Der „Iceman“ in Gold und Silber

Örebro, Samstag, 21. Oktober 2023. Nicht mit dem Wettergott im Bund stand die Bahn am Adolfsberg, denn mit Beginn des V75-Rondos setzte vor 1.225 Zuschauern vor Ort der Dauerregen ein.
Auf der immer schwerer zu bespielenden Bahn rutschten einige Favoriten gründlich aus, so zum Abschluss der Königswette der nach seinem überragenden Sieg im Silverdivisionen-Finale vor einer Woche in Solvalla erstmals in der obersten Spielklasse antretende Castor the Star.
Im Bemühen, in der „namenlosen“ Gulddivisionen an Brother Bill (1) vorbei in Front zu schmettern, überging sich der Maharajah-Sohn nach 150 Metern und war damit aus dem Spiel. Brother Bill hatte nur noch Milliondollarrhyme (5) abzuwimmeln, hinter dem Erik Adielsson früh ein Einsehen hatte und ins Fahrwasser des From-Above-Sohnes schlüpfte, als es auf die Gegengerade ging.
Weil auch Super Nice (3) hinter Beartime (9) nach innen abtauchte, fiel Indy Rock (7) die Todesspur automatisch zu. Mit Phoenix Photo (10) und Mellby Jinx (12) im Gepäck begleitete er Brother Bill, der weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten muss: Als Indy Rock 500 Meter vorm Ziel die Daumenschrauben anzuziehen begann, war es um den Kriterium-Zweiten von 2019 ernüchternd rasch geschehen.
Ganz anders Indy Rock. Der im August von den Untersteiners zu Daniel Redén überstellte Fünfjährige war auch bei der zweiten Ausfahrt unter der neuen Regie nicht zu boxen. 150 Meter vorm Pfosten zog Örjan Kihlström sicherheitshalber die Zugwatte, womit die letzten Zweifler beruhigt durchatmen konnten.
Zwei Längen vor Phoenix Photo, der ähnlich viel Raum zu Mellby Jinx hatte, war der neunte Treffer, der sein Konto auf 2.697.945 Kronen beförderte, für den Readly-Express-Sprössling unter Dach und Fach.
„Es gibt nicht Viele, die eine Gulddivisionen außen herum gewinnen. Er war wirklich stark - aber das war er in seinem Jahrgang eigentlich schon immer, obwohl es nie zu einem ganz großen Wurf gereicht hat“, lobte Kihlström seinen Partner, der seine Laufbahn in Vincennes fortsetzen soll.
Bei seiner Gewinnsumme stehen ihm viele Möglichkeiten offen, und genau das war der Grund für den Wechsel zu Redén. Der hat fürs Winter-Meeting mehrere Boxen in Grosbois gebucht und wird demnächst ein erstes Lot nach Frankreich entsenden.
Gulddivisionen (int.)
2100m Autostart, 329.000 SEK
1. Indy Rock 11,6 Örjan Kihlström 44
5j.br. Wallach von Readly Express a.d. L.Dees Roccy von Credit Winner
Be: Verrazano AB; Zü: Lena Martell & Lennart Karlsson; Tr: Daniel Redén
2. Phoenix Photo 11,9 Ulf Ohlsson 257
3. Mellby Jinx 12,2 Daniel Wäjersten 106
4. Beartime 12,7 Carl Johan Jepson 153
5. Brother Bill 12,8 Magnus Djuse 62
6. Super Nice 12,9 Stefan Persson 501
7. Milliondollarrhyme 13,3 Erik Adielsson 175
8. Chapuy 13,4 Åke Lindblom 495
9. Castor the Star 15,8g Björn Goop 22
10. Test Drive 16,0 Petter Karlsson 1235
High on Pepper dis.r. Jorma Kontio 198
Sieg: 44; Richter: leicht 2 - 2½ - 4 - 1 - ½ - 3 - 1 Länge; 11 liefen (NS Crack Atout / Transportschwierigkeiten)
Zw-Zeiten: 08,9/500m - 12,8/1000m - 12,2/1500m - 09,2/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
In einem „klassenlosen“ Match für Kandidaten bis 750.000 SEK an Einkünften belegte Karin Walter-Mommerts Star Cash als 47:10-Chance den mit 17.500 Kronen honorierten vierten Rang.
