Der Superhero mit dem nächsten Big Point

Oslo-Bjerke, Sonntag, 11. Juni 2023. So leicht wie für einen 17:10-Gemeinten gedacht ging das Europamatch der Vierjährigen für B.A. Superhero vom Tisch - jenen US-Amerikaner, der in der Kopenhagener 4-års-Eliten Lasbeks Derby-Hoffnung Schampus geputzt und dieses Resultat als Dritter zu Double Deceiver und Gio Cash in Solvallas Fyraåringseliten durchaus bestätigt hatte.
Es lief alles perfekt wie am Reißbrett vorgezeichnet für den Sohn von Supervererber Muscle Hill, der dank Nichtstarter Access von Rampe „7“ los durfte. Bo Westergaard machte ihm mächtig Beine und bekam - natürlich - vom Trainingsgefährten Thewinnertakeitall, der von der „3“ sofort nach vorn gedüst war, ausgangs der ersten Biege das Kommando anstandslos übereignet.
Hinter den beiden „Westergaards“ fand Robin Bakker für Diaposon (3) ein feines windschattiges Plätzchen vor Petho, Platinium und Born in Bergen. Gegen den äußeren Fahrtwind hatte Custom Cheval vor Doge As und Joyeux du Cigne anzukämpfen. Als der nach 1.400 Metern schachmatt war und sich nach hinten abseilte, übernahm Doge As den Part des ersten Angreifers - oder auch nicht, denn just in jenem Moment legte B A Superhero eine gehörige Schippe drauf. Ruckzuck setzte er sich auf vier Längen ab und gab davon auf dem Weg ins Ziel keinen Zentimeter preis.
Umso spannender ging’s um den Ehrenplatz zur Sache, den Westergaards zweite Waffe um zwei Köpfe verfehlte: In zweiter Spur war Doge As (von Pascia‘ Lest) um eben diesen Abstand besser, und auch der in vierter Spur auf Touren kommende Maharajah-Nachkomme Diapason lief noch vorbei.
Mr Pukk Gjennvinnings Europamatch (int., Vierjährige)
2100m Autostart, 402.000 NKR
1. B A Superhero 12,0 Bo Westergaard 17
4j.br. Hengst von Chapter Seven a.d. Win Missy B von Conway Hall
Be: Masiol ApS (Preben Munch Kjærgaard), DK; Zü: Robert Key, US; Tr: Bo Westergaard
2. Doge As 12,4 Alessandro Gocciadoro 124
3. Diapason 12,4 Robin Bakker 49
4. Thewinnertakeitall 12,5 Nicklas Korfitsen 89
5. Petho 12,7 Åsbjörn Tengsareid 124
6. Joyeux du Cigne 13,0 Tom Erik Solberg 613
7. Born in Bergen 13,0 Björn Steine 488
8. Custom Chef 14,0 Henry Rorgemoen 1092
9. Platinium 14,3 Santtu Raitala 136
Sieg: 17; Richter: überlegen 4½ - Kopf - Kopf - 2 - 3 Längen; 9 liefen (NS Access)
Zw-Zeiten: 12,9/500m - 13,8/1000m - 08,8/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 - 12.000 NKR
Månlykke mit Knautschen
Eine fast ebenso glatte Sache wurde der Energimas Sprintlöp, der mangels vierbeiniger Masse schon lange nicht mehr als Bjerke Cup in Vorläufen und Finale über die Bühne geht, sondern in lediglich einem Lauf entschieden wird, für Hierro Boko. Natürlich flog Supersprinter Floris Baldwin von der „2“ vor I.D. Exceptional (1) und Z Boko (9) spielerisch leicht in Front. Heart of Steel (6) hingegen musste 400 Meter lang kurbeln, um aus der dritten Spur weg an seine Seite zu kommen, was den Holländer in Diensten der Untersteiners jene Körner kostete, die ihm zum bitteren Ende fehlen sollten.
Hinter ihm lauerte Hierro Boko vor Synergy, Hede Darling und dann erst Elitloppet-Starter Best Ofdream Trio, bei dem Kim Eriksson von der „7“ auf einen Abflug verzichtet und sich mit dem Nad-Al-Sheba-Sohn ganz hinten einsortiert hatte. Als Heart of Steel nachließ, war der Weg für I.D.Exceptional frei zur Attacke, während Mika Forss noch ein wenig warten musste, bis er Hierro Boko in Spur drei lancieren konnte. Dort legte der From-Above-Sohn den Schnellgang ein und flitzte wieselflink an allen vorbei zu frischen 150.000 NKR.
Ebenso deutlich wanderte der zweite Scheck in die Tasche von Synergy, den Gocciadoro, nachdem es für den US-Amerikaner auf seiner Europa-Rallye in Skandinavien 2021 sehr bescheiden gelaufen war, seit 15 Monaten deutlich zum Leben erweckt hat. Der Endspurt aus konsequenter Deckung konnte sich jedenfalls sehen lassen.
Energimas Sprintlöp (int., 3- bis 14jähr.)
