Den Bock „auf der alten Brücke“ umgestoßen
(nn) Florenz, Sonntag, 2. Februar 2020. Florenz war das Reiseziel der älteren in italienischen Landen verbliebenen „Internationalen“, wo auf dem Linkskurs des 1000 Meter langen Ippodromo Visarno, der seit sechs Jahren kombinierten Austragungsstätte für Galopp- und Trabrennen, die 74. Auflage des Gran Premio Ponte Vecchio eine hart umkämpfte Sache zweier Signorinas wurde.
So eng, wie die ersten Fünf am Wettmarkt beieinander lagen - letztlich trug Vanesia EK, frische Siegerin des Premio Mario Locatelli vom 19. Januar in Mailand, die Favoritenbürde -, so dicht war das Getümmel zwischen ebendiesen um die fünf Prämien.
Den Taktstock krallte sich mit Deimos Racing der einzige Ausländer, und weil Ursa Caf als äußere Anführerin erst auf Höhe der inneren Vierten Vanesia EK auszumachen war, vor der Zefiro d’Eté und Viscarda Jet lagen, hatte Roberto Andreghetti mit dem Schweden-Import keine sonderliche Eile, zumal es über 2020 Meter und somit zwei volle Runden ging. Nach 800 Metern gab Vanesia EK ihre verheißungsvolle Innenlage auf und setzte sich vor die Exploit-Caf-Tochter, bekam aber lediglich für 200 Meter Gegenwind. Für die Schlussrunde hielt es auch Viscarda Jet nicht mehr innen, die nun die äußeren Garden anführte und damit auf dem rasanten Schlussviertel gründlich überfordert war. Die Quittung war ein enttäuschender siebenter Platz.
Vielleicht war die Pine-Chip-Tochter auch der Sargnagel für Vanesia EK, die den Schlussbogen neben ihr in dritter Spur durchmaß und zu Beginn der Zielgeraden den Widerstand Deimos Racing gebrochen, aber auch ihr Verhängnis mitgebracht hatte. Aus ihrem Windschatten erwies sich die am Totalisator erstaunlich stark angefasste Ursa Caf unter höchst moderaten Hilfen Vincenzo-Piscuoglio dell’Annunziatas als den berühmten Tick stärker und schaffte einen „Hals“ voraus den ersten Sieg seit September 2017. In jungen Jahren war die Siebenjährige, mütterlicherseits eine Enkelin Campo Ass‘, eine kleine Macht und hat mit Siegen im Gran Criterium der Fillys (zweijährig), Gran Premio Citta‘ di Napoli und Campionato Femmina dei 3 Anni(dreijährig) immerhin drei Gruppe-I-Vergleiche an ihre Fahne geheftet, bevor es für ein Jahr zu Vincent Lacroix nach Frankreich ging. Unter dessen Regie gewann sie zwar kein Rennen, aber rund 65.000 ihrer nach dem zwölften Volltreffer nunmehr 449.115 Euro.
Zwei Längen hinter den beiden „Kampfhennen“ widerstand Deimos Racing der Schlussattacke seines Schattens Zefiro d’Eté. Auch nur eine knappe Länge dahinter griff sich Vernissage Grif die letzte Prämie vor Pechvogel Ursus Caf, hinter dem Enrico Bellei vergeblich um ein Schlupfloch aus der inneren Falle betete.
74. Gran Premio Ponte Vecchio (Gruppe III int., Ältere)
2020m Autostart, 40.040 Euro
1. Ursa Caf 13,4 Vincenzo-P. dell’Annunziata 46
7j.br. Stute von Exploit Caf a.d. Crismar von Campo Ass
Be: Alfredo Lanzillo; Zü: Az.Agr.Castelluccio; Tr: Osvaldo Tommaselli
2. Vanesia EK 3. Deimos Racing 4. Zefiro d’Eté 5. Vernissage Grif 6. Ursus Caf 7. Uraniuss 8. Vertudes 9. Viscarda Jet 10. Vandalo Gio Zaccaria Bar |
13,4 René Legati 13,7 Roberto Andreghetti 13,7 Gaetano di Nardo 13,8 Gennaro Riccio 13,9 Enrico Bellei 14,0 Antonio di Nardo 14,1 Antonio Greppi 14,1 Ferdinando Pisacane 14,7 Francesco Facci dis.r. Pietro Gubellini |
39 39 45 52 163 437 1077 160 164 156 |
Sieg: 46; Richter: sicher Hals - 2 - ¾ - 1 - ½ Länge; 11 liefen (NS Universo d’Amore, Twilight Lux)
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie