Den Favoriten gecrackt

(nn) Maure-de-Bretagne, Mittwoch, 28. April 2021. Im Vorjahr erstmals - als siebte Station - in den illustren Kreis des Grand National du Trot aufgenommen, war das 4.000 Einwohner kleine Maure-de-Bretagne rund 40 Kilometer südwestlich von Rennes heuer auf dem 39 Jahre alten 1.300-Meter-Linkskurs mit Etappe 4 dran. Zum Leidwesen der „turfistes“ neuerlich ohne das besonders in der Provinz stets zahlreich und begeisternd mitgehende Publikum.
Nur an den diversen Bildschirmen konnte es verfolgen, wie der große Favorit Epsom d’Herfraie, dem Eric Raffin sein Leib- und Magenrennen frisch von der Spitze weg verpasste, nach acht Siegen an der Strippe weggebügelt wurde von einem, der als komplettes Gegenteil daherkam: Seit dem 21. Juli war Crack Money sechsmal in Folge maximal mit Brosamen, meist aber mit leeren Händen heimgekommen und hatte in jener Ära gerade mal 1.200 Euro verdient - ein Lacher im Vergleich zu jenen rund 140.000 Euro, die Jean-Michel Baudouins Schützling bei seiner Serie zusammengerafft hatte.
Doch der 24 Jahre junge Cédric Terry wusste offenbar, wie gut sein Vater Patrick den Fuchs mit dem kommaförmigen Stern auf dieses Match vorbereitet hatte und ging die zwei Runden voller Tatendrang als Spitzenreiter an, während sich Général du Parc und For You Madrik sofort mit Fehlern verabschiedeten und Maik Espers Fun Quick die rote Laterne angehängt bekam, die er nie mehr los werden sollte.
Nach 600 Metern wurde Crack Money von Forum Meslois abgelöst - keine schlechte Wahl, denn der Belloche-Schützling ist seit Monaten ein Garant für vordere Ränge und - im Gegensatz zu Epsom d’Herfraie - auf Gruppe-III-Niveau überaus erfahren. Mit jenem wiederum fackelte Raffin nicht lange, gab Ende der ersten Überseite kräftig Gas und schnappte sich die Kapitänsmütze, noch ehe es wieder an der Startstelle vorbeiging.
Nach einer Runde gab es das seltene Bild in einem 14 Kandidaten umfassenden Pulk, dass die ersten Zehn sämtlich wie die Gänse an der Innenkante marschierten. Damit war zu Beginn der letzten Runde Schluss: Baudouins zweite scharfe Waffe Décoloration machte sich mit Philippe Allaires Golden Bridge als Anhängsel von achter Stelle auf den weiten Weg nach vorn und bekam auf der letzten Gegengeraden in Filou l’Auvergnier sogar noch eine Lokomotive, die allerdings dieser Aufgabe nur bis zur 400 Meter vorm Ziel gewachsen war.
Dann war der Dampf beim Spitzbuben alle und der Ausstieg für zunächst Forum Meslois, dann auch Crack Money da. Der Singalo-Sohn machte endlich wieder seinem Namen Ehre, knackte den sich heftig wehrenden Epsom d’Herfraie um einen „Hals“ und strich für den 17 Sieg aus 43 Versuchen den höchsten Scheck der Karriere ein, was zugleich der renommierteste Erfolg in der Laufbahn seines Steuermanns war. Für Platz drei erwies sich Golden Bridge aus der Deckung einen Tick stärker als Forum Meslois und war damit Bester des Zulagenbandes.
Ganz so rasant wie im letzten Jahr ging es nicht zu auf dem Hippodrome de la Bruyère: Mit 1:13,2 verfehlte Crack Money den von Diable de Vauvert zur Premiere aufgestellten Distanzrekord um genau eine Sekunde.
„Großartig“, schwärmte Terry junior, „er hat sich ja schon zuvor zart angekündigt, nachdem er lange krank war. Ich hoffe, es geht weiter aufwärts mit ihm.“ Eric Raffin fand „nichts, was ich Epsom vorwerfen könnte - er hat sich neuerlich bestens verkauft. Doch die Gegner werden logischerweise allmählich stärker. Außerdem geht’s auf der Zielgeraden leicht bergan, was ihm bei seiner Aktion nicht gerade entgegenkommt.“
4. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Grand Prix de Maure-de-Bretagne; Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjährige)
2850m Bänderstart; 25m Zulage ab 254.000, 50m ab 451.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1. Crack Money 2850 13,2 Cédric Terry 171
9j. Fuchswallach von Singalo a.d. Quiona von Lucky d‘Hilly
Be: Maurice Maige; Zü: Pierre Rivière; Tr: Pascal Terry
2. Epsom d’Herfraie 2850 13,2 Eric Raffin 16
3. Golden Bridge 2875 12,7 David Thomain 200
4. Forum Meslois 2850 13,4 Gabriele Gelormini 62
5. Euro du Chêne 2850 13,4 Matthieu Abrivard 140
6. Décoloration 2875 12,9 Tony Le Beller 100
7. Filou l’Auvergnier 2850 13,7 Franck Nivard 270
8. Braquo 2850 13,7 Antoine Dabouis 460
9. Deganawidah 2875 13,7 François Lecanu 610
10. Bad Julry 2875 14,8 Julien Travers 1530
11. Belle Louise Mabon 2875 15,3 Yves Dreux 870
12. Bachar 2875 15,4 Guillermo Roig Balaguer 1910
13. Fun Quick 2875 18,6 Maik Esper 2190
Capella de Vrie 2850 dis.r. Charles-Julien Bigeon 1550
Général du Parc 2850 dis.r. Alexis Prat 610
For You Madrik 2875 dis.r. Benoît Robin 770
Sieg: 171; Richter: Kampf ¼ - 1½ - ½ - ½ - 1½ - 2½ - ½ Länge; 16 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-04-28/3507/1
Punkte nach Etappe 4 (Reims, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Maure-de-Bretagne):
Deganawidah 23
Décoloration 20 (1 Sieg)
Elvis du Wallon 17
Be Cool d’Eb 15 (1 Sieg)
Crack Money 15 (1 Sieg)
Eden Basque 15 (1 Sieg)
Eliot d’Ambri 10
Epsom d‘Herfraie 10
Général du Parc 9
Carioca 8
Firello 8
Golden Bridge 8
Bad Julry 6
Comte de Tithais 6
Forum Meslois 6
Gamble River 6
Belle Louise Mabon 5
Cristal du Perche 5
Euro du Chêne 5
Favorite Fligny 5
Weiter geht’s in vier Wochen. Am 26. Mai ist Le Croisé-Laroche, ein Vorort der alten flandrischen Hauptstadt Lille nahe der belgischen Grenze, Gastgeber für Etappe Nummer fünf - linksherum auf dem 1.662 Meter langen Parcours des Hippodrome de Marcq-en-Barœul.