1609m Autostart, 295.000 NKR
1. Hierro Boko 10,4 Mika Forss 58
9j.dklbr. Wallach von From Above a.d. Staro Almighty von Yankee Glide
Be: Fire-Talli, FI; Zü: Boko Stables Holland BV, SE; Tr: Hannu Korpi
2. Synergy 10,6 Alessandro Gocciadoro 61
3. I. D. Exceptional 10,7 Nicklas Korfitsen 217
4. Best Ofdream Trio 10,8 Kim Eriksson 47
5. Floris Baldwin 10,9 Bo Westergaard 21
6. Hede Darling 10,9 Frode Hamre 164
7. Z Boko 10,9 Kristian Malmin 594
8. Type A 11,1 Magnus T. Gundersen 1073
9. Heart of Steel 11,2 Peter Untersteiner 245
10. Custom Cheval 12,1 Svein Ove Wassberg 1380
Sieg: 58; Richter: leicht 1½ - 1 - Hals - 1 - k.Kopf - ½ Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 09,5/500m - 11,0/1000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 70.000 - 35.000 - 18.000 - 10.000 - 7.000 - 5.000 NKR
Los ging’s in der über die schwedische ATG abgerechneten V75 mit dem Stayer-Lopp über 3.140 Meter plus Zulagen, in dem Frode Hamre mit Jean-Michel Bazires einstigem Schützling Feydeau Seven schwer mit Zitronen gehandelt hatte. Trotz 40 Meter Zulage kreuzte der Rédéo-Josselyn-Sohn gemeinsam mit Bandgefährte Hennessy Am rasch im Vordertreffen auf. Nach einer Runde übernahm sein Mitstreiter die Spitze, doch kam ein klares „Nein“ von Erlend Rennesvik, als Hamre um die Führung anklopfte.
Der entschied sich, dahinter einzuparken - ein folgenschwerer Fehler, denn bis zum für ihn bitteren Ende kam das favorisierte Gespann nicht aus der Zwickmühle hinter dem ermattenden Taktgeber heraus und musste mit Rang vier und 18.000 NKR Kleingeld vorliebnehmen. Aus dem dritten Paar außen schlug Eirik Höitomt mit Gangnam Style K. kurz und knackig zu und schnappte sich in 1:14,1/3180m 150.000 NKR eine halbe Länge vor Freedom, der als bester „Grundmarkler“ nach 1:15,1/3140m 70.000 NKR einstrich.
Nie eine Szene hatte bei seinem 119. Auftritt der mittlerweile 13-jährige Lionel. Einer von Norwegens besten Trabern aller Zeiten, unter anderem Sieger im Prix de Paris 2016 und Zweiter im International Trot 2018, trudelte als abgeschlagener Achter ein.
Ein Spektakel der besonderen Art tischte in der Sto-Eliten, die in Erinnerung an Trond Anderssen gelaufen wurde, der wie einige schwedische Steuerleute tags zuvor noch in Östersund aktive Alessandro Gocciadoro auf. Startnummer „7“ bescherte seiner Clarissa durch den ersten Bogen Spur drei, bis sie sich für die Schlussrunde an die Flanke Thai Brooklyns vortanken konnte.
Auch die 600 Meter vorm Ziel aus dem vierten Paar flottgemachte Filippa B.J. (6), für die Jorma Kontio auf eine Parforcejagd vom Start verzichtet hatte, brachte die Exploit-Caf-Tochter nicht aus der Ruhe. Trotz Schwerstarbeit außen herum und des rasanten Tempos - 500 Meter wurden in 1:07,5, 1.000 Meter in 1:10,1 herunter genagelt - setzte sie sich deutlich auf 2½ Längen ab und wurde damit ihrer 18:10-Toto-Stellung mit jeder Faser gerecht. 300.000 NKR waren der verdiente Lohn für die Tagesbestzeit von blanken 1:10, womit sie den Bahnrekord für Stuten, den seit einem Jahr Sayonara hält, lediglich um eine Zehntelsekunde verfehlte.
Filippa B.J. hingegen wurden am Ende die Füße etwas schwer; ihr blieben Rang vier und 30.000 NKR sowie eine neue 1:10,7-Bestmarke.
„Clarissa ist fantastisch - die beste Stute in meinem Lot“, strahlte Gocciadoro, der derzeit fast mehr in Nordeuropa auf Achse ist denn in seiner Heimat.
V75-1 (Stayer): Gangnam Style K. / Eirik Höltomt 66
V75-2 (-): Cool Trix / Frode Hamre 19
V75-3 (Kaldblod): H.V. Tuuri/ Iikka Nurmonen 38
V75-4 (Elit-Sto): Clarissa / Alessandro Gocciadoro 18
V75-5 (Sprint): Hierro Boko / Mika Forss 58
V75-6 (4jähr.): B A Superhero / Bo Westergaard 17
V75-7 (Oslo GP): Hadès de Vandel / Robin Bakker 57
Umsatz V75: 28.813.361 SEK
1. Rang: 3.082 Systeme à 3.403 SEK
2. Rang: 44 SEK
3. Rang: Jackpot 7.491.474 SEK
Umsatz Top-7 (Sprint): 387.048 SEK
Gelohnt hat sich der Ausflug übers Kattegat auch für Europabummler Henk Grift, dessen Satteltraber im Montélopp den Rahm abschöpften: Der elfjährige Jag-de-Bellouet-Sohn Corps et Ame wurde seiner 27:10-Favoritenrolle mit Jonathan Carré überaus gerecht und holte sich nach 1:11,5/1609m die 100.000 NKR für Platz eins fünf Längen vor Dynamite Light. Sein Reise- und Trainingsgefährte Boston Terrie trug mit Emilia Leo als Vierter 12.000 Kronen zur Reisekasse bei.