Der König hält Hof

Anderson / Indiana, Freitag, 4. November 2022. Wenn’s doch über die ganze Saison so gut gelaufen wäre für King of the North, doch „es ist nicht einfach, einen Dreijährigen übers gesamte Rennjahr topfit zu halten. Entweder Du holst das frühe oder das späte Geld. Der Hambo-Triumph wär natürlich was ganz Besonderes auch für mich gewesen, aber nun räumen wir eben hinten heraus ab“.
So bilanzierte Mark Macdonald für King of the North, der spät im Jahr wieder in jene Verfassung gekommen ist, mit der er zu Beginn seiner Karriere fünf Dinger an der Strippe gewonnen hatte, darunter das prestigeträchtige Peter Haughton Memorial, und dann ein wenig in der Versenkung verschwunden war. „Dennoch - er hat sich nicht einmal wirklich schlecht vorgestellt ohne einen triftigen, objektiv nachvollziehbaren Grund“, so der Kanadier weiter.
Hinten werden die Enten fett - das gilt heuer in besonderem Maße für den 190.000-Dollar-Jährling (6. Oktober 2020 in Lexington als Lot Nummer 59), der nur fünf Tage nach seinem 300.000 Dollar wertvollen, überlegenen Breeder’s-Crown-Triumph auf dem 1.407-Meter-Oval des Hoosier Park rund 25 Kilometer außerhalb von Indianapolis zum Carl Erskine Trot wieder am Ball war und erneut seine Schokoladenseite präsentierte.
Mit der „4“ ideal bedient, parkte ihn Macdonald zunächst hinter dem von „Rampe 7“ wieselflink nach vorn gedüsten 1.154:10-Longshot Delgado. Lange hielt es den König jedoch nicht auf dem Platz des Kronprinzen. Noch vor der Halbmeilen-Marke enterte das vierte Fohlen der fast zweifachen Millionärin und Traberstute der Jahre 2011 und 2012 Check me out die Kommandobrücke.
Das sollte es dann auch schon gewesen sein für den Walner-Sprössling, der im Einlauf überlegen auf drei Längen davon stiebte, für den dritten Saisonsieg (und neunten „lifetime“) 100.000 USD erhielt und sich mit 412.500 „greenbacks“, die er für seine drei Siege am Stück gutgeschrieben bekam, in Windeseile vom Nobody auf Rang acht der aktuellen „money ranking list“ für die 2019 geborenen nordamerikanischen Trotter vorarbeitete.
551.952 Dollar Gage stehen 2022 für ihn zu Buche, und es könnten rasch noch mehr werden, wenn er Form und gute Laune behält: Bereits in einer Woche soll des Königs später Goldrausch bei den Matron Stakes von Dover Downs weitergehen. Und dann stehen ja auch noch die TVG Championships Ende November auf The Meadowlands an.
Der von Trixton gezeugte Delgado hielt „Silber“ eisern fest vor den Kopf an Kopf am Zielrichter vorbeistürmenden Dover in Motion, Chulo und Caviar Gold, die am Toto unwesentlich stärker nachgefragt waren. Branded by Lindy setzte als des Wettmarkts zweite Chance nur ein Brandzeichen: eine Galoppade kurz nach dem „Ab“, die ihn end- und hoffungslos zurückwarf.
The Carl Erskine Trot (int., Dreijährige)
1609m Autostart, 200.000 USD
1. King of the North 09,9 Mark Macdonald 15
3j.dklbr. Hengst von Walner a.d. Check me out von Donato Hanover
Be: Schnittker Ward, Steven Arnold & oth.; Zü: Steve Jones & Ray Schnittker; Tr: Raymond Schnittker
2. Delgado 10,2 Sam Widger 1154
3. Dover in Motion 10,4 Ricky Macomber jr 323
4. Chulo 10,4 David Miller 789
5. Caviar Gold 10,4 Chris Page 655
6. Longshot 10,5 Chris Lems 56
7. Ponda Adventure 10,6 Trace Tetrick 93
Golden Wall Ås hdF Tony Hall 462
Branded by Lindy hdF Yannick Gingras 50
Sieg: 15; Richter: überlegen 3 - ¾ - k.Kopf - k.Kopf - 1¼ - 1¼ Längen; 9 liefen (NS Iwon’t Backdown Ås)
Wert: 100.000 - 50.000 - 24.000 - 16.000 - 10.000 USD
Ebenfalls Trumpf war die Favoritin im Crossroads of America für 2019 geborene Traberstuten. Lokalmatadorin M-m’s Dream, vor zwei Jahren auf der Auktion im Hoosier Park für 18.500 Dollar versteigert, hatte bis auf eine Ausnahme all ihre 20 Auftritte auf dieser Piste und ging die 110.000-Dollar-Aufgabe mit der breiten Brust von elf Saisonsiegen und einem dritten Rang aus zwölf Versuchen an.
Leicht wurde es ihr allerdings ganz und gar nicht gemacht, obwohl sie kurz nach Halbzeit als vierte Perle der Kette Jusmakinyalook das Kommando abknöpfte und die Zeichen damit früh auf „Sieg Numero 18“ zu stehen schienen.
Bis zum knappen Ende setzte ihr nach einem Kilometer nach außen beorderte Cash Infusion (von Chapter Seven) unerbittlich zu und unterlag nur um eine Viertellänge - da musste Dave Miller bei der ein wenig hin und her eiernden M-m’s Dream all sein feines fahrerisches Können in die Waagschale werfen.
Mit dem rasantesten „final quarter“ erwischte eine Länge dahinter die ganz außen heran sprintende Gabbys C Note Scheck Nummer drei knapp vor Funky Wiggle und Jusmakinyalook, hinter der Jordan Ross ab Mitte der Zielgeraden vergeblich auf freie Fahrt hoffte. Erst auf den letzten 50 Metern verlor die Pinetucky-Tochter etwas den Kontakt.
Mit Saisoneinkünften von 496.550 USD nimmt das „Hoosier Girl“ Platz elf bei den dreijährigen Trottern ein, die von den beiden Schwedinnen Joviality (1.075.640 USD) und Jiggy Jog (919.244 USD) vor Hambo-Sieger Cool Papa Bell (892.370 USD) angeführt wird.
The Crossroads of America (int., dreij. Stuten)
1609m Autostart, 110.000 USD
1. M-m’s Dream 10,6 David Miller 17
3j.dklbr. Stute von Swan for All a.d. Trading Places von Classic Photo
Be: Eleven Star Stables, Frank Baldachino & Hillside Stables; Zü: Mervin Miller; Tr: Henry Graber jr
2. Cash Infusion 10,6 Atlee Bender 26
3. Gabbys C Note 10,7 Chris Page 510
4. Funky Wiggle 10,9 Kyle Wilfong 447
5. Jusmakinyalook 11,0 Jordan Ross 968
6. I’ll have a Lindy 11,1 Yannick Gingras 665
7. Disclosure 11,7 Trace Tetrick 1070
8. Bluebird Dove 13,3g Peter Wrenn 116
Brickhouse Babe hdF Mark Macdonald 160
Luv Lorelei hdF Robert Taylor 270
Sieg: 17; Richter: Kampf ¼ - 1¼ - ¼ - 1½ - ¼ - 5 - 13 Längen; 10 liefen
Wert: 55.000 - 27.500 - 13.200 - 8.800 - 5.500 USD