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Der Boss mit eisernem Willen

Boss du Meleuc rauft sich an Etonnant vorbei © letrot.com
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Frankreich

Vincennes, Donnerstag, 5. November 2020. Mit einem herzerwärmenden Prix Reynolds stiegen die Monté-Spezialisten in ihre Gruppe-Prüfungen des Winter-Meetings ein. Haushoher Favorit auf seiner Lieblingsdistanz, dem Sprint, war bei 14:10 der für Trainers eigene Kasse laufende Boss du Meleuc. Doch wer dem Schützling Yannick-Alain Briands für 40 Prozent Rendite sein Erspartes mit auf den 2175 Meter kurzen Weg gegeben hatte, musste bis zum letzten Moment zittern.

Und dies, obwohl Alexandre Abrivard dem vor zwei Jahren fürs Reit-Gewerbe wiederentdeckten Wallach ein Traumrennen im Windschatten des wie üblich rasant losdonnernden Etonnant verpasste. Richard Westerinks Timoko-Sohn, unterm Sattel so brandgefährlich, wie bei Rang zwei in grandiosen 1:10,0 im Prix de l’Île de France bewiesen, wie vorm Sulky inzwischen ungenießbar, legte ein Höllentempo vor. Bei 1:09,3 für den ersten Kilometer verbaten sich Angriffe und Positionsverbesserungen der Anderen quasi von selbst.

Der Boss verkroch sich im Windschatten des gnadenlosen Bolzers und hatte selbst Chalimar de Guez im Nacken, zu dem Caban Prior und Etoile de Bruyère halbwegs Kontakt hielten. Der von Fado du Chêne angeführte Rest rang sichtlich um Anschluss. Ausgangs der Schlusskurve hatte Chalimar de Guez seinen großen Moment und schien das Spitzen-Duo, von dem sich Boss de Meleuc nach außen orientiert hatte, im Handstreich überrollen zu wollen. Ganz gelang ihm das jedoch nicht.

Mit dem Mut der Verzweiflung stemmten sich Anthony Barrier und Etonnant gegen die Niederlage, die auf den letzten paar Metern dann doch Realität wurde: Mit letzter Kraft zog sich der Boss um einen „Kopf“ vorbei zum 23. Sieg seiner 75 Starts umfassenden Laufbahn, und vielleicht kann man irgendwo Wetten abschließen, was eher fällig ist: Jubiläums-Treffer Nummer 25 oder die runde Million; derzeit steht das Konto des Lucky-Blue-Sohnes bei 898.250 Euro.

Nur eine Dreiviertellänge später gab Chalimar de Guez, dessen Stunde auf den längeren Strecken schlagen dürfte, als Dritter gleichfalls eine sehenswerte Vorstellung. Sehr deutlich vor Fado du Chêne, der den Pep der frühen Jahre (noch) vermissen ließ, schnappte sich Caban Prior die vierte Prämie.

„So richtig gefallen hat er mir schon im Heat nicht. Da kam er mir ein bisschen mau vor. Aber Hut ab - der alte Mann hat großartig gekämpft, denn an der letzten Ecke dachte ich, dass es für mehr als Platz drei wohl nicht reichen würde“, schnaufte Abrivard erleichtert durch.

Prix Reynolds - Monté - (Gruppe II int., Fünf- bis Zehnj.)

2175m Autostart, 85.000 Euro

1.      Boss du Meleuc            10,8     Alexandre Abrivard           14

         9j.dklbr. Wallach von Lucky Blue a.d. Rafale du Meleuc von Talassius

         Be / Tr: Yannick-Alain Briand; Zü: Joseph Cos

2.      Etonnant                         10,8     Anthony Barrier               170

3.      Chalimar de Guez        10,9     Jean-Yann Ricart               62

4.      Caban Prior                   11,1     Aurélien Desmarres       210

5.      Fado du Chêne             11,5     Paul Philippe Ploquin      89

6.      Accord Marjacq             11,7     Benjamin Rochard         680

7.      Etoile de Bruyère          11,8     Adrien Lamy                    170

8.      Clara du Pontseuil       12,1     Florent Guérineau        1150

         Arius du Douet              dis.r.    Emeline Desmigneux 1180

Sieg: 14; Richter: Kampf Kopf - ¾ - 2 - 5 - 2 Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 09,3/675m - 09,3/1175m - 10,0/1675m

Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-11-05/7500/4