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Der Kindergarten höchst aktiv

 Anoka Hanover mit Todd McCarthy (drf.com)
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USA

East Rutherford / New Jersey, Samstag, 7. November 2020. Es müssen nicht immer die ganz großen Wege sein, auf denen die Youngster im ersten Jahr ihrer Rennkarriere das große Geld scheffeln. Genau aus diesem Grund hat The Meadowlands einst die sich über Sommer und Herbst hinziehende Kindergarten Serie ins Leben gerufen, deren vier Finals an Nordamerikas erster Adresse des Sulkysports um erkleckliche 151.030 (zweijährige Pacer-Stuten) bis 252.340 Dollar (zweijährige Traber-Stuten) ausgetragen wurden.

Wobei ein wenig in den bedeutenden Rennen erworbene Härte nicht schaden kann, wie die Teilnahme der Breeders-Crown-Zweiten Mazzarati bzw. des „halben“ Breeders-Crown-Winners Summa cum Laude zeigten.

Erste im „Kindergarten“ waren die zweijährigen „Trotting fillies“, bei denen nicht Mazzarati, sondern die fünfmal in Folge unbezwingbare Anoka Hanover zur Favoritin erkoren und dieser Rolle vollauf gerecht wurde. Zwei Kindergarten-Vorläufe, Bluegrass- und International Stallion Stakes in Lexington sowie der Simpson Trot zählten zu dieser Siegesserie, die sie mit dem neunten Treffer „lifetime“ ausbaute, woran auch die „Unglückszahl 13“ - es war der 13. Auftritt der am 5. November 2019 in Harrisburg für 35.000 Dollar von Trainer Noel Daley „& friends“ erworbenen Schwarzbraunen - nichts änderte.

An fünfter Stelle hinter Insta Glam, Dutiful, Wet my Whistle und Hot as Hill untergeschlüpft, ging Todd McCarthy, der jüngere Bruder des längst in Nordamerika etablierten Andrew McCarthy, nach der Hälfte des Weges mit der Donato-Hanover-Tochter in die Offensive, bekam 200 Meter weiter in der vor ihr ausscherenden Wet my Whistle eine Lokomotive und schnappte sich dank des zügigsten letzten Viertels aller zehn Kandidatinnen, mit dem sie auch ihre ständige Schattenfrau Mazzarati (von Cantab Hall) abschüttelte, den über 126.170 US-Dollar ausgestellten Siegerscheck locker eine Länge voraus, ohne an ihre Grenze gehen zu müssen.

Mit dem hat sie nun schon 373.153 „Greenbacks“ eingesammelt und noch eine lohnende Aufgabe auf der Meilenbahn vor der Brust, bevor es in die aktive Winterruhe geht: den Goldsmith Maid Trot um rund 475.000 Dollar in 14 Tagen. „Sie war von Anfang an ein cleveres, nervenstarkes Mädchen. Es ist für mich als Trainer einfach, wenn sie alles so brav und tough mitmacht. Sie ist zwar nicht die Schönste, sie aber das Herz auf dem rechten Fleck“, schrieb ihr Trainer ihr höchst zufrieden ins Stammbuch.

Für Todd McCarthy war’s der erste Schritt einer Triplette, die ihn zum Fahrer des Abends machte. Erst Ende August in die States gewechselt („Australien, wo ich viel Erfolg hatte, war gut für meine Entwicklung. Doch jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu wagen. Mein Bruder Andy hat versprochen, mir behilflich zu sein. Er kennt das Räderwerk der Harness Industry inzwischen gut genug. Das erleichtert den Einstieg ungemein.“), steht sein Konto momentan bei 70 Siegen aus 495 Fahrten und 1.072.703 USD an Gewinnen.

Insta Glam (von Father Patrick), die sich ausgangs der letzten Kurve einen Drei-Längen-Vorteil erarbeitet hatte, hielt den Ehrenplatz mit Ach und Krach fest. Auffällig: Wie schon bei vielen bedeutenden Prüfungen zuvor vermochten die Muscle-Hill-Produkte im Gegensatz zu früheren Jahren erstaunlich wenig zu reißen. Die fünf Töchter des seit langem gefragtesten Traber-Deckhengstes in Nordamerika belegten lediglich die Plätze vier, fünf, sechs, neun und zehn.

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Dee’s Red Delicious (harnesslink.com)

Eine Bilanz, die bei den jungen Herren mit den Rängen drei, vier, sechs, sieben und acht ganz ähnlich war. Dabei sah es bei denen recht gut aus für einen Erfolg eines Muscle-Hill-Produkts. Favorit Lindysmusclemania vermochte von Startplatz „1“ die Pole Position zwar nicht zu verteidigen, für die Royson’s Punch aus „hole 5“ einfach den härteren Punch hatte, lag jedoch dahinter vielversprechend auf der Lauer, als er eingangs der Überseite plötzlich im Galopp alle Hoffnungen auf den fünften Sieg begraben konnte.

Dafür feuerte Andy McCarthy mit Jack Fire nach 600 Metern in Front und hielt dort lange stand. Erst auf den finalen 200 Metern neigte sich die Waage allmählich zu Dee’s Red Delicious, dem Corey Callahan nach einem Kilometer aus dritter innerer Position die Todeslage verschrieben hatte, um freie Fahrt zu haben. Die anspruchsvolle Taktik wurde mit dem sechsten Sieg des Wallachs belohnt, der vor einem Jahr in Harrisburg auch nur 37.000 Dollar gekostet und nun 229.329 Dollar auf dem Konto hat.

„Er hat sich zu einem fast perfekten Pferd gemausert. Wenn er mal verloren hat, war es ganz gewiss nicht seine Schuld, sondern eher meine oder auch Coreys. Vor einer Woche beim Zwischenlauf war er unerklärlich früh mausetot. Zum Glück haben wir die Ursache - kleinere Atemwegprobleme - rasch herausgefunden und behoben. Nun geht’s noch in den Valley Victory Trot (am 21. November), und dann ist Schluss für dieses Jahr“, war Bruce Saunders‘ Kommentar.

Kindergarten Classic Trot - Final - (int., zweij. Stuten)
1609m Autostart, 252.340 USD
1.    Anoka Hanover    10,0    Todd McCarthy    18
    2j.schwbr. Stute von Donato Hanover a.d. Aunt Mel von Yankee Glide
    Be: Noel Daley, L.A.Express Stable & Caviart Farms; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Noel Daley
2.    Insta Glam    10,1    Dexter Dunn    75
3.    Mazzarati    10,2    Tim Tetrick    35
4.    Hot as Hill    10,4    David Miller    159
5.    Wet my Whistle    10,5    Åke Svanstedt    80
6.    Queen Tile No    10,9    Steve Smith    930
7.    Saadet    11,1    Victor Kirby    564
8.    Dutiful    11,6    Joe Bongiorno    817
9.    Avenir    13,1g    Yannick Gingras    425
10.    Chablis    13,2g    Andrew McCarthy    1098
Sieg: 18; Richter: sicher 1¼ - ½ - 1 - 1½ - 2¾ -1¾ Längen; 10 liefen
Wert: 126.170 - 63.085 - 30.281 - 20.187 - 12.617 USD

Kindergarten Classic Trot - Final - (int., zweij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 207.570 USD
1.    Dee’s Red Delicious    11,2    Corey Callahan    77
    2j.dklbr. Wallach von Credit Winner a.d. Apple Plush von SJ’s Caviar
    Be: Joseph Martinelli sr; Zü: Sherri Meirs & Steve Organ; Tr: Bruce Saunders
2.    Jack Fire    11,3    Andrew McCarthy    56
3.    Bee Forever    11,3    Victor Kirby    226
4.    Zenith Stride    11,3    Brian Sears    111
5.    Royson’s Punch    11,5    Scott Zeron    176
6.    Jula Pro Hanover    11,6    Åke Svanstedt    577
7.    Jula Muscle Pack    12,8g    Tim Tetrick    132
8.    Lindysmusclemania    13,5g    George Napolitano jr    16
Sieg: 77; Richter: sicher ¾ - ¾ - Kopf - ¾ - 1¼ - 9¼ - 5¼ Längen; 8 liefen (NS Sonofamistery,  Sevenshadesofgrey / beide Attest)
Wert: 103.785 - 51.892 - 24.908 - 16.606 - 10.378 USD

Anders als aktuell Muscle Hill ist der 2018 im Alter von lediglich 13 Jahren gestorbene Somebeachsomewhere in den Sieg-Charts der Pacer als Vererber weiterhin omnipräsent. Bei den Stuten gewann seine Tochter Fire Start Hanover nach der Breeders Crown mit Dexter Dunn für Trainer Richard Norman auch das Kindergarten Final um 151.030 USD und führt nach ihrem achten Volltreffer mit 589.326 Dollar die Einkommensliste aller 2018 geborenen Passgeher an. Zu haben war sie in Harrisburg für 105.000 Dollar. Zudem belegten Töchter des „Strandläufers“ die Plätze fünf, sechs und sieben.

summacumlaude

Auch bei den Hengsten und Wallachen (204.050 USD) gab’s im Winner Circle ein Wiedersehen mit einem Breeders-Crown-Champion - bzw. einem halben, denn am 30. Oktober hatte sich Summa Cum Laude die Krone mit Perfect Sting teilen müssen. Von halben Sachen war diesmal nicht im Entferntesten die Rede. Nach 800 Metern von Yannick Gingras in Front gescheucht, ließ sich der 260.000-Dollar-Jährling (Harrisburg, 4. November 2019) von seinem Schattenmann Shakespeare, der wie er von Somebeachsomewhere gezeugt worden ist, nicht mehr vom Sockel stoßen. Je fünf erste und zweite Plätze aus 14 Versuchen bescheren dem Schützling von Trainer Ron Burke in seiner „rookie season“ mit 440.325 Dollar „input“ Platz fünf der Gewinnsummenrangliste für zweijährige Pacer.