Um „Silver“ bot Stall Adamas‘ Under Armour eine enttäuschende Vorstellung. Der Fan der langen Strecken hatte aus dem dritten Paar 500 Meter vorm Ziel nichts mehr im Angebot und kassierte als abgeschlagener Neunter nur die Antrittsprämie von 2.500 SEK; vom Start bis ins Ziel der 2.609-Meter-Prüfung die Hosen an hatte Ready Tonight, der mit Örjan Kihlström in 1:14,2 den zwölften Sieg und fünften in Folge fix machte und dafür 100.000 SEK gutgeschrieben bekam.
V75-1 (Brons): Kinky Boots / Troels Andersen 53
V75-2 (Klass II): Funcio / Magnus Djuse 70
V75-3 (Klass I): O.M.Hazebrouck / Andreas Lövdal 643
V75-4 (-): Wilson Laylock / Stefan Persson 210
V75-5 (Silver): Ready Tonight / Örjan Kihlström 33
V75-6 (Diam-Sto): Ninepoints Birdie / Magnus Djuse 53
V75-7 (Guld): Indy Rock / Örjan Kihlström 44
Umsatz V75: 88.058.239 SEK
1. Rang: 17,85 Systeme à 1.282.641 SEK
2. Rang: 6.514 SEK
3. Rang: 277 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 1.244.045 SEK
Ladykracher im „Pilz“
Wertvollste Prüfung der Tageskarte war der nach Örebros Wahrzeichen, einem 1958 errichteten pilzförmigen Wasserturm, benannte, 2011 ins Leben gerufene Svampen Örebro, Schwedens nach dem klassischen Uppfödningslöpning bestdotiertes Rennen für die Zweijährigen, in dessen Siegerliste sich unter anderem 2021 Tetrick Wania verewigt hat.
Während sich Björn Goop kleines oder großes Geld wegen des ausgiebigen Fehlers von R.K.Fade beim Beschleunigen des Autos sofort abschminken konnte, lief es für Reijo Liljendahls Ronno blendend. Ulf Ohlsson erwischte den US-Amerikaner an der „1“ auf dem richtigen Fuß und hatte keine Mühe, die Spitze gegen Chapter One und die sie nach 500 Metern in der äußeren Führung ablösende Global Fearless zu behaupten.
Innen lag Melba Westwood (9) vor V.Bucks (3) und Cantal (11) auf der Lauer, außen waren Pop the Cork (5), Matchmadeinheaven (8) und Global Forecast (10) die Anhängsel. Der Rennfilm spulte wie so häufig in Skandinavien ab: 500 Meter vorm Ziel „entkorkte“ Pop the Cork mit seinem Ausflug in Spur drei das Paarlaufen, und an ihn koppelte sich Matchmadeinheaven.
Sah es lange nach dem ersten Treffer Ronnos aus, so öffnete sich durch Global Fearless‘ Komplettrückzug 100 Meter vorm Ziel die Tür für Melba Westwood. Magnus Djuse nutzte das erhoffte Angebot, und die Quite-Easy-Tochter raufte sich wuchtig am Walner-Sprössling vorbei.
Weitaus mehr Pep entwickelte jedoch Matchmadeinheaven, die ganz außen Flügel bekam und mit einem jubelnden Rikard Skoglund beim sechsten Anlauf den ersten Sieg perfekt machte. Der ließ das Konto der von Fredrik Wallin trainierten und von ihm und seinen Freunden selbst gezüchteten SJ’s-Caviar-Tochter von 134.500 auf 684.500 Kronen explodieren.
Svampen Örebro (Gruppe II int., Zweijährige)
1609m Autostart, 1.100.000 SEK
1. Matchmadeinheaven 15,8 Rikard Skoglund 342
2j.br. Stute von SJ’s Caviar a.d. Inga in Heaven von Orlando Vici
Be / Zü: Fredrik Wallin & Mitbes.; Tr: Fredrik Wallin
2. Melba Westwood 15,9 Magnus Djuse 63
3. Ronno 16,0 Ulf Ohlsson 30
4. Chapter One 16,2 Carl-Johan Jepson 33
5. Global Forecast 16,3 Erik Adielsson 203
6. Global Fearless 16,6 Daniel Wäjersten 77
7. V.Bucks 17,1 Anders Svanstedt 773
8. Cantal 17,9 Joakim Lövgren 188
9. Pop the Cork 18,4g Mattias Djuse 216
R.K.Fade agh. Björn Goop 132
Sieg: 342; Richter: leicht 1½ - ½ - 2 - k.Kopf - 3 - 2½ Längen; 10 liefen (NS Our Brodde / Fieber; L’Amourpourblanca / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 14,1/500m - 15,7/1000m - 15,7/letzte 500m
Wert: 550.000 - 275.000 - 137.500 - 66.000 - 44.000 - 27.500 SEK