2 Längen; 7 liefen (NS Halo Am)
Zw-Zeiten: 06,5 - 17,2 - 14,3 - 10,2/ je 500m
Wert: 12.500 - 6.250 - 3.000 - 1.500 - 1.000 - 450 - 300 sowie 2.500 Euro Züchterprämien
Video: https://www.youtube.com/watch?v=7S8XUn9QW3g
Ester wie auf Schienen
Nachfolgerin von Géricault wurde im mit lediglich fünf Gespannen bestückten, inklusive Züchterprämien 106.150 Euro wertvollen Derby der TCT-Serie für Dreijährige Ester degli Dei, die damit ihren Run durch die Großereignisse fortsetzte: Vor einem Monat hatte sich die in Italien geborene Maharajah-Tochter bereits das zweite Finale des Breeders Course in Jägersro geschnappt.
Von der „2“ flitzte die langbeinige Braune sofort vor Novato (3), Stablemate Elite d’Arc (1), Kevin Prince (4) und Nathan Schermer (5) nach vorn und konnte auf dem zweiten und dritten „Quarter“ gemütlich bummeln. Für die Schlussrunde wurde Kevin Prince nach außen beordert, und um allen Eventualitäten vorzubeugen, blockte ihn Elite d’Arc ab.
Im Einlauf ließ Robin Bakker seine Stute bei längst knackiger Fahrt nur so weit von der Leine, dass der bravourös kämpfende Kevin Prince (von Follow Me) nicht näher als auf eine halbe Länge herankam. In 1:13,5 war der sechste Sieg aus sieben Versuchen unter Dach und Fach. Mit 148.190 Euro wird sie sich im Derby Italiano bzw. den Oaks versuchen.
Der innen streng geschonte Novato (von Maharajah) schnappte sich Elite d’Arc, der sich außen herum etwas müde gelaufen hatte. Nathan Schermer verlor 500 Meter vorm Ziel den Kontakt.
TCT Derby -Klaas J Bootsman - (Gruppe II int., Dreijährige)
2100m Autostart, 106.150 Euro
1. Ester degli Dei 13,5 Robin Bakker 13
3j.br. Stute von Maharajah a.d. Twill be Done von Donato Hanover
Be: Leo Schalkoort; Zü: Soc.Agr. degli Dei Srl, IT; Tr: Paul Hagoort
2. Kevin Prince 13,6 Michel Rothengatter 67
3. Novato 13,7 Jeffrey Mieras 66
4. Elite d’Arc 13,7 Micha Brouwer 84
5. Nathan Schermer 15,0 Dion Tesselaar 528
Sieg: 128; Richter: sicher ½ - 1¼ - 1¼ - 13 Längen; 5 liefen
Zw-Zeiten: 11,3 - 17,5 - 16,5 - 09,9/ je 500m
Wert: 50.000 - 25.000 - 12.000 - 6.500 - 3.000 sowie 9.650 Euro Züchterprämien
Video: https://www.youtube.com/watch?v=uZflblinr3U
Robbin Bot für Bruder Erwin
Am Ende leichtes Spiel hatte im mit 50.000 Euro dotierten Newport Breeding TCT Filly Derby Robbin Bot mit der von seinem Bruder Erwin trainierten Ninetta Boko, die nur auf den ersten 500 Meter etwas mehr in die Tasten greifen musste, um Niagara River von der Spitze zu verdrängen.
Danach lief alles wie am Schnürchen für die zwischen Schweden und Holland pendelnde Father-Patrick-Tochter, die sich auch von der sofort an ihrer Flanke aufziehenden Emma Jet nicht aus dem Konzept bringen ließ. Vorbei kam Michel Rothengatter mit der Co-Favoritin nicht und begnügte sich bei der auf dem dritten Viertel bis auf 1:19,3 abflauenden Pace, Ninetta Boko zu bewachen.
Die kannte keinen falschen Moment, legte auf der Zielgeraden bequem zu und kam ganz leicht 1½ Längen vor Niagara River (von Orlando Vici) zu ihrem dritten Erfolg, der sie auf 63.796 Euro brachte. Doppelt so groß war der Abstand zur Dritten Elita Indal (von Muscle Hill), die Emma Jet (von Maharajah) um eine halbe Länge ausstach.
TCT Filly Derby -Newport Breeding - (Gruppe II int., dreij. Stuten)
2100m Autostart, 55.000 Euro
1. Ninetta Boko 13,6 Robbin Bot 26
3j.dklbr. Stute von Father Patrick a.d. Aida Boko von From Above
Be: Gerrits Recycling Group; Zü: Boko Stables Holland BV, NL/SE; Tr: Erwin Bot
2. Niagara River 13,8 Danny Brouwer 38
3. Elita Indal 14,0 Robin Bakker 108
4. Emma Jet 14,1 Michel Rothengatter 29
5. Noa Transs R 14,1 John Dekker 650
6. Nikki Hazelaar 15,5 Jim Veldman 856
7. Noche del Amor 15,8 Dion Tesselaar 752
Eos Font dis.r. Jaap van Rijn 205
Sieg: 26; Richter: leicht 1½ - 3 - ½ - 1½ Längen; 8 liefen (NS Nadia C Boko)
Zw-Zeiten: 10,7 - 14,0 - 19,3 - 13,0/ je 500m
Wert: 25.000 - 12.000 - 6.000 - 3.000 - 2.000 - 1.250 sowie 5.750 Euro Züchterprämien
Video: https://www.youtube.com/watch?v=CdtUl4nZdd8
Alle Fotos: Facebook Victoria Park Wolvega / Noordtrot.nl