Der nächste Coup des Hambo-Siegers

Anderson / Indiana, Freitag, 3. November 2023. Die Goldgrube für die Standardbreds Nordamerikas befindet sich dieser Tage im 55.000-Enwohner-Städtchen Anderson 50 Kilometer nordöstlich von Indianapolis City bzw. dessen Hoosier Park.
Nur sechs Tage nach der Breeder’s-Crown-Gala waren die Dreijährigen beider Gangarten erneut um sechsstellige Beträge angesprochen. Weil’s für einige am vergangenen Samstag so prächtig gelaufen war oder sie Revanchegelüste verspürten, waren sie trotz der kurzen Regenerationszeit gleich vor Ort geblieben.
Trotz der für ihn enormen Dauerbelastung kannte Tactical Approach im Gegensatz zu seinen BC-Rivalen Celebrity Bambino und Helpfirstedition, die an sechster bzw. achter Position Mitte des Einlaufs bzw. 500 Meter vor Ultimo das Handtuch im Galopp warfen, keine Müdigkeit, obwohl ihm wie so oft mit der „8“ nicht gerade eine ideale Abflugrampe zugeschanzt worden war.
Im Gegensatz zu Hambletonian. Kentucky Futurity und auch der Breeder’s Crown, in denen er den Spieß mehr oder weniger aus der Defensive zu seinen Gunst gedreht hatte, ging sein „Käpt’n“ Scott Zeron mit dem 1,3-fachen Millionario höchst offensiv zu Werke - der Tactical-Landing-Sohn scheint mit jedem Auftritt nicht nur unkomplizierter, sondern auch stärker zu werden.
Zeron ließ den Dunkelbraunen munter treten und jagte eingangs der ersten Biege Ponda Jet (2), der sich vor dem rasch in seinem Windschatten verschwindenden Black Magic für die Spitze durchgesetzt hatte, vom Dirigier-Pult.
Ein bisschen verspekuliert hatte sich Yannick Gingras, der Celebrity Bambino (1) rasch nach außen gezirkelt hatte und nun mit der Todeslage vorliebnehmen musste, bis er sich nach 500 Metern vor dem aus der zweiten Startreihe loslegenden Jet Hill (10) in die innere Spur quetschen konnte.mNach diesem Manöver musste French Wine (5) vor Winner’s Bet (4) mit dem äußeren Gegenwind fertig werden, was dem Breeder’s-Crown-Dritten recht ordentlich gelang.
Tactical Approach ein wenig auf den Zahn zu fühlen vermochte er jedoch genauso wenig wie der Rest. Mühelos dampfte Nancy Takters Musterschüler zwei Längen voraus zum zehnten Mal in diesem Jahr und zwölften Mal insgesamt als Erster am Zielrichter vorbei und baute sein Saisonkonto auf 1.422.239 USD aus - nicht schlecht für Einen, der als Jährling am 5. Oktober 2021 in Lexington für 85.000 „bucks“ zu haben war.
Platz zwei holte sich mit einem rasanten „Spezialslalom“ um die „Stangen“ French Wine, Ponda Jet und Black Magic herum der zehnfache Saisonsieger Jet Hill.
„Ich könnte nicht stolzer auf ihn sein - was für ein toller Hengst“, strahlte Nancy Takter, „bei mir ist immer Hochspannung pur angesagt, wenn er läuft. Er hatte jetzt binnen zwei Wochen drei harte Aufgaben, hat dieses Rennen und die Breeder’s Crown gewonnen. Nun soll er sich in den FanDuel Championships am 25. November auf The Meadowlands (für die er automatisch qualifiziert ist und in denen es um 350.000 USD geht / Anm.d.Red.) mit den Älteren messen. Ich denke, er wird sich gegen Alrajah One, It’s Academic und Co gut aus der Affäre ziehen.“
The Carl Erskine Trot - (Open, Dreijährige)
1609m Autostart, 205.000 USD
1. Tactical Approach 09,7 Scott Zeron 16
3j.dklbr. Hengst von Tactical Landing a.d. Sarcy von Donato Hanover
Be: Robert Leblanc, John Fielding, Joe Sbrocco & Jaf Racing; Zü: Steve Stewart & Oakwood Farms; Tr: Nancy Takter
2. Jet Hill 10,0 Ronnie Wrenn jr 183
3. Ponda Jet 10,0 Kyle Wilfong 338
4. French Wine 10,2 Andy Miller 45
5. Black Magic 10,5 David Miller 742
6. Texsong Soprano 10,6 Michael Oosting 1056
7. Winner’s Bet 10,6 Dexter Dunn 94
8. Talent Scout 11,1 Trace Tetrick 687
9. Helpfirstedition 11,2g John De Long 304
Celebrity Bambino dis.r. Yannick Gingras 83
Sieg: 16; Richter: leicht 2 - ¼ - 1½ - 2¾ - ¼ - ¼ - 4¼ - 1 Länge; 10 liefen
Wert: 102.500 - 61.250 - 30.600 - 20.400 - 10.250 USD
Trainer: Takter – Edward Miller – Hochstetler – Julie Miller – Toscano
Stallions: Tactical Landing – What the Hill – Dover Dan – Bar Hopping – Full Count
Es fehlte nur eine Länge, dann hätte Scott Zeron mit einem weiteren Tactical-Landing-Sprössling - diesmal für Megan Scran - auch The Crossroads of America auf seine Kappe gebracht.
Der Vergleich der dreijährigen „trotting fillies“ hatte mit der sofort springenden Mommamia Volo (1) einen prominenten Ausfall zu verkraften. Von der „9“ knatterte Mass Hysteria vor Helpoftheseason (5) und Rose Run Yolanda (8) an die Spitze, konnte sich dort jedoch nicht lange halten. Aus dem ersten Bogen heraus zischte Helpoftheseason vorbei, die sich des Platzes an der Sonne ebenfalls nicht lange erfreuen durfte.
Die BC-Vierte Rose Run Yolanda hatte zur Hälfte des Weges das Sagen. Im Schlussbogen wanderte die an vierter Position liegende Tactical Mounds in Spur zwei, und an der siebenfachen Saisonsiegerin blieb Call me Goo kleben wie eine Klette.
Das entpuppte sich als blendende Maßnahme, denn im Dreikampf um den höchsten Scheck, für den sich Rose Run Yolanda lange mit Leib und Seele reinhängte, neigte sich die Waage auf den letzten 100 Metern immer stärker zugunsten der Googoo-Gaagaa-Tochter, der Dexter Dunn mit gewohnter Finesse Beine machte.
Im Ziel hatte die nunmehr 15-fache Siegerin - elf davon landete sie in diesem Jahr - eine Länge Vorsprung auf Tactical Mounds und besserte ihr Konto auf 289.560 (2023) bzw. 356.797 Dollar „lifetime“ auf.
The Crossroads of America - Trot - (dreijährige Stuten)
1609m Autostart, 115.000 USD
1. Call me Goo 10,7 Dexter Dunn 49
3j.br. Stute von Googoo Gaagaa a.d. Callmemza von Great George Two
Be: Graham Grace Stables LLC; Zü: W Bib Roberts; Tr: Jason Skinner
2. Tactical Mounds 10,9 Scott Zeron 23
3. Rose Run Yolanda 11,0 Yannick Gingras 78
4. Helpoftheseason 11,2 Peter Wrenn 104
5. Rose Run Yanae 11,3 Chris Page 519
6. Swinging Senorita 11,6 Ronnie Wrenn jr 817
7. Picaboo Lady 12,2 Trace Tetrick 737
8. Mass Hysteria 12,3 David Miller 505
9. Country Mama 12,5 John De Long 1053
Mommamia Volo dis.r. Todd McCarthy 33
Sieg: 49; Richter: sicher 1 - 1¼ - 2 - ½ - 2 - 5¾ - ¼ - 1¼ Längen; 10 liefen
Wert: 57.500 - 28.750 - 13.800 - 9.200 - 5.750 USD
Trainer: Skinner – Scran – Luther – Melanie Wrenn – Burke
Stallions: Googoo Gaagaa – Tactical Landing – Triumphant Caviar – Helpisontheway – Triumphant Caviar
Bei den 2020 geborenen Pacern setzte sich im The Monument Circle für die Jungs, die um 190.000 USD stritten, mit katapultartigem Speed aus siebter Position Trace Tetrick mit Coach Stefanos zur Quote von 88:10 um eine halbe Länge gegen Why not Now und den lange den Takt vorgebenden 23:10-Favoriten Stockade Seelster durch.
105.000 „bucks“ warteten im The USS Indianapolis Memorial auf die Ladys, bei denen Strong Poison mit Yannick Gingras stramm vorneweg für 17:10 fast drei Längen voraus zu starkes Gift für ihre von Brian Sears gesteuerte Schattenfrau Beach Cowgirl